FC Einheit Rudolstadt vs. FC Rot-Weiß Erfurt 6 : 7 n.E.
Mit Ach und Krach den Finaleinzug geschafft
Spielbericht von Homepage FC Rot-Weiß Erfurt
Erst im Elfmeterschießen hat sich RWE in Rudolstadt mit 7:6 durchgesetzt
In der letzten Saison stolperte Rot-Weiß bei Einheit
Rudolstadt und um ein Haar hätte die Geschichte sich wiederholt. Denn
bis zum letzten Schuss im Elfmeterschiessen blieb die Frage offen, ob
der Pokal nicht doch wieder seine "eigenen Gesetze" entfalten würde. Das
die Sensation ausblieb, war am Ende der Nervenstärke unseres Torwarts
EriK Domaschke und dem finalen Schuss von Kapitän Sebastian Tyrala zu
verdanken.
Als unmittelbar vor dem Spiel im Stadion von Einheit
Rudolstadt der ACDC-Titel "Highway to hell" gespielt wurde, klang dies
wie eine düstere Ansage des Gastgebers, uns, wie schon im Vorjahr,
abermals aus dem Wettbewerb zu kegeln. Und schon kurz nach dem Anstoss
schien sich diese Prophezeiung zu erfüllen.Denn die Gastgeber setzten
sich auf der linken Seite schön durch, Riemer flankte auf den in der
Mitte freistehenden Schneider und der verwandelte gefühlvoll per Kopf
zum 1-0 für den FC Einheit (2.). Was für ein Paukenschlag zum Auftakt !
Und ausgerechnet Schneider, der uns in der Vorsaison mit seinem Tor im
Viertelfinale schon rausgekegelt hatte. Doch diesmal verfiel der RWE
nicht in Schockstarre. Schon kurze Zeit später markierte Möckel nach
einer Freistossflanke von Aydin - ebenfalls per Kopf - den Ausgleich
(8.).
Danach wurde es ein zähes Ringen um jeden Meter. Sicher, Rot-Weiß
hatte Feldvorteile, doch vor dem Tor der Rudolstädter passierte nicht
viel. Lediglich Kammlott hatte gegen Ende der 1. Halbzeit eine dicke
Chance, die er aber nicht nutzen konnte. Die Gastgeber ihrerseits waren
aber nicht nur clever in ihrer Abwehrarbeit. Sie setzten bisweilen auch
offensiv stets unangenehme Nadelstiche und forderten die Rot-Weiß Abwehr
immer wieder heraus. Das Remis zur Pause hatte Rudolstadt sich redlich
verdient.
Auch nach dem Wechsel hielt der Oberligist unverändert gut mit. Man
könnte sogar sagen, obwohl der RWE weiterhin mehr vom Spiel hatte,
besassen sie in Summe sogar die größeren Tormöglichkeiten. Schneider,
kurz nach der Pause aus kurzer Entfernung, sowie Riemer (71.) und
Häußler (84.) jeweils mit Distanzschüssen, die beide knapp am rechten
Torwinkel des Erfurter Gehäuses vorbeirauschten, hätten um ein Haar die
abermalige Führung für Rudolstadt erzielt. Erst kurz vor Ende der
regulären Spielzeit hatte Erb, nach Zuspiel des quirligen aber nicht
immer glücklichen Aydin, eine gute Möglichkeit für Erfurt.
In der Verlängerung wurde es dann ein Fight, der mit Haken und Ösen
geführt wurde. Chancen die Sache zu entscheiden, waren - da wie dort -
vorhanden. Mit dem Abpfiff rettete Einheit-Torwart Ackermann seine
Farben letztmals in höchster Not auf der Linie. Nach 120 Minuten hatte
kein Team es schließlich vermocht, sich den entscheidenden Vorteil zu
erspielen und den Ball über die Linie zu bringen..Die Emotionen auf und
neben dem Platz schlugen angesichts dieser Spannung immer höher, je
näher es dem Elfmeterschiessen ging. Da der Oberligist
erstaunlicherweise konditionell nicht nachließ, war der shootout am
Ende unvermeidbar.
Nachdem Benamar den dritten Elfer für Erfurt nicht verwandeln konnte,
hatte Rudolstadt, dass die ersten vier Elfmeter souverän versenkt
hatte, es durch Schneider in der Hand alles klar zu machen. Doch
ausgerechnet der Goalgetter, der abermals zum Pokalschreck für Erfurt
hätte werden können, fand in Domaschke seinen Meister. Nach jeweils 5
Elfmetern hieß es schließlich 4-4. Nun traten Grabinski (für Rudolstadt)
und Menz (für Erfurt) an und beide trafen. 5-5 ! Die Dramatik war kaum
zu überbieten. Jetzt kam der Ex-Jenaer Güttich...und scheiterte an einem
großartig reagierenden Domaschke ! Nun hatte Tyrala es auf dem Fuss.
Ausgerechnet der Kapitän der Rot-Weißen, der in der Liga bei Elfmetern
in dieser Saison nicht die glücklichsten Momente hatte. Doch diesmal
bewies er Nervenstärke und schoss den RWE ins Endspiel. Unendliche
Erleichterung bei Rot-Weiß und dem mitgereisten Anhang. Das war eine
enge Kiste, die gut und gerne auch Rudolstadt als Sieger hätte sehen
können.
Auf den "Highway to hell" wurden wir also nicht geschickt. Und paasend
zum Abend erklang am Ende dann aus den Lautsprechern des Stadions sogar
noch ein Mutmacher für das vom RWE nun erreichte Finale. "Knockin' on Heaven's Door"
von Gun `s and Roses war da zu hören. Es wird sich zeigen, ob wir Ende
des Monats in Jena gegen den FC Carl Zeiss im Endspiel nicht nur an
die Himmelspforte klopfen, sondern sie auch aufstossen und endlich mal
wieder diesen Wettbewerb gewinnen können. Im alten Klassiker geht es
dann um den Einzug in den DFB-Pokal. Sicher wird auch das wieder ein
Krimi.
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge :
1:0 Jakob Schneider (2.)
1:1 Jens Möckel (9.)
Das Elfmeterschießen :
2:1 George Seturidze
2:2 Carsten Kammlott
3:2 Lukasz Derbich
3:3 Okan Aydin
4:3 Marco Riemer
4:3 Samir Benamar (Erfurt) scheitert an Tim Ackermann (Rudolstadt)
5:3 Benjamin Bahner
5:4 Mario Erb
5:4 JakoB Schneider (Rudolstadt) scheitert an Eric Domaschke (Erfurt)
5:5 Tugay Uzan
6:5 Christoph Grabinski
6:6 Christoph Menz
6:6 Markus Güttich (Rudolstadt) scheitert an Eric Domaschke (Erfurt)