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Männer Thüringenpokal

FC Einheit Rudolstadt vs. ZFC Meuselwitz
1 : 2 n.V.

Rudolstadt zwingt Meuselwitz zum Nachsitzen

Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Beim Pokalspiel zwischen dem FC Einheit Rudolstadt und dem ZFC Meuselwitz waren 120 Minuten nötig, um einen Sieger zu ermitteln.

Beim, wie der ZFC-Trainer Georg-Martin Leopold sagte, „geilen Pokalfight" hatte der Gastgeber vor guter Kulisse nichts zu verschenken. Blumen gab es zur Pressekonferenz dennoch und die erhielt der Coach der Gäste für seinen 46. Geburtstag. Das war es dann mit Präsenten, denn die Hausherren, eine Klasse tiefer spielend, verlangten dem Regionalligisten alles ab und sorgten dafür, dass dieser, wie der MDR in seinem Bericht formulierte, „nachsitzen" musste.

Meuselwitz begann die insgesamt sehr anständig geführte Begegnung – das war auch ein Verdienst des jungen Gothaer Unparteiischen – sehr konzentriert und erspielte sich in der ersten halben Stunde nicht nur sieben Eckbälle und ein Tor (14.), sondern auch eine deutliche Feldüberlegenheit. „Wir hatten in der 1. Halbzeit Probleme mit den Räumen des Gegners und an die Schnittstellen zu kommen", analysierte Einheit-Trainer Jürgen Walther die Versäumnisse seiner Mannschaft in den ersten 30 Minuten. In die fiel auch das 1:0, bei dem der völlig freie Florian Hansch, der unter anderem in Sandhausen, beim HFC, Wehen Wiesbaden und dem Chemnitzer FC gespielt hatte, auf der rechten Angriffsseite alle Zeit der Welt hatte und überlegt ins lange Eck vollendete. In dieser Zeit waren die Gastgeber nur einmal gefährlich vor das Tor vorn Neuzugang Lukas Sedlak (früher CZ Jena und Erzgebirge Aue) gekommen und zwangen diesen zu einer nicht vollends geglückten Abwehrtat (23.).

Kurz nach der Führung des Kontrahenten durften sich die Einheit-Akteure bei ihrem Keeper Max Bresemann bedanken, denn der wehrte eine Großchance des Torschützen zur 5. Ecke ab (16.). Mit einer Möglichkeit für Marco Riemer begann nach 30 Mintuen eine stärkere Phase der Platzelf. Leopold kommentierte diese Zeit so: „Wir waren am Anfang die deutlich bessere Mannschaft und sind auch in Führung gegangen. Und wie das oft so ist: Man macht immer mal einen Schritt weniger und erzielt das 2:0 nicht. Dann ist es in Rudolstadt immer schwer, weil die Mannschaft über Tugenden verfügt wie Kampfgeist und Willen." Kurz darauf die beste Gelegenheit der Schillerstädter, doch Sedlak wehrt den Kopfball von Sven Rupprecht nach einer präzisen Flanke von Tim Rühling mit einer starken Parade ab (34.). Mit dem ersten Eckstoß endete die 1. Halbzeit, die den Favoriten verdient in Front sah.

Auch nach Wiederbeginn schraubte der ZFC am Eckenverhältnis und hatte zwei gute Möglichkeiten (56., 60.). Zudem wurde ein Treffer wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt (59.). Doch die Einheimischen setzten sich immer besser in Szene und Sven Rupprecht war mit seinem Schuss aus elf Metern, der nur um Zentimeter über die Latte strich, dem Ausgleich nahe (63.). Zehn Minuten später verzog Hansch aus halbrechter Position knapp. Dann war wieder die Einheit am Zuge, aber Sedlak kratzte den Schuss von Bahner gerade noch aus dem Eck (85.). Bei der nächsten gefährlichen Aktion von Rudolstadt war er jedoch machtlos und Riemer lenkte nach Vorlage von Georg Kaiser aus kurzer Entfernung ein (87.).

In der Verlängerung hatte Riemer die erste Möglichkeit (94.). Besser machte es da der Ex-Saalfelder Dominik Bock, der nach der 14. Ecke für seine Farben und nachfolgendem Kopfball abstaubte (103.). Nun warf die Walther-Elf alles nach vorn, was dem Regionalligisten natürlich Räume öffnete, wobei Meuselwitz erneut vergeblich jubelte, da bei einem vermeintlichen Treffer wieder eine Abseitsstellung vorlag, Bresemann zeigte erneut seine Klasse und verhinderte die endgültige Entscheidung (117.), Kurz zuvor musste er bei einem Drehschuss von Renè Eckardt nicht reagieren. Mit einem Kopfball von Riemer (117.) endete das Pokalspiel. Dass die wohltuende Atmosphäre auf dem Feld und den Rängen auch nach dem Spiel Bestand hatte, sah man am „Besuch" der Meuselwitzer Eckardt, Bock und Bürger in der Kabine der Einheit. Da wurde nicht nur über das gerade zu Ende gegangene Spiel fabuliert.

Der ZFC-Trainer zog dieses Fazit: „Ich rechne es meiner Mannschaft sehr hoch an, dass wir das Momentum noch einmal drehen konnten und selbst mit einem Standard das 2:1 machen. Danach ging es bis zum Schluss hin und her und wir hätten sicher auch das dritte Tor machen können. Aber das ist egal: Wir sind eine Runde weiter und es war hier in Rudolstadt ein geiler Fight."

Sein Gegenüber auf Rudolstädter Seite resümierte so: „Das Spiel ist ein absolut großes Plus und ich denke, dass wir hier auch als Mannschaft die 120 Minuten super aufgetreten sind. Dementsprechend können wir total stolz aus der Partie herausgehen, aber leider kann man sich nichts dafür kaufen. Ich denke trotzdem, dass das Positive überwiegt. Heute hat einer für den anderen gekämpft und alles ‚reingeschmissen’."

Die Statistik zum Spiel:

Torfolge:
0:1 Florian Hansch (14.)
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1:1 Marco Riemer (87.)
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1:2 Dominik Bock (103.)

FC Einheit Rudolstadt:
Bresemann - Schlegel, Bahner (110. Ruben Baumann), Riemer (C), Kuhn (46. Giebel), Stelzer, Markus Baumann (102. Szymanski), Zarschler (25. Eismann), Meißner, Rupprecht (85. Kaiser), Rühling

ZFC Meuselwitz:
Sedlak - Rehder, Bock, Trübenbach, Kadric (99. Sakar), Raithel (99. Bürger), Schätzle (78. Pistol), Hansch, Fischer (78. Jacobi), Eckardt (C), Schmökel

Zuschauer: 340

Schiedsrichter: Johannes Drößler (Gotha)
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