Nach einem glanzlosen, aber letztlich verdienten Sieg steht die Mannschaft von Trainer Horst Grohmann im Achtelfinale des Landespokals.
Vor 100 Zuschauern – darunter rund 40 angereiste Fans aus Erlau – setzte sich der SV 08 Steinach im Südthüringer Derby gegen den Erlauer SV Grün-Weiß knapp mit 3:2 durch.
Philipp Sell als Matchwinner – Erlau vom Verletzungspech verfolgt
Steinachs Offensivspieler Philipp Sell avancierte zum Mann des Tages: Er war an allen drei Treffern seiner Mannschaft direkt beteiligt. Erlau dagegen musste gleich zwei Mal verletzungsbedingt wechseln, was das Spiel der Gäste merklich beeinflusste. Da Kapitän Oliver Heublein noch im Urlaub weilte, stellte Grohmann die Viererkette um. Diese bildeten Dominik Liesmann, Christian Tzschach sowie Moritz Bergmann in der Zentrale und Marlon Sperschneider auf der Außenposition. Im Sturm lief das Duo Philipp und Sebastian Sell auf – trotz Namensgleichheit nicht verwandt.
Blitzstart für die Platzhirsche
Steinach erwischte den besseren Start. Eine präzise Flanke von Philipp Sell von der linken Seite verwertete Max Möller unbedrängt zur frühen Führung. Doch fast im Gegenzug hätte Erlau ausgleichen können: Zunächst parierte Keeper Pascal Neuber einen Schuss von Nils Hellmuthhäuser stark, den Nachschuss von Fabian Hartung kratzte ein Steinacher Verteidiger in höchster Not von der Linie – Glück für den SV 08! Auf der anderen Seite verpasste Niklas Hillemann mit einem Schuss knapp das Erlauer Gehäuse. Kurz darauf spielte Akpasso Koffi Ferdinand Yoro einen Traumpass hinter die Abwehr, den Philipp Sell eiskalt zum 2:0 verwandelte. Doch Erlau gab sich nicht geschlagen. Jonas Vogt, der plötzlich im Strafraum auftauchte, vergab die Chance auf den Anschlusstreffer, weil er einen Haken zu viel schlug. Danach setzte Steinach mit drei aufeinanderfolgenden Eckbällen ein Ausrufezeichen, die jedoch ohne Ertrag blieben. Kurz vor der Halbzeitpause krachten Martin Schmidt und Emil Breuksch bei einem Luftduell zusammen. Nach einer kurzen Unterbrechung konnte Breuksch weiterspielen, für Nils Hellmuthhäuser hingegen war wenig später Schluss – eine Oberschenkelzerrung zwang ihn zum Auswechseln.
Gäste kommen besser aus der Kabine – erneuter Rückschlag
Erlau kam motiviert aus der Pause und agierte nun offensiver. Gleich nach Wiederbeginn prüfte Louis Exner Heimkeeper Neuber. Doch dann folgte der nächste Schock: Abwehrchef Samuel Luckau musste ebenfalls verletzt vom Platz. Direkt nach diesem Wechsel schlug der eingewechselte Fabian Schilling zu und verkürzte auf 2:1. Jetzt war Erlau wieder im Spiel und drängte auf den Ausgleich. Doch Steinach antwortete prompt: Nach einem weiten Einwurf von Marlon Sperschneider verlängerte Hillemann den Ball clever, und erneut war Philipp Sell zur Stelle – sein zweiter Treffer bedeutete das 3:1 für die Gastgeber. Steinach hätte sogar nachlegen können: Hillemann traf aus 18 Metern die Querlatte, und kurz darauf setzte Sell den Ball nach tollem Zuspiel von Yoro ebenfalls ans Aluminium. In den letzten Minuten warfen die Gäste noch einmal alles nach vorn. Fabian Schilling umkurvte bereits den Keeper, doch Moritz Bergmann rettete spektakulär auf der Linie. Kurz darauf verzog Louis Exner knapp. Steinach hatte nur noch eine nennenswerte Gelegenheit: Jan Möller versuchte es artistisch per Fallrückzieher, verfehlte das Tor jedoch knapp. In der Nachspielzeit traf Jonas Vogt schließlich doch noch zum 3:2-Anschluss, doch für mehr reichte es nicht mehr. Wenig später war Schluss – und der SV 08 Steinach steht im Achtelfinale des Landespokals.
Die Statstik zum Spiel:
Torfolge:
1:0 Max Möller (7.)
2:0 Philipp Sell (28.)
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2:1 Fabian Schilling (56.)
3:1 Philipp Sell (72.)
3:2 Jonas Vogt (90.+2)
SV 08 Steinach:
Neuber - Bergmann, Sperschneider, Sell, Liesmann, Hillemann (C), Max Möller (61. Winter), Sell (81. Jan Möller), Tzschach (87. Linß), Yoro, Scheler
Erlauer SV Grün-Weiß:
Leicht - Leue, Schmidt, Weißbrodt, Breuksch, Hellmuthhäuser (46. Schilling), Vogt (C), Hartung, Exner, Selka (87. Strauch), Luckau (55. Lenz)
Zuschauer: 98
Schiedsrichter: Tim Annemüller (Schleusingerneundorf)