Dominik Bock (80.) und Niclas Erlbeck (Foulelfmeter, 88.) sorgen vor 9.103 Zuschauern für den dritten Titeltriumph im Köstritzer-Thüringenpokal in Folge. Jena zeigte in einem höhepunktarmen Spiel eine engagierte Leistung und war über 90 Minuten die bessere Mannschaft mit den klareren Torchancen. Und wie es sich für ein Thüringenderby ziemt, waren zwei heimische Jungs die dominierenden Akteure: René Eckardt und Sören Eismann.
Mit dem Anpfiff musste Schiedsrichter Lossius aus Sondershausen
einige Minuten warten, Bengalos waren im Gästeblock gezündet und
Leuchtspurmonition in Richtung der Jenaer Zuschauer geschossen worden.
Nachdem sich die Gemüter beruhigt hatten, entwickelte sich ein
intensives Spiel ohne den Ansatz eines Klassenunterschieds. Die erste
Möglichkeit des Spiels offenbarte sich dem neben Kapitän Eckardt heute
stärksten Jenaer, Sören Eismann, der nach tollem Diagonalpass von Marcel
Bär von der Strafraumgrenze abzog, wobei Klewin im Erfurter Tor zur
Ecke klären konnte. Schlugen die Gäste in den Anfangsminuten die
spielerisch etwas feinere Klinge, kaufte ihnen unsere Mannschaft mehr
und mehr den Schneid ab und übernahm die Spielkontrolle. Nach 24 Minuten
hatten die 9.103 Zuschauer den Elfmeterschrei auf den Lippen, doch
Lossius verweigerte Marcel Bär nach Zweikampf mit Erb den Pfiff. Vier
Minuten später bot sich Erfurts Topstürmer Carsten Kammlott die
Großchance zur Führung, als er nach feinem Anspiel Klingbeil aussteigen
lässt, jedoch am großartig reagierenden Raphael Koczor scheitert. Es
sollte die letzte Offensivaktion in der ersten Hälfte sein, die
ansonsten zumeist von überharten Attacken, meist mit Jenas Kapitän René
Eckardt als Opfer geprägt war.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich daran wenig, ruppiges
Zweikampfverhalten ersetzte jegliche Aktionen vor beiden Toren. Nach 75
gespielten Minuten sorgte der FCC für den Weckruf zu einer
Schlussviertelstunde, die letztlich den TFV-Pokal erneut an die Saale
bringen sollte. Eismann setzt sich überragend auf der rechten Seite
durch, sein hohes Anspiel nimmt Eckardt volley und verzieht knapp. Zehn
Minuten vor dem Ende war der Bann dann gebrochen. Eckardt setzt nach
feiner Einzelleistung den eingewechselten Dominik Bock in Szene, der aus
20 Metern nicht lange fackelt und mit einem strammen Flachschuss ins
linke untere Eck Klewin keine Chance lässt. Ein achttausendfacher
Jubelschrei ließ die Kernberge erbeben. Bock, Krstic und Erlbeck
scheitern vier Minuten später im Dreierpack an der Resultatserhöhung.
Nach 86 Minuten zeigt Schiedsrichter Lossius dann doch noch auf den
Punkt. Eckardt war vom Sekunden zuvor gelbverwarnten Odak von hinten
gefoult worden, der durfte frühzeitig duschen gehen. Den fälligen
Strafstoß verwandelt Niclas Erlbeck kompromisslos, der Rest war Jubel in
Blau-gelb-weiß. Der Gegner, welcher zum dritten Mal in Folge ein
Pokalendspiel in Jena verlor, hatte nach dem Seitenwechsel keine einzige
Torchance zu verzeichnen, so dass selbst RWE-Kapitän Tyrala von einem
klar verdienten Jenaer Sieg sprach. Volkan Uluc feierte den Sieg in
seinem letzten Pflichtspiel an der Seitenlinie ausgelassen, es war der
8. TFV-Pokal für die blau-gelb-weißen Farben.
Trainerstimmen:
Stefan Krämer: Glückwunsch zum Pokalsieg. Die entscheidende Szene des
Spiels, wir haben Einwurf, haben dann keine Ordnung. Was mich am
meisten ärgert, dass wir in dieser Phase ab der 65. Minute nicht mehr
präsent waren, sind hinterher gelaufen. Das Tor hat sich nicht
abgezeichnet, aber ich hatte schon das Gefühl, dass wer hier das erste
Tor spielt, gewinnt. Wir hätten gern den Schwung eines möglichen
Pokalsiegs mit in die neue Saison genommen. Es fühlt sich scheiße an.
Volkan Uluc: Wir haben das über weite Strecken gut organisiert. Eine
Torchancen haben wir zugelassen, aber im Großen und Ganzen waren wir
sehr diszipliniert. Dann kam die Phase wo man gemerkt hat, dass die
Entscheidung naht. Ich hatte mit Dominik Bock das glückliche Händchen.
Es war für uns alle ein schweres halbes Jahr, aber man sieht den
Zusammenhalt. Ich bin glücklich, dass ich gegenüber der Stadt und dem
Verein mein Versprechen einlösen konnte, den Pokalsieg zu verteidigen.
Ich möchte diesen Pokal allen Trainern in Jena, angefangen von mir, über
Hutwelker und Sander widmen.
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge : 1:0 Dominik Bock (80.) 2:0 Niclas Erlbeck (88./FE)
FC Carl Zeiss Jena : Koczor -
Eismann, Klingbeil, Gerlach, Krstic - Erlbeck, Reimann - Mergel (67.
Bock), Eckardt (MK / 90.+1 Schlegel), Bär (90. Giebel) - Buval
FC Rot-Weiß Erfurt : Klewin -
Odak (87. GRK), Möckel, Laurito, Erb - Judt (81. Bergmann), Nikolau -
Aydin, Tyrala (MK), Brückner (83. Uzan) - Kammlott
Zuschauer : 9.103
Schiedsrichter : Oliver Lossius (Sondershausen)
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