Trotz des mißlichen Wetters (böse Zungen behaupten, man
habe Enten mit Regenschirmen gesehen) brannten beide Mannschaften ein
Offensivfeuerwerk ab und belohnten die zahlreichen Zuschauer mit neun Toren.
Das bessere Ende hatte der Verbandsligist in der Hand und
zog mit einer Leistungssteigerung in den zweiten 45 Minuten zur nächsten Runde
weiter.
In der ersten Halbzeit dominierten die Gastgeberinnen,
Gera kam mit einigen Dingen nicht wirklich klar. Ob es am tiefen Rasen, am
kleinen Platz oder der Spielfreude des ZFC lag – Jens Wunderling schüttelte zu
oft den Kopf. Nach Alina Löhrs erstem Achtungszeichen (12., vorbei)
brachte die F.F.C.-Spielführerin ihre Farben in Front. Janine Bludau zirkelte
einen Freistoß aus weit über 20 Metern unhaltbar in den Kasten von „Seppel"
Siebert (20.). Stephanie Siebert zeigte im gesamten Spiel immer wieder ihre
Extraklasse und entschärfte so manchen Hundertprozenter. Hinzu kam auch Glück:
ein ZFC-Freistoß wurde von der Geraer Hintermannschaft unglücklich abgefälscht,
es stand plötzlich 1:1 (24.). In der 33. Minute senkte sich eine
Löhr-Bogenlampe gar zum 2:1 in die Geraer Maschen und komplettierte die
Verwirrung in Grün-Schwarz. Torfrau Siebert hielt ihre Mannschaft mit zwei
extraordinären Reflexen auf Kurs (25., gegen „Hüt" Stachon zur Latte, 35.,
gegen „Melle" Lautenschläger per Fuß) und bescherte Steffen Rohde, der wieder
gewohnt lautstark an der Linie agierte, ein zufriedenes Halbzeitgesicht. Jens
Wunderling dagegen sehnte sich schon früh die Pause herbei …
Was auch immer in der F.F.C.-Kabine gesagt wurde – es
half augenscheinlich.
Form-, kampf- und spielstärker rissen die Gäste an der
Kette und erspielten sich in den ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff sechs
Chancen. Tina Gruschwitz „machte" gleich die erste und spitzelte den Ball nach
kurzem Solo zum Ausgleich ins Netz (48.). In der 50. scheiterte sie an ihren
Nerven, in der 51. Janine Bludau an der ZFC-Schlußfrau. Nicole Mirke war da
mehr auf Zack und brachte ihr Team mit 3:2 in Front (52.). Angemerkt sei hier
aber, daß ein Meuselwitzer Bein dem Ball hilfreich den Weg wies. Danach durfte sich die Nummer 1 des ZFC erneut
auszeichnen und lenkte einen Trepschinski-Freistoß schmerzverachtend zum
Querbalken (54.) – gegen Melissa Lautenschlägers schlitzohriges Solo war sie
aber machtlos und konnte den Ball nur noch aus dem Netz holen; mittlerweile
schon zum vierten Mal (55.). An diesem Dreifachschlag schien der ZFC zu zerbrechen.
Alina Löhr krönte ihre ganz starke Leistung zwar noch mit einem Tor der Marke
„Fantastico", indem sie die Kugel ansatzlos und staubtrocken zum 3:4 in die
Bude bretterte (64.), am Spielgeschehen änderte dies wenig. Gera daddelte die Partie nun ergebnistechnisch nach oben.
Tina Gruschwitz (66., vorbei) und Janine Bludau (67., drüber scheiterten),
Nicole Mirke platinierte ein Lautenschläger-Anspiel mittels Lupfer über die
anstürmende „Seppel" zum 5:3 (72.) – Melissa Lautenschlägers ebenso ansatzloser
Schuß, der die ansonsten sprunggewaltige Torfrau ratlos zurückließ, bedeutete
dann das Endergebnis (82.).
Ein würdiges Achtelfinale, in welchem stellenweise kein
Klassenunterschied sichtbar war, ging mit vielen Treffen zu Ende. Gera
verschlief die ersten 45 Minuten zwar nicht komplett, stärkte den Gegner aber
zu oft durch passive Spielweise und viele Fehlpässe. Die gut ausgebildeten
Meuselwitzerinnen spielten bis zum Schluß an ihrem Limit und müssen sich nichts
vorwerfen.
Zum Glück für Grün-Schwarz fand man pünktlich zum
Wiederanpfiff den Faden und dominierte über Erfahrung und Spielstärke. Die drei
frühen Treffer ebneten den Einzug in die nächste Runde.
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge :
0:1 Janine Bludau (20.)
1:1 Nicole Pohle (24.)
2:1 Alina Löhr (33.)
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2:2 Tina Gruschwitz (48.)
2:3 Nicole Mirke (52.)
2:4 Melissa Lautenschläger (55.)
3:4 Alina Löhr (64.)
3:5 Nicole Mirke (72.)
3:6 Melissa Lautenschläger (82.)
ZFC Meuselwitz :
Siebert - Sieghardt, Lochmann (MK), Just (73. Schüler), Christen, Hartampf, Pohle, Armann, Holzhauer, Löhr, Lange