Es ist der
angekündigte spannende Pokalfight geworden und beinahe wäre der SG
Motor/Lok Altenburg gegen Oberligist BSG Wismut Gera nach einer der
besten Saisonleistungen der Einzug ins Viertelfinale geglückt. Doch am
Ende hatten die Gäste gleich dreifach Glück, sodass erst die Niederlage
nach der regulären Spielzeit abgewendet werden konnte, später der
Ausgleich kurz vor dem Ende der Verlängerung gelang und später im
Elfmeterschießen ein kühler Kopf bewahrt wurde.
Motor/Lok musste in diesem
wichtigen Spiel auf Kai Müller verzichten, der durch seine zweite gelbe
Karte im Wettbewerb nicht spielberechtigt war, Marcel Peters vertrat ihn
jedoch nicht zuletzt durch seine Kopfballstärke in der
Innenverteidigung perfekt. Beide Mannschaften starteten engagiert in die
Partie, wobei Wismut Gera noch zu verspielt war und viele Aktionen zwar
schön aussahen, am Ende jedoch auch nur ein Fehlpass waren. Die ersten
beiden Ausrufezeichen setzten Marcel Peters und Rico Heuschkel, Peters
gelang nach einem Freistoß von Nico Böhme ein gefährlicher Kopfball,
Rico Heuschkel setzte den Ball mit dem linken Fuß sogar auf die
Oberkante der Latte. Doch auch Wismut kam oft gefährlich nach vorne und
sah in der Defensive Lücken, die mit gefährlichen Pässen eiskalt
ausgenutzt wurden, die Abwehr und Torhüter Norman Schote verhinderten
jedoch zunächst Schlimmeres. Nach neunzehn Minuten folgte dann der
Schock für den Oberligisten. Rico Heuschkel spielte einen Pass in die
Spitze zwischen die Wismut-Innenverteidigung hindurch, Larry Gentsch
erlief sich den Ball und schob ihn an Alexander Just zur 1:0 Führung
vorbei. Doch damit nicht genug: Nachdem sich Norman Schote zunächst in
der 21. Minute durch eine Rettungstat auszeichnete, schoss Larry Gentsch
im Gegenzug nach einem starken Pass von Christian Schmidt nur knapp am
Tor vorbei. In der 31. Minute brachte man die Geraer noch stärker zum
Wanken. Christian Schmidt trat zum Freistoß aus halbrechter Position und
zwanzig Meter Entfernung an, schaute kurz und erhöhte dann auf 2:0.
Damit war jedoch noch nichts entschieden, Wismut kam durch Nick Pohland
in der 40. Minute nach einem Abpraller noch vor der Pause zum
Anschlusstreffer.
In der zweiten Halbzeit wirkte Motor/Lok wie
ausgewechselt. Nach vorn gelang nur noch selten etwas, entweder fehlte
die Puste oder Wismut Gera war einfach zu konzentriert. Die Gäste
nutzten dies und machten Druck, doch die meiste Zeit blieben die
Gastgeber im Glück. Zwar hatte Rico Heuschkel in der 53. Minute noch
einmal eine Großchance, danach beschränkten sich die Altenburger
Angriffsbemühungen jedoch auf das Kontern, was jedoch nur mäßig gelang.
Nick Pohland, der Torschütze des 2:1, bestrafte dies. Nach einer Flanke
von links durch Marcel Hartmann stieg dieser am höchsten und versenkte
den Ball im Tor. Motor/Lok war nun wieder wacher und hatte selbst wieder
kleinere Gelegenheiten, um noch einen Treffer zu erzielen. Die beste
Chance, das Spiel noch in der regulären Spielzeit zu entscheiden, hatte
Rico Heuschkel wenige Sekunden vor Schluss, als er schon frei durch war,
der kleinliche Schiedsrichter Björn Schowtka jedoch bei einer Art
Luftstoß auf Stürmerfoul entschied – Glück für Wismut.
Somit ging es
in die Verlängerung, in der beiden Mannschaften etwas die Kraft fehlte.
Motor/Lok konnte jedoch annähernd nahtlos an die Leistung in der ersten
Halbzeit anknüpfen und wieder gefährlich auf das Tor stürmen. Rico
Heuschkel, die Spitze des Ex-Geraer Trios, das heute nicht ohne Grund
besonders motiviert zu Werke ging, nutzte einen Konter in der 99.
Minute, um die erneute Führung zu erzielen.
Die letzten fünfzehn
Minuten boten außer etwas Wismut-Druck nur einen richtigen Aufreger.
Mathias Seidel flog nach zwei schwer nachvollziehbar gegebenen gelben
Karten in der 113. Minute vom Platz. Als schon alles klar schien, kam
Wismut wieder zurück. Ronny Kolnisko machte in der 118. Minute ohne
Torchance das 3:3, weshalb es ins Elfmeterschießen ging. Wismut Gera
blieb cool, konnte alle Elfmeter selbst verwandeln und ausgerechnet den
Schuss von Christian Schmidt parieren, weshalb die Geraer am Ende mit
viel Glück ins Viertelfinale einzogen.
Man konnte sich an diesem
Tag über einiges beschweren, aber ganz sicher nicht über die Leistung
der Altenburger Mannschaft, die den Oberligisten teilweise alt aussehen
ließ. Die Zuschauer sahen einen Achtelfinal-Krimi, wie ihn nicht einmal
Hollywood schaffen würde und der sein Eintrittsgeld definitiv wert war.
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge :
1:0 Larry Gentsch (19.)
2:0 Christian Schmidt (31.)
2:1 Nick Pohland (40.)
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2:2 Nick Pohland (67.)
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3:2 Rico Heuschkel (99.)
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3:3 Ronny Kolnisko (119.)
Elfmeterschießen :
Für Altenburg erfolgreich : Thomas Rolle, Christopher Lehmann, Marcel Peters und Rico Heuschkel
Für Gera erfolgreich : Steve Lippold, Tom Rietsch, Jegor Jagupov, Kai Schumann und Marcel Hartmann
SpG Motor/Lokomotive Altenburg :
Schote - Seidel (113. GRK), Marcel Peters, Gentsch, Böhme, Rolle, Weiße (MK / 75. Norman Peters), Heuschkel, Schöffmann (118. Wuttke), Christian Schmidt, Lehmann
BSG Wismut Gera :
Just (MK) - Steinbach (75. Schumann), Lippold, Schubert (102. Kolnisko), Simic, Weska (102. Rietsch), Franz, Vitzthum, Pohland, Jagupov, Hartmann
Zuschauer : 280
Schiedsrichter : Dr. Björn Schowtka (Jena)