Nach einem über weite Strecken ausgeglichenen Spiel zieht die Herzog-Elf den Kürzeren.
Selten sah man Moßbachs Anhang nach einer Niederlage
so entspannt aus dem Stadion ziehen wie diesmal. Jeder weiß, dass der
Pokal nur Beiwerk ist in einer Saison, in der es ausschließlich um ein
Thema geht - den Klassenerhalt in der Landesklasse.
Dass die erste Pokalrunde der Herzog-Elf mit Thüringen Jena
ausgerechnet den ärgsten Konkurrenten aus der Vorsaison bescherte,
brachte einige Würze in die Partie, in der es schnell intensiv zur Sache
ging. Die Moßbacher kamen trotz Personalnöten, nur zwei Wechsler waren
dabei, besser ins Spiel, dominierten die erste halbe Stunde. Chancen
ergaben sich für Wunderlich, der im letzen Moment noch geblockt wurde
(8.) und Neupert, der nach einem Einwurf nur über den Balken schoß
(10.). Und für die bis dahin beste Chance der Gäste sorgte ausgerechnet
ein Jenaer, der einen Grau-Eckstoß an den eigenen Querbalken beförderte.
Die Gastgeber, bis dahin nur durch Bauers Kopfball mit einer
nennenswerten Chance (15.), übernahmen eine Viertelstunde vor dem
Halbzeitpfiff das Kommando, drängten den SVM, dessen Abwehrverbund
jedoch hielt, in die eigene Hälfte.
Kurz nach Wiederanpfiff der erste Schock für Moßbach: Nico Güdter
mußte nach einem Zusammenprall mit dem Gegner mit einer Platzwunde vom
Feld (51.). Nur zwei Minuten später die Top-Chance für Meyer, der von
einem Jenaer Ballverlust profitierte und freistehend knapp am Dreiangel
vorbeizog. Umgedreht machte es Jenas Torjäger Träumer besser, als er
nach einen Moßbacher Ballverlust steil geschickt wurde und Lange keine
Chance ließ (55.). Neupert bot sich im Gegenzug die Ausgleichschance,
doch Wunderlichs Zuspiel konnte er am langen Pfosten nicht verwerten.
Wunderlich selbst verfehlte nach einer Ecke nur knapp den Kasten (67.).
Das Spiel wurde nun immer intensiver, die Foulspielquote stieg an, aber
auch die der Torchancen. Und nachdem Kowalik noch freistehend verzog
(70.), machte es Prießnitz besser, als er eine schöne Kombination mit
dem 2:0 abschloß (74.). Moßbach antwortete postwendend durch
Aschenbrenner, der den Ball nach Wunderlichs Zuspiel unhaltbar ins Netz
beförderte (76.). Die Herzog-Elf öffnete jetzt ihr Spiel und hatte durch
Abwehrregisseur Grau, dessen Ball Keeper Oertel noch aus dem Winkel
holte, die Chance zum Ausgleich (85.). Nachdem bereits Schlenzig (86.)
und Kowalik (88.) alles hätten klar machen können, sorgte schließlich
Kowalik mit dem 3:1 in der Nachspielzeit für den Endpunkt in einer
umkämpften Partie.
Trotz der Niederlage gab es bei Moßbachs Trainer, bis auf den
schmalen Kader, kaum Anlaß zur Sorge: "Das Spiel war genau der von mir
erwartete scharfe Test vor dem Saisonstart in einer Woche. Es hat
gezeigt, wo wir stehen und wo wir noch nachjustieren müssen. Dennoch
hätte die Niederlage nicht sein müssen, da wir insgesamt die besseren
Chancen hatten."
Die Statistik zum Spiel:
Torfolge: 1:0 Philipp Träumer (55.) 2:0 Florian Priesnitz (74.) 2:1 Florian Aschenbrenner (76.) 3:1 Szymon Kowalik (90.+3)
FC Thüringen Jena: Oertel - Priesnitz, Wyrowski, Arndt, Rottstädt, Lüneburg, Schlenzig, Herold (C), Bauer (80. Gertenbach), Christansen-Weniger (64. Kowalik), Träumer (65. Tschurtschun)
SV Moßbach: Lange - Weiß (61. Biedermann), Lukes (C), Grau, Meyer, Plietzsch, Wunderlich, Güdter (51. Thümmel), Aschenbrenner, Neupert, Heyne
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Dirk Läsker (Pößneck)
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