Mit 3:1 (2:0) setzt sich der FC Carl Zeiss Jena beim 1. SC 1911 Heiligenstadt durch und zieht damit in die nächste Pokalrunde ein.
Bereits vier Mal standen sich der FCC und die Heiligenstädter im Thüringenpokal gegenüber. Und jedes Mal setzte sich die Zeiss-Elf ohne Gegentor gegen die Eichsfelder durch. Nun also trafen die beiden Clubs zum fünften Mal aufeinander - und noch nie trennte die Heiligenstädter, die im Sommer als "Thüringenmeister" in die Oberliga aufstiegen, vom Favoriten an der Saale nur eine Liga. Entsprechend groß waren die Hoffnungen der Heiligenstädter auf ein dieses Mal möglichst enges Spiel.
1.701 Zuschauer - darunter etwa 400 Jenaer Schlachtenbummler - fanden bei herbstlichen Bedingungen den Weg ins Gesundbrunnenstadion und sahen dabei eine Zeiss-Elf, die von Beginn an die Forderung ihres Trainers nach einem "seriösen Auftritt" umsetzte. Es dauerte keine fünf Minuten, da zappelte zum ersten Mal das Netz des Gastgebers. Kevin Lankford, der zentral hinter der einzigen nominellen Jenaer Spitze, Manassé Eshele, spielte, setzte wunderbar den von Beginn an auf der rechten Außenbahn agierenden Timon Burmeister ein, der eiskalt zur frühen Jenaer Führung verwandelte (5.). Und Jena blieb am Drücker und legte nach. Keine drei Minuten später vollendete Marcel Hoppe, der auf der Linksverteidigerposition spielte, einen sehenswerten Jenaer Angriff über mehrere Stationen zur schnellen 2:0-Führung für den FCC (8.). Besser hätte Jena nicht in die Partie starten können, das schnell die Weichen stellte, es aber versäumte, das 3:0 nachzulegen. Stattdessen schaltete der FCC einen Gang zurück, während sich die stets nach spielerischen Lösungen suchenden Heiligenstädter mehr und mehr auf das Jenaer Spiel einstellten, es aber nicht vermochten, selbst für Torgefahr zu sorgen. Es blieb allenfalls bei Halbchancen, so dass es für Till Härting, der das Jenaer Tor hütete, in den ersten 45 Minuten nicht einen einzigen Moment gab, in dem er hätte eingreifen müssen.
Aus der Kabine kamen beide Teams nominell unverändert. Und wie bereits im ersten Durchgang dominierte der FCC, der durch Manassé Eshele, der am FCH-Keeper Benet Fröhlich scheiterte, eine Großchance zum 3:0 auf dem Fuß hatte (47.). Auch Timon Burmeister hätte auf 3:0 stellen können, ließ die Gelegenheit zur Vorentscheidung aber ebenso ungenutzt (55.). Danach schaltete der FCC wieder einen Gang zurück, während die Heiligenstädter mutiger wurden und sich eine gute Viertelstunde vor Schluss mit dem Anschlusstreffer belohnten. Der bundesligaerfahrene Fabian Schnellhardt zog aus etwa 20 Metern ab und traf ins linke untere Eck zum 1:2 aus Sicht der Gastgeber (74.). Wer nun eine heiße Schlussphase befürchtete, wurde kaum zwei Minuten später von Kevin Lankford beruhigt, der dieses Mal eine Vorlage von Timon Burmeister von der rechten Seite aus Nahdistanz zum 3:1 für Jena nutzte und die Heiligenstädter damit eiskalt erwischte. Heiligenstadt mühte sich redlich, aber ein weiteres Tor sollte dem Eichsfelder Oberligisten nicht mehr gelingen. So blieb es am Ende beim 3:1 des FCC, dem eine starke Anfangsviertelstunde und die richtige Antwort auf den Anschlusstreffer genügten, um letztlich ungefährdet ins Viertelfinale einzuziehen.
Wermutstropfen: Maxim Hessel musste in der zweiten Halbzeit verletzungsbedingt (rechter Knöchel) ausgewechselt werden. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Drücken wir die Daumen, dass es keine schlimmere Verletzung ist.
Die Statistik zum Spiel:
Torfolge: 0:1 Timon Burmeister (5.) 0:2 Marcel Hoppe (8.) -------------------------------------------- 1:2 Fabian Schnellhardt (74.) 1:3 Kevin Lankford (75.)
1. SC 1911 Heiligenstadt: Fröhlich - Wolanski, Abdoul Aziz (79. Fiedler), Göbel, Jeschke (90. Lerch), Möhlhenrich (C), Michalek (58. Wilhelm), Schnellhardt, Vogt (66. Bako), Pietsch (87. Henkel), Gorges
FC Carl Zeiss Jena: Härting - Reddemann (58. Oduah), Lankford (78. Werner), Eshele (58. Talabidi), Hoppe, Seidemann (78. Kratzenberg), Fritz, Schau, Butzen (C), Burmeister, Hessel (58. Hehne)
Zuschauer: 1.701
Schiedsrichter: Nils Schröter (Nordhausen)
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