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Männer Thüringenpokal

BSG Wismut Gera vs. FC Einheit Rudolstadt
3 : 5 n.E.
Spielort: Stadion der Freundschaft

Zum zweiten Mal in Folge im Halbfinale

Spannende partie im Elfmeterschießen entschieden

Einheit-Coach als Prophet

Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Das Erfreuliche vorweg: Mit dem Sieg im Elfmeterschießen erreichte der FC Einheit zum zweiten Mal hintereinander das Halbfinale im Thüringer Landespokal. Da spielt es hinterher sicher keine Rolle, dass beide Mannschaften im von nur 288 Zuschauern„gefüllten" großen Stadion der Freundschaft fußballerisch sicher mehr zu bieten haben. Dieses Manko erlebte man allerdings schon vor acht Wochen im Oberligapunktspiel. Für Holger Jähnisch, den Trainer der Rudolstädter, kommt offensichtlich nichts Besseres heraus, wenn beide Mannschaften aufeinander treffen.


Vom Anpfiff weg spürte man, auch darin sah sich Jähnisch bestätigt, dass sich die Wismut für die Punktspielniederlage revanchieren wollte. Die Körpersprache der Gastgeber war eine deutlich andere, obwohl man sich zunächst bis an die Mittellinie zurückzog und sein Heil mit langen Bällen in die Spitze suchte. Das gelang nach dem Schuss von Röppnack (6.), der sein Ziel verfehlte, erstmals mit einem Ball Richtung Schumann. Doch Ackermann zeigte sich aufmerksam und klärte im Herauslaufen, wobei er sich noch leicht verletzte (14.).


Danach tat sich in den Strafräumen reichlich weg. Die nervös und mit zahlreichen Fehlabspielen und Stockfehlern agierenden Kontrahenten waren bemüht, zunächst keinen Gegentreffer zuzulassen. Der war jedoch nach 36 Minuten möglich, als Kopolovec freigespielt wurde, mit links abzog und der Ball um Zentimeter am langen Pfosten vorbei strich. Kurz darauf war Kopolovec erneut an einer gefährlichen Aktion der Grün-Gelben beteiligt. Doch sein scharfer, flacher Pass von der Grundlinie endete im Niemandsland (38.). Kurz vor dem Kabinengang nahm Riemer Maß, aber auch seine „Granate" fand nicht den Weg in den Just-Kasten (44.). Damit endete eine erste Periode, die den Gast mit Chancenvorteilen sah.


Sechs Minuten nach Wiederbeginn dann die beste Möglichkeit für die BSG im gesamten Spiel. Die Innendeckung berechnete einen, mehr oder weniger zufällig weit nach vorn geschlagenen Ball der Geraer falsch und Schumann hatte freie Bahn. Ackermann zeigte hier einmal mehr, dass er zu den besten Keepern der Oberliga gehört und verhinderte die Führung für die Platzherren. Kurz darauf dann ein Tor für Rudolstadt. Aber beim Nachschuss von Kopolovec, zuvor hatte Staskewitsch abgedrückt, stand dieser hauchdünn im Abseits (53.).


Jetzt nahm die Partie, vor allem durch den Druck der Rudolstädter, Fahrt auf. Eine Hereingabe von Schneider (54.) fand keinen Abnehmer und auch beim Freistoß von Güttich kam kein FC-Akteur ans Leder (56.). Doch der nächste Angriff sollte sitzen. Ein weites Zuspiel auf rechts sah Staskewitsch in Position. Der vernaschte einen Gegenspieler und flankte zentimetergenau nach innen, wo Schneider heranstürmte und aus fünf Metern einlenkte (58.).


Mit dem Vorsprung im Rücken fand Rudolstadt zu mehr Ballsicherheit. Gera bemühte sich zwar, Torgefahr strahlte die Elf von Renè Grüttner jedoch kaum aus. So war die Einheit bei einigen brenzligen Situationen und Konterzügen dem 2:0 näher als Gera der Ausgleich. Hier vermisste man oft den letzten präzisen Finalpass oder konsequenten Abschluss. So fiel das erlösende zweite Tor nicht. Das sollte sich, wie so oft im Fußball, rächen. Wie schon nach 56 Minuten unterschätzte die Innendeckung um Ciach und Derbich einen weiten Ball der Geraer. Jagupov roch den Braten und lupfte das Leder auch über den herausstürmenden Ackermann ins leere Tor (85.).


Damit ging es in die Verlängerung. In den 30 Minuten konnte sich keine Mannschaft einen entscheidenden Vorteil verschaffen, obwohl Holger Jähnisch nun mit der spielerischen Leistung seiner Elf mehr zufrieden war. Gera schien hingegen, das zeigten ihre Aktionen, auf das Strafstoßschießen zu setzen.


Doch das entschieden die Gäste für sich. Seturidze, Derbich, Kopolovec und Riemer erwiesen sich als sichere Schützen. Bei der Wismut trafen nur Weska und Reitsch. Jagupov scheiterte an Ackermann und Simic verzog, wobei der FC-Torwart dabei die richtige Ecke ahnte. „ Ich war mir eigentlich relativ sicher, dass wir das Elfmeterschießen nach Hause bringen können", zeigte sich der Rudolstädter Coach als Prophet. „In einem Elfmeterschießen weiterzukommen oder nicht, ist immer eine Glückssache. Ich denke aber, dass die Zuschauer ein ordentliches Viertelfinale von beiden Seiten gesehen haben", resümierte Geras Trainer Rene Grüttner, der den Aufwärtstrend seiner Schützlinge in der Oberliga auch im Pokal bestätigt sah.


Holger Jähnisch zog dieses Fazit: „Es war ein Spiel auf einem mäßigen Niveau. Wir wussten, dass die Aufgabe schwerer werden würde als im Punktspiel. Ich habe bei uns mehr Ballbesitz und die bessere Spielanlage gesehen. Wir haben versucht, es nach dem 1:0 ruhiger zu Ende zu spielen. Es ist uns nicht gelungen, mit einem 2:0 den Sack zuzubinden. Beim 1:1 waren wir in der Innenverteidigung unkonzentriert."


Die Statistik zum Spiel :


Torfolge :

0:1 Jakob Schneider (58.)

1:1 Jegor Jagupov (85.)


Elfmeterschießen :

1:2 George Seturidze

2:2 Kay Weská

2:3 Lukász Derbich

3:3 Tom Rietsch

3:4 Mihaly Kopolovéc

3:4 Jegór Jagupov scheitert an Tim Ackermann

3:5 Marco Riemer

3:5 Martin Simíc schießt vorbei


BSG Wismut Gera :

Just (MK) - Roy, Steinbach, Schubert (81. Weská), Klammt, Rietsch, Kolnisko, Vitzthum (68. Hartmann), Franz, Jagupov, Schumann (81. Simíc)


FC Einheit Rudolstadt :

Ackermann (MK) - Ciach, Güttich, Kopolovec, Schneider, Röppnack (34. Seturidze), Riemer, Staskewitsch, Patrick Schröter (62. Bahner), Baars, Derbich


Zuschauer : 288


Schiedsrichter : Michael Wilske (Bretleben)

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