Da im Landespokal nur das Weiterkommen zählt, hat unsere Mannschaft am
Sonntagnachmittag im sonnenüberfluteten Ohrdrufer Goldbergstadion alles
richtig gemacht. Wie im vergangenen Jahr in der 1. Runde in
Wüstheuterode musste man jedoch das Elfmeterschießen bemühen und hier
ging man als glücklicher Sieger hervor. Eine ganz junge Preußen-Elf
stand auf dem Platz und musste die lange Ausfallliste (es fehlte gleich
eine ganze Elf mit Arnold, Fischer, Steinmetz, Fritz, Walter, John,
Euchler, Fiß, Karbstein, Hummel, Eckermann) gemeinschaftlich
kompensieren. Der FSV 06 Ohratal bis auf Dominik Müller dagegen in
Bestbesetzung.
Eine starke Auftaktviertelstunde unserer Mannschaft brachte die Führung
in der 10. Minute. Eine 50-Meter-Sahnepass von Engel und Neuzugang
Müller geht allein auf Frankenberger zu und vollendet mit seinem ersten
Preußen-Pflichtspiel-Treffer zur Führung. Das gab zunächst Sicherheit.
Und man hätte gleich nachlegen können. Finger, der in der ersten Hälfte
sehr aktiv war, bediente Kleinert mit einer Maßflanke, doch der trifft
den Ball drei Meter vor dem Tor nicht richtig. Das wäre die Beruhigung
gewesen. Danach jedoch nur noch Einbahnstraßenfußball in Richtung
Preußen-Gehäuse. Gleich drei zentrale Freistöße aus 20 Metern musste
Geißler entschärfen, hinzu kam ein Foulstrafstoß, als Gothe wohl Ludewig
auf dem Fuß stand. Doch Jung scheiterte an Geißler, der den Ball an die
Latte lenken konnte (34.). Die Preußen hatten jedoch Schwerstarbeit in
der Defensive zu leisten und kamen selten aus der eigenen Hälfte. Doch
man hielt die knappe Führung bis zur Halbzeit.
Nach Wiederanpfiff das gleiche Bild, Ohratal im Vorwärtsgang und Preußen
igelte sich mit zwei Viererketten ein und setzte auf Konter. Marty Jung
startete in der 49. Minute durch und knallte den Ball an den
Innenpfosten, mit vereinten Kräften konnte man die Situation dann
klären. Angriff auf Angriff rollte auf das Preußen-Tor, doch im
Abschluss waren die Gastgeber nicht präzise genug oder Geißler war zur
Stelle. Der erste präzise Konter saß dann, Finger ging rechts ab, passte
auf den freistehenden Müller, der nur noch einschieben musste zum 0:2
(66.). Doch Ohratal gab nicht auf und bekam einen erneuten Strafstoß,
als Geißler zu ungestüm gegen Jung in den Zweikampf ging. Kiebert
verwandelte zum Anschluss sicher (76.). Der eingewechselte Degner hätte
im Gegenzug gleich wieder auf 3:1 stellen können, er ging in einen zu
kurzen Rückpass, umkurvte Frankenberger, doch setzte den Ball knapp am
Tor vorbei. Ohratal warf dann alles nach vorn, Geißler hielt dreimal
glänzend gegen Beese, Wildies und Jung, auch Ex-Preuße Reinhold wurde im
letzten Moment von Moschkau geblockt, der sich jedoch in der 86. Minute
völlig unnötig wegen Ballwegschlagen Gelb-Rot einhandelte. Und es kam
wie es kommen musste, Kleinert vertändelt in der gegnerischen Hälfte den
Ball und Ohratal geht nochmal steil. Den ersten Ball kann Geißler
bärenstark abwehren, der Nachschuss von Jung landet jedoch unter der
Latte zum Ausgleich (90.+3). Es fehlten nur Sekunden und man hätte sich
die Verlängerung sparen können.
In der spielte man nun auch noch in Unterzahl, konnte aber das
Spielgeschehen ausgeglichen gestalten. Bei Kieberts Geschoss aus 25
Metern machten einige schon die Augen zu, es fehlten nur Zentimeter
(97.). Als Hill dann für ein Einsteigen gegen Schönau ebenfalls Gelb-Rot
sah (114.) war auch wieder Gleichstand auf dem Platz. Der gute
Schiedsrichter Gäbler erlöste die Mannschaften dann pünktlich ins
Elfmeterschießen. Dort ging es Schlag auf Schlag, die ersten 10 Schützen
alle ganz sicher, Geißler war nur einmal bei Jung am Ball, konnte ihn
aber kein zweites Mal bezwingen. Bei den Preußen zogen Gothe, Domeinski,
Engel, Degner und Kleinert immer nach, als Wildies für Ohratal und auch
Liebe für Preußen ebenfalls ganz sicher verwandelten, ging es für den
13. Schützen Dobranowskij schief. Er knallte den Ball an die
Lattenunterkante, von dort sprang er vor die Linie. Routinier Martin
Jäger machte dann den Deckel zum 9:8 drauf, rechts oben unter die Latte
und die Preußen waren in der nächsten Runde. Mit viel Glück, aber auch
mit viel Leidenschaft, denn kämpferisch hielt man voll dagegen.
Neben Maximilian Geißler verdienten sich die Routiniers Domeinski und
Jäger Bestnoten, ebenso die Pferdelunge Schönau und Doppelknipser
Müller. Das man gegen eine augebuffte Truppe um die Routiniers
Kiebert, Jung und Kubirske, die alle bereits höherklassig gespielt
haben, nicht einfach durchmarschiert wusste man. Die Enttäuschung der
Gastgeber nach einem großen Pokalkampf war verständlich, sie machten
ihrem Namen von der Pokalmannschaft wieder alle Ehre. Schließlich waren
sie in den letzten Jahren bereits einmal im Halb- und Viertelfinale des
Landespokals. Jetzt hoffen die Preußen bei der Auslosung am Montagabend
auf einen attraktiven Gegner, wenn möglich mit Heimspiel.
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge : 0:1 Tim Müller (10.) ------------------------------------------ 0:2 Tim Müller (66.) 1:2 Philipp Kiebert (76./ST) 2:2 Marty Jung (90.+1)
Elfmeterschießen : 3:2 Philipp Kiebert 3:3 Rico Gothe 4:3 Steven Reinhold 4:4 Max Domeinski 5:4 Stephan Kubirske 5:5 Florian Engel 6:5 Niklas Beese 6:6 Sebastian Degner 7:6 Marty Jung 7:7 Thilo Kleinert 8:7 Max Wildies 8:8 Marvin Liebe 8:8 Andrej Dobrannowski (Ohratal) scheitert an der Latte 8:9 Martin Jäger
FSV 06 Ohratal Ohrdruf : Frankenberger - Hill (114. GRK), Jüngling (84. Beese), Kubirske, Jung, Ludewig, Gorf (97. Rast), Thormann (74. Dobranowskij), Wildies, Reinhold, Kiebert (MK)
FSV 1996 Preußen Bad Langensalza : Geißler - Gothe, Jäger, Domeinski (MK), Finger (69. Liebe), Schönau, Franke (117. Schmidl), Tim Müller (74. Degner), Kleinert, Moschkau (86. GRK), Engel
Zuschauer : 124
Schiedsrichter : Wolfgang Gäbler (Vieselbach)
|