
Quelle: Unsplash
Schon nach den ersten Monaten ist klar: Die laufende Saison in der Regionalliga Nordost verspricht Spannung pur. Besonders in Thüringen wird das Ligageschehen mit großer Aufmerksamkeit verfolgt - kein Wunder, denn schließlich haben die beiden Erzrivalen aus Jena und Erfurt sehr gute Starts hingelegt und dürfen mit Recht auf den Aufstieg hoffen.
Lok Leipzig erneut auf Aufstiegskurs
Trotz der gewonnenen Meisterschaft in der vergangenen Saison musste sich Lok Leipzig nach den Playoff-Spielen vom Drittliga-Geschäft verabschieden. Doch die Aufstiegsträume wirken zu diesem Zeitpunkt erneut äußerst realistisch. Obwohl die Leipziger vor dem Saisonstart bei den Online Wettanbietern bei Wette.de nicht als der Topfavorit auf den Aufstieg galten, liegen sie aktuell in diesem Rennen weit vor dem größten Aufstiegsrivalen, dem Hallescher FC. Dies ist vor allem einer bärenstarken Defensive zu verdanken, die zu Saisonbeginn auf ganzer Linie überzeugte. Auch offensiv präsentiert sich der Vorjahresmeister bislang sehr gut – auf Augenhöhe mit den besten Angriffsreihen der Liga aus Jena und Erfurt. Natürlich ist der Kampf noch lange nicht vorbei, doch angesichts der bisherigen Entwicklung ist ein Tipp auf eine Leipziger Titelverteidigung zweifellos einen Versuch wert.
Jena bleibt eine echte Tormaschine
Mit 71 erzielten Toren war Carl Zeiss Jena in der vergangenen Saison das Maß aller Dinge bezüglich der Offensivleistung. Daran hat sich in der neuen Spielzeit nichts geändert. Das Team von Volkan Uluç schießt erneut Tore wie am Fließband und hat mit über zwei erzielten Treffern im Schnitt die beste Offensive der Liga. Besonders bemerkenswert: Gleich mehrere Spieler aus allen Reihen waren an der starken Leistung beteiligt. Abgesehen von den Offensivkräften Manassé Eshele (4 Tore und 4 Assists) und Kevin Lankford (2 Tore und 4 Assists) überzeugten dabei auch einige Verteidiger wie der Kapitän Nils Butzen (4 Tore und 3 Assists), Maxim Hessel (4 Tore) oder Malik Talabidi (1 Tor und 4 Assists).
Gleichzeitig wirkt Jena defensiv äußerst stabil: Mit nur neun zugelassenen Gegentoren stellt man nach 14 Ligaspielen die zweitbeste Verteidigung der Liga. In acht der bisherigen Partien blieb Jena ohne Gegentor – lediglich der Tabellenführer Lok Leipzig (neun Spiele ohne Gegentor) schneidet in dieser Hinsicht besser ab. Wenn der Thüringer Traditionsverein so weitermacht, darf man nach sechs Jahren mit Recht auf eine Rückkehr in die 3. Liga hoffen.
Einige Spieler in Top-Form
Der bisherige Ligaverlauf hat einige Spieler hervorgebracht, die derzeit kaum zu stoppen sind. Ganz vorne steht Jonas Nietfeld von Viktoria Altglienicke, der mit zehn Treffern und drei Assists in 13 Spielen der bislang torgefährlichste Akteur der Liga ist. Der 31-jährige Routinier war mehrfach der Matchwinner und sicherte seiner Mannschaft mit wichtigen Toren wertvolle Punkte. Nicht minder beeindruckend ist Obed Chidindu Ugondu von Rot-Weiß Erfurt, der in zwölf Partien acht Tore und zwei Vorlagen beisteuerte und damit zum zentralen Fixpunkt im Angriff der Thüringer geworden ist.
Auch beim Tabellenführer Lok Leipzig läuft die Offensive wie geschmiert. Ayodele Adetula (neun Tore, zwei Assists) und Stefan Maderer (sechs Tore, zwei Assists) sorgen regelmäßig für Gefahr in den gegnerischen Abwehrreihen. Besonders hervorzuheben ist zudem Rechtsaußen Jonas Arcalean, der mit sieben Assists und vier Toren als effektivster Vorlagengeber der Liga gilt – ein Schlüsselspieler im Leipziger Erfolgsensemble.
Hallescher FC: Vom Topfavoriten zum Sorgenkind
Eigentlich sollte der Hallescher FC in dieser Saison ganz oben mitmischen. Der amtierende Vizemeister wurde vor dem ersten Spieltag in einer Kicker-Trainerumfrage sogar als Topfavorit auf den Aufstieg gehandelt. Doch bislang blieb die Mannschaft weit hinter den Erwartungen zurück. Weder offensiv noch defensiv funktioniert das Spiel der Hallenser – der Rückstand auf den Tabellenführer ist bereits deutlich, die Aufstiegsträume vorerst geplatzt.
Umso enttäuschender ist diese Entwicklung, wenn man den Aufwand betrachtet, den der Verein im Sommer betrieben hat. Mit erfahrenen Regionalliga-Spielern wie Pascal Schmedemann, Fatlum Elezi oder Malek Fakhro wollte man gezielt Qualität nachlegen. Doch bisher blieb die Wirkung aus – und der HFC steht sinnbildlich für einen Favoriten, der seine eigene Rolle noch nicht gefunden hat.




