Ein echtes Highlight und ein spannendes Spiel wurden den FFC-Fans im
Vorbericht versprochen. Und die Partie hielt alles das, mehr
Fußballkrimi geht nicht. Ein Pokalfight allererster Güte entwickelte
sich und die Gastgeberinnen waren sehr gut eingestellt und bis in die
Haarspitzen motiviert. 120 Minuten beste Fußballkost und als Zugabe ein
Elfmeterschießen, das selbst auch noch zweimal verlängert werden musste,
bis der Sieger feststand.
Die Vorfreude auf das Treffen mit dem
Verbandsligisten war riesengroß. Schließlich wollte man auf Saalfelder
Seite sich und den eigenen Leistungsstand überprüfen und schauen, wie
weit man in der Entwicklung mit der sehr jungen Mannschaft schon ist.
Erstaunlich, dass man von Beginn an keinen Unterschied ausmachen konnte.
Die FFC-Frauen spielten selbstbewusst und drängten auf das Führungstor.
Dabei gab es gute Möglichkeiten, aber zunächst sollte kein Treffer
gelingen. Auf der anderen Seite musste die Saalfelder Hintermannschaft
hellwach sein, insbesondere wenn die Toptorjägerin, Karina Wilhelm, in
der Gefahrenzone auftauchte. Einmal stand sie dann doch völlig blank vor
Celina Schwimmer, verzog jedoch und das Geschoss ging drüber.
Insgesamt war aber ein Chancenplus auf Seite der Einheimischen zu
verzeichnen und so brachte Katharina Hopf ihre Farben nach schönem
Zuspiel von Sophie Hopfe mit einem strammen Schuss ins lange Eck mit 1:0
(38.) in Führung. Kurz danach hatte sie sogar die Riesenmöglichkeit,
die Führung noch vor der Pause auszubauen. Doch leider versprang der
Ball und trudelte ins Toraus.
Nach einer beeindruckenden ersten
Spielhälfte wollte man im zweiten Spielabschnitt genau so weiter machen.
Doch irgendwie hatte man die ersten fünf Minuten total verschlafen und
es kam alles ganz anders als gedacht. Binnen drei Minuten drehte Karina
Wilhelm das Spiel und dieses stand Kopf. 20 Sekunden nach Wiederanpfiff
war sie völlig frei vor dem FFC-Gehäuse und diesmal ließ sie Celina
Schwimmer keine Abwehrchance. Doch damit nicht genug. Nur drei Minuten
später gelang ihr mit Hilfe des linken Innenpfostens sogar der
Führungstreffer für Uder.
Wer dachte, dass das Spiel nun kippen
würde, sah sich getäuscht. Saalfeld brauchte zwar ein paar Minuten, um
den Rückstand zu verdauen, doch fand man wenig später zurück in die
Spur. Die FFC-Frauen agierten absolut auf Augenhöhe, hatten hin und
wieder brenzlige Situationen zu überstehen, doch konnten sie die
besseren Torchancen auf der Habenseite verbuchen. Immer wieder wurde das
Uderaner Tor unter Beschuss genommen, doch entweder zielten die Mädels
zu ungenau oder Katharina Günther war zur Stelle.
In Minute 77
sollte der Saalfelder Anhang doch wieder jubeln. Eine Koproduktion der
beiden Einwechsler führte zum verdienten Ausgleich. Deena Voigt sah die
besser postierte Antonia Melle, legte quer, und die 15jährige zimmerte
den Ball aus 20 Metern Torentfernung unhaltbar in den rechten Winkel.
Jetzt hieß es die Ballance wahren, weiter nach vorne spielen und
gleichzeitig die gefährlichen Offensivaktionen des Gegners unterbinden.
Das Risiko zu überziehen war allgegenwärtig, zumal die Gäste unbedingt
die Verlängerung vermeiden wollten.
Letztendlich kam es aber zu
eben jener und jetzt spielte fast nur noch der FFC. Uder kam nur noch
sehr selten aus der eigenen Hälfte und die Einheimischen offenbarten
klare konditionelle Vorteile. So gab es in den Schlussminuten zahlreiche
Einschussgelegenheiten, um die Partie zu entscheiden. Doch fehlte
einfach das Glück, das man später doch noch zwang.
So endete die
Verlängerung torlos und das Spiel 2:2. Damit ging es ins
Elfmeterschießen. Als war das nicht alles schon dramatisch genug,
setzten die letzten Minuten vor der einsetzenden Dunkelheit noch einen
drauf. Zunächst schoss Celina Schwimmer ihren Elfer drüber und auch die
zweite Saalfelder Schützin, Deena Voigt, konnte nicht verwandeln.
Dazwischen hatte Uder getroffen und hätte jetzt durch Karina Wilhelm
schon für die Vorentscheidung sorgen können. Doch stattdessen jagte sie
den Ball in die Wolken und ließ Saalfeld am Leben. Das wollte man nun
auch nutzen und so trafen Sophie Hopfe, Annett Hempel und Cathleen Atak
ganz sicher. Trotzdem war man immer mit einem Treffer im Rückstand, bis
zur fünften Gästeschützin. Diese hätte alles klar machen können, doch
Celina Schwimmer roch den Braten und parierte glänzend. Jetzt gab es
also auch im Elfmeterschießen eine Verlängerung und das gleich zweimal.
Die Jüngsten mussten es nun richten. Zur Ausführung genötigt,
verwandelten in der Folge Hannah Sprenger (15) sowie Katharina Hopf (16)
und Celina Schwimmer (15) hielt mit dem siebten Uderaner Elfer ihren
zweiten an diesem Tag. Dann gab es kein Halten mehr, rot-weißer Jubel
wohin man schaute. Mit einem bärenstarken Auftritt gewann man am Ende im
Elfmeterschießen glücklich, über die gesamte Distanz, insbesondere in
der Verlängerung, aber hochverdient. Das resümierte auch der
Gästetrainer, Christian Hartmann.
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge :
1:0 Katharina Hopf (38.)
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1:1 Karina Wilhelm (46.)
1:2 Karina Wilhelm (49.)
2:2 Antonia Melle (77.)
Elfmeterschießen :
2:2 Celina Schwimmer (Saalfeld) verschießt
2:3 Susann Thor
2:3 Deena Voigt (Saalfeld) scheitert an Katharina Günther
2:3 Karina Wilhelm (Uder) verschießt
3:3 Sophie Hopfe
3:4 Laura Hein
4:4 Annett Hempel
4:5 Anna Bachmann
5:5 Cathleen Atak
5:5 Celina Schwimmer hält
6:5 Hannah Sprenger
6:6 Katharina Günther
7:6 Katharina Hopf
7:6 Celina Schwimmer hält
1. FFC Saalfeld :
Schwimmer - Hempel (MK), Franke, Hopfe, Johanna Müller (71. Melle), Sprenger, Maak (64. Voigt), Atak, Türk, Hopf, Schönig
FSV Uder 1921 :
Günther - Rittmeier, Brestyensky, Hoffmann (111. Strube), Bachmann, Schach, Thor, Wilhelm (MK), Hein, Pape (74. Baumgarten), Drößler
Schiedsrichter : Christian Bürger (Harra)