In diesem schweren Landespokalspiel schienen die Ilmenauer
Germaniakicker einem Debakel entgegen zu steuern. Noch bevor sie sich
richtig versahen lagen sie nach einem Tor von Serkan Kolpar mit 0:1
zurück (2.). Von diesem Schock erholten sie sich zunächst nicht. Sie
spielten zerfahren. In ihren Reihen lief zunächst nichts zusammen.
Drückend überlegen waren die Erfurter Gäste, die einige Fußballgrößen in
ihren Reihen haben. Sie spielten nicht gerade zimperlich und gingen
kompromisslos in die Zweikämpfe. Ihren Torjäger hatten sie in Andy Pham,
der dreimal ins Schwarze traf. Fast mühelos erhöhte er auf 0:2 (10.)
und mit einem Kopfballtor auch auf 0:3 (20.), nachdem Marcus Finn einen
Schuss auf der Torlinie mit dem Kopf abgewehrt hatte. Einen Eckball
Marco Schuchardts wehrte Torwart Nils Bradsch ab und A. Phams Nachschuss
aus Nahdistanz pfiff am Germaniator vorbei (24.). Nach einer
temposcharfen Stafette über drei Stationen und knallhartem Schuss von
Ali Bektic reagierte Nils Bradsch mit großartiger Parade (28.). Erst
danach fanden die Einheimischen etwas besser zu ihrer spielerischen
Linie. Nach Vorarbeit von Marc Fernando, der sich auf der linken Seite
durchgesetzt hatte, gelang Christopher Thurau mit Schrägschuss von
rechts das 1:3 (31.). Von einem Abspielfehler profitierend kam A. Pham
in Ballbesitz, marschierte völlig unbedrängt nach vorn und es stand 1:4
(53.). Ein großes Lob gilt aber den Germaniakickern, die trotz des
scheinbar uneinholbarem Rückstands nicht aufsteckten und die
Moralpredigt ihres Trainers Kai-Uwe Baumbach während des Pausentees
beherzigten. Für neuem Schwung sorgte auch der eingewechselte Hendrik
Fischer. Einen Schrägschuss Thuraus hielt Gästetorwart Sascha Schubert
erst im Nachfassen (55.). Marc Fernando spurtete über rechts nach vorn,
jagte aber das Leder freistehend am kurzen Eck des Gästetores vorbei
(58.). Der mit einem Pass angespielte Fischer ließ sich die Chance zum
2:4 nicht entgehen (71.). Nachdem Thurau im gegnerischen Strafraum
gefoult wurde, der Pfiff des Schiedsrichters aber ausblieb (72.),
erzielte Fischer nach Fernandos Hereingabe den Anschlusstreffer zum 3:4
(75.). Als der Schieri.-Assistent bei einem Angriff der Gäste die
(Abseits) Fahne hob, der Unparteiische aber weiterspielen ließ, spurtete
Marc Fernando nach vorn und lochte zum 4:4 ein (81.). Nach
beiderseitigen Torchancen wurden die Gäste bei einem energischem Spurt
nach vorn auf der rechten Seite nicht gestoppt und Marcel Langenhan
konnte die Rechtsflanke zum 4:5 nutzen (90.+2).
Germaniatrainer Kai-Uwe Baumbach
"Das war der erwartet schwere Pokalfight gegen Erfurt Nord. Man hat
gesehen, dass die Erfurter über mehrere gutklassige Spieler verfügen.
Aber die haben wir auch. In der ersten Hälfte haben wir drei unnötige
Gegentore kassiert, die wir mit einer Energieleistung auf 4:4
korrigierten. Dabei mussten wir enorm viel Kraft investieren, so dass
wir in der Nachspielzeit das 4:5 hinnehmen mussten.”
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge :
0:1 Serkan Kolpar (2.)
0:2 Andy Pham (10.)
0:3 Andy Pham (20.)
1:3 Christopher Thurau (31.)
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1:4 Andy Pham (53.)
2:4 Hendrik Fischer (71.)
3:4 Hendrik Fischer (75.)
4:4 Marc Fernando (81.)
4:5 Marcel Langenhahn (90.+2)
SV Germania Ilmenau :
Nils Bradsch (MK) - Kirsten, Elle (46. Fischer), Hörhold, Amarell, Thurau, Finn, Werner, Fernando, Döring, Kumm
SpG Erfurt Nord/FSV Harz 04 :
Schubert - Koizumi (31. Decker), Wetzold (MK), Schuchardt, Andy Pham (67. Knabe), Tam-Long Pham, Langenhahn, Koch, Bektic, Kolpar, Machts
Zuschauer : 120
Schiedsrichter : Jan Weltzien (Suhl)