Wir wussten aus dem Internet, dass der FC Eisenach zahlreiche
Spielerabgänge zu verkraften hatte und man an einer neuen, möglichst
stärkeren, Mannschaft mit jungen Talenten bastelt. Zahlreiche
Neuverpflichtungen stehen in Eisenach an, konnten wir lesen. Drei
argentinische Testspieler wurden eingeladen, sowie 2 Tschechen.
Am Freitag vor unserem Pokalspiel brachten die Eisenacher noch die
Verträge und Spielzulassungen von František Liška (SK Slavia Prag) und
Tomáš Kukačka (FK Teplice) beim DFB unter Dach und Fach. Sie konnten so
im Pokalspiel gegen uns eingesetzt werden. Da kann man ja meinen
und hoffen, dass es da bei Eisenach doch in Punkto Abstimmung (bei
aller individuellen Klasse) durchaus Probleme geben kann.
Ist so
vielleicht doch eine Sensation möglich – wie unsere sportliche Leitung
meinte? Bis auf Pierre Müller und Tristan Prüger waren bei uns alle Spieler verfügbar. Der Respekt vor den Eisenachern war sehr groß – zu groß!!!?
Nach wenigen Minuten im Spiel, merkten wir aber, dass wir doch recht
ordentlich mithalten konnten. Unser berechtigter Respekt verflog
zunehmend nach jedem Fehler der Eisenacher. Die erste große
Chance bekam unser Andre Tatevosyan, der erst die Woche vor dem Spiel
das Training wieder aufnehmen konnte. Eine komplizierte Handverletzung
war die Ursache dafür. Nach einer schnellen Spielverlagerung
unseres Mittelfeldes und kurzem Sprint war Andre ca 10m halblinks allein
vor dem Eisenacher Tormann. Sein scharfer Schuss flog aber einen guten
Meter über den kurzen Winkel. Wir konzentrierten unsere Kräfte
auf das Verhindern von Eisenacher Torchancen. Unsere Spitzen konnten wir
dabei zu selten in Stellung bringen und unser Umschalten auf Angriff
und unsere Seitenwechsel in der Vorwärtsbewegung waren zu träge, um
torgefährlich werden zu können. Aber in der Defensivarbeit verengten wir
die Räume sehr gut. Da funktionierte alles wie besprochen. So ging es mit dem angestrebten 0:0 Halbzeitstand in die Kabine. Die Zuschauer waren überrascht und erfreut, wie gut wir in dieser ersten Halbzeit mithalten konnten.
Etwa 6 Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit gelang den Eisenachern
ein schneller Seitenwechsel, wo wir nicht schnell genug zuschieben
konnten und deren tschechischer Neuzugang Tomáš Kukačka vollendete
unhaltbar aus ähnlicher Position in der unser Andre in der ersten
Halbzeit das Tor verfehlte. Nach einem energischen Einsatz, vom
in der Defensive aushelfenden Tobias Döpel an der Strafraumgrenze
(außerhalb?), zeigte der sehr gute Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt.
So konnten die Eisenacher in der 66. Minute auf 2:0 erhöhen.
Wir gaben uns nicht auf und spielten nun etwas mutiger nach vorn. Tom
Knabe ließ 3 Eisenacher, von rechts nach innen dribbelnd, alt aussehen,
zog ab und erzielte in der 70. Minute den Anschlusstreffer. Jetzt
sollten wir doch die zweite Luft bekommen und Hoffnung keimte. Tom
setzte ein Signal. Hitze und schwere Beine waren vergessen….Ein
Freistoß, aus scheinbar ungefährlicher Entfernung, wurde uns jedoch zwei
Minuten später zum Verhängnis. Unser Torwart konnte dabei nicht schnell
genug seine Mauer stellen, was die Eisenacher clever nutzten --> 1:3
!!!! :-(Damit war Toms gezündeter Hoffnungsfunke gelöscht. Die
Schultern und Mundwinkel unserer Spieler fielen nach unten. Der nötige
psychologische Anschub, um bei 35 Grad im Schatten das Spiel gegen den
Oberligisten zu kippen, ging verloren. Jetzt machte sich in unseren
Köpfen breit: „Der Drops ist nun gelutscht…."und die Hitze und schweren Beine wurden wieder gespürt…. Unser
Torwart, der mit seiner sehr guten Saisonleistung dazu beigetragen
hatte, dass wir überhaupt so weit gekommen sind, ärgerte sich über
dieses vermeidbare Tor. Noch im „Trauermodus" ließ er sich in der 80.
Minute durch einen Eisenacher Weitschuss überraschen, denn der Ball
rutschte ihm beim Aufnehmen durch die Beine.
So kam es zum scheinbar
deutlichen 4:1 Sieg des Eisenacher Oberligisten. Das Abenteuer Landespokal und unsere Vorbereitungswochen auf die neue Saison in der sehr starken KOL waren so vorbei. Gefreut hat uns das positive Feedback der Zuschauer und Fans. Unmittelbar nach dem Spiel startete die Abschlussfete unserer Saisonvorbereitung auf 15/16 mit allen Männerspielern. Die Enttäuschung über das Landespokal-Aus war so sehr schnell verflogen. Das leckere APOLDAER BIER unserer Apoldaer Vereinsbrauerei war da ein guter Seelentröster und Stimmungsmacher.
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge :
0:1 Tomás Kukacka (51.)
0:2 Andy von Roda (66./FE)
1:2 Tom Knabe (70.)
1:3 Andy von Roda (72.)
1:4 Toni Zarate (80.)
VfB Apolda :
Naumann - Mägdefessel, Darnstedt, Runge, Döpel (MK), Reichmann, Knabe, Dittombee (75. Mario Schulz), Werner, Weilepp, Tatevosyan (46. Clauder)
FC Eisenach 2011 :
Geuß - Wenzel (46. Jurascheck), Seel, Brandau, Schumacher, Kukacka, Bonsack (MK), Voigt, Fiß (65. Zarate), Liska, Andy von Roda (77. Hergesell)
Zuschauer : 198
Schiedsrichter : Michael Wilske (Bretleben)