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Männer Thüringenpokal

SpG Suhler SV/PPSV Suhl vs. SpG Viernau/Rotterode
4 : 1

Suboptimal , aber erfolgreich

Spielbericht von Ulrich Klemm (Suhl)

Der Diskjockey im Auestadion hatte am Freitagabend das richtige Händchen. Zu Beginn der Halbzeitpause spielte er den Titel „36 Grad und es wird noch heißer" von der Berliner Band „Zweiraumwohnung" und sprach damit sowohl den Spielern als auch den 105 zahlenden Zuschauern aus dem Herzen. Angesichts der Wetterbedingungen konnte man den Aktiven von der SG 1. Suhler SV 06 und der SG Viernau/Rotterode ein großes Lob aussprechen. Obwohl der Schweiß selbst bei kurzen Sprints in Strömen floss, versuchten beide Mannschaften, dem Publikum eine ordentliche Leistung zu bieten. Letztlich hatten die Suhler verdientermaßen das bessere Ende für sich und zogen durch einen 4:1-Erfolg in die zweite Runde des Thüringenpokals ein. Der klare Triumph wurde allerdings erst in der Schlussphase der Partie besiegelt. Zuvor waren die Gäste sogar in Führung gegangen und hatten die spielerisch klar überlegenen Hausherren phasenweise in Bedrängnis gebracht.


„Mit dem Sieg und dem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden, aber unsere Spielweise war insgesamt suboptimal", schätzte der Suhler Trainer Jens Koch das Geschehen ein. „Teilweise sind wir zu leger ans Werk gegangen und haben es häufig durch die Mitte probiert, was bei dem harten Platz keine gute Idee war. Wir wollten eigentlich viel mehr über die Flügel spielen." Positiv merkte der Coach an, dass seine Mannschaft weitestgehend die Spielkontrolle inne hatte. Das war letztlich auch der Schlüssel zum Erfolg, denn in der zweiten Hälfte dominierte der Gastgeber das Geschehen derart, dass die SG Viernau/Rotterode zu keiner nennenswerten Torszene mehr kam. Das sah im ersten Durchgang anders aus. Nach einer zehnminütigen Abtastphase kamen zwar zunächst die Suhler durch Jens Kühnstein, Dominik Eggemann, Danny Marr und Alexander Mantlik zu zählbaren Gelegenheiten. Das Führungstor fiel jedoch auf der anderen Seite. Freistoßspezialist Enrico Hoffmann zirkelte in der 24. Minute einen ruhenden Ball aus 18 Metern vom linken Strafraumeck über die Suhler Mauer. Das Leder landete im linken unteren Toreck und war für Schlussmann Andreas Richter nicht zu erreichen. Der Schock des Gegentreffers hielt einige Minuten an. Dann besannen sich die Einheimischen auf ihre spielerischen Qualitäten und glichen durch eine gelungene Kombination aus. Nach einem öffnenden Pass aus dem Mittelfeld zog Alexander Mantlik rechts in den Strafraum, behielt die Übersicht und passte quer zu Jens Kühnstein. Letzterer hatte keine Mühe, freistehend aus elf Metern (39.) zum 1:1 zu vollenden. Beinahe wäre Suhl vor der Pause noch das zweite Tor gelungen. Anstatt volley abzuziehen, zögerte Fabian Kühne jedoch zu lange und schoss aus optimaler Position nur einen Gegenspieler an (42.).


Unmittelbar nach dem Wiederbeginn war Fabian Kühne dann aber voll auf der Höhe. Beim ersten Angriffszug der zweiten Hälfte drang er auf der linken Seite in den Sechzehnmeterraum ein. Der am Elfmeterpunkt lauernde Stürmer Dirk Seibert, der zu seinem Startelf-Debüt in einem Suhler Pflichtspiel kam, vollendete den maßgenauen Querpass in bester Torjägermanier zum 2:1 (46.) Während die Gäste der Hitze nun immer stärker Tribut zollten und sich dem Suhler Tor nur noch selten annäherten, spielten die Hausherren ihr Pensum unaufgeregt herunter. Von einem klassischen Pokalfight mit Fouls und Nickligkeiten war man weit entfernt, sodass Schiedsrichter Lautensack keine Mühe hatte, die Begegnung zu leiten. Erst in den letzten 20 Minuten wurden die Zweikämpfe etwas robuster geführt, doch alles blieb im vertretbaren Rahmen. Und was geschah vor den beiden Toren? Während Andreas Richter im Suhler Kasten das Geschehen entspannt verfolgen konnte, rückte sein gut aufgelegter Gegenüber Alexander Weisheit immer mehr in den Mittelpunkt. In der 76. Minute profitierte er davon, dass der kurz zuvor eingewechselte Stürmer Marc Wohlfahrt nicht entschlossen genug den Abschluss suchte. Das vorentscheidende 3:1 war jedoch nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Nach 83 Minuten fasste sich der einsatzstarke Kapitän Danny Marr ein Herz und klärte die Verhältnisse. Gegen sein „Knallbonbon" aus 25 Metern in den linken oberen Winkel war kein Kraut gewachsen. Exakt 220 Sekunden später durfte dann auch noch Marc Wohlfahrt sein ganz persönliches Erfolgserlebnis feiern. Er drang mit dem Ball am Fuß in den Strafraum ein, zog ab und stellte mit all seiner Routine den Endstand von 4:1 her, der um ein Tor zu hoch ausfiel.


Die Statistik zum Spiel :


Torfolge :

0:1 Enrico Hoffmann (23.)

1:1 Jens Kühnstein (38.)

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2:1 Dirk Henrik Seibert (47.)

3:1 Danny Marr (82.)

4:1 Marc Wohlfarth (87.)


SpG Suhler SV/PPSV Suhl :

Richter - Kasyanenko, Rienecker, Mantlik, Zabejinski (68. Förste), Kühnstein, Arnold, Seibert (55. Wohlfarth), Kühne (55. Wororzay), Eggemann, Marr (MK)


SpG Viernau/Rotterode :

Weisheit - K. Schmidt, Jahn, Hess, Tödtmann, P. Schulz, Hannes (MK), Stegmann (57. Recknagel), Hoffmann (77. Schlegelmilch), Funk, Storandt


Zuschauer : 105


Schiedsrichter : Marvin Lautensack (Römhild)

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