Solche Spiele, und vor allem die Ergebnisse, zu erklären, ist immer
schwer. Ein Ansatz wäre, daß „uns die drei Treffer in den ersten zehn
Minuten den Mut genommen haben. Da war das Spiel dann weg. Einzig die
ersten 20 Minuten unserer zweiten Halbzeit waren sehr gut. Ansonsten
hatten wir gegen die technisch versierten und austrainierten
Jenenserinnen läuferisch, spielerisch und auch gedanklich keine Mittel.
Drei Sonntagsschüsse sowie zwei Abseitstore passten da hervorragend ins
Bild. Grundsätzlich hatten wir uns mit dem Ausscheiden arrangiert, aber
so wollten wir die diesjährige Pokalbühne nun wirklich nicht verlassen.
Ich denke aber, daß die herbe Niederlage für uns zum richtigen Zeitpunkt
kam. Wir erhofften uns durch den USV Rückschlüsse auf unseren Zustand,
und haben diese auch in schmerzlicher Weise bekommen. Im Sinne unseres
ersten Punktspiels am kommenden Sonntag müssen wir die Partie jetzt
schnell abhaken und uns wieder auf das `Tagesgeschäft` konzentrieren."
Wie Geras Trainer Wunderling treffend umriß, hatten die Grün-Schwarzen
gegen den Regionalligisten nicht den Hauch einer Chance. Auf dem
Kunstrasen zählen Ballbehandlung, Genauigkeit im Passpiel und gute
Ideen. Davon brachten die Gäste im Übermaß mit. Gera versuchte immer
wieder, eigene Akzente zu setzen. Die Versuche versandeten aber entweder
im Ansatz oder vor dem entscheidenden Pass – Jena nutzte mit Genuß jede
noch so geringe Nachlässigkeit. Und wenn es eben sein musste, versenkte
man die Kugel aus 20, 30 Metern.
Nach 31 Minuten war das
Ergebnis vom 1. Mai 2015 egalisiert, 60 Sekunden später setzte der USV
durch Mirjam Topfs dritten Treffer noch einen drauf; mit dem 0:9 zur
Pause war Gera bis dato gut bedient.
Die Halbzeitansprache
fruchtete, der F.F.C. begann konzentriert und relativ druckvoll. Leider
hielt man die Gangart nur knapp 20 Minuten durch, drei Treffer innerhalb
von vier Minuten ließen den USV ab Spielminute 63 weiter davoneilen. Ab
der 70. Minute waren dann wohl auch die Körner alle – die Platzdamen
leisteten sich teils haarsträubende Patzer, die nur durch fehlende
Konzentration zu erklären sind.
Am Ende stand eine deftige
Niederlage, welche aus Geraer Sicht so nicht gewollt war, aus Jenaer
Sicht dagegen völlig in Ordnung ging. Schwerwiegender für den F.F.C.
sind aber die verletzungsbedingten Auswechslungen von Denise Werner (31.
Minute) und Marleen Weiß (84. Minute). Bei beiden hofft man inständig,
daß sich die Blessuren als nicht gravierend herausstellen.
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge :
0:1 Ivana Rudelíc (2.)
0:2 Lisa Seiler (5.)
0:3 Mirjam Zopf (8.)
0:4 Mirjam Topf (18.)
0:5 Ivana Rudelíc (26.)
0:6 Linda Preuß (30.)
0:7 Stephanie Milde (31.)
0:8 Mirjam Topf (32.)
0:9 Linda Preuß (37.)
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0:10 Ivana Rudelíc (63.)
0:11 Ivana Rudelíc (64.)
0:12 Stephanie Milde (66.)
0:13 Mirjam Topf (73.)
0:14 Ivana Rudelíc (76.)
0:15 Julia Rößner (77.)
0:16 Felicitas Mauersberger (79.)
0:17 Marie-Kristin von Carlsburg (80.)
0:18 Ivana Rudelíc (87.)
F.F.C. Gera :
Kremke - Mörsel, Bludau (MK), Werner (31. Heß), Stachon (50. Sachse), Herold, Seiler, Weiß (84. verletzt ausgeschieden), Mirke, Hein, Trepschinski
FF USV Jena II :
Kiontke (46. Gornowitz) - Seiler, Mauersberger, Melhado, Rößner, Rudelíc, Sara Löser, Milde, Preuß (46. von Carlsburg), Mauersberger, E. Müller (MK), Topf
Schiedsrichter : Mirko Geidel (Gera)