Der FC Rot-Weiß Erfurt hat sich durch einen mühsamen 2:1-Erfolg beim
drei Klassen tiefer spielenden Verbandsligisten BW Dachwig/Döllstädt für
das Endspiel im Landespokal qualifiziert. Vor 3233 Zuschauern im
Alfred-Just-Stadion von Dachwig tat sich unser Team aber lange Zeit
schwer und konnte die Begegnung erst nach Rückstand zur Pause im zweiten
Spielabschnitt durch zwei Standardsituationen drehen.
Gegen den mit
voller Kapelle angetretenen RWE war die von Albert Krebs trainierte
Mannschaft von BW Dachwig/Döllstädt bis zur Pause ein nahezu
gleichwertiger Gegner. Das leidenschaftlich kämpfende Team um Ronny
Hebestreit ging dabei von der ersten Minute an sehr aggressiv in die
Zweikämpfe und hätte um ein Haar nach sieben Minuten durch den
24jährigen Angreifer Büyüköztürk sogar schon den Führungstreffer
erzielen können. Der Drittligist tat sich mit dem unterklassigen Gegner
schwer, spielte zeitweise schlampig und vermochte daher zunächst nicht
das Tor der Gastgeber nennenswert in Gefahr zu bringen. Erst nach 24
Minuten hatten die Landeshauptstädter durch Czichos eine erste, wenn
auch nicht unbedingt zwingende Torchance. Der Verbandsligist, von dem
schwachen Auftreten der Gäste ermuntert, suchte stets seine Chance und
ging in der 38. Minute schließlich nicht einmal unverdient durch den
agilen Büyüköztürk mit 1-0 in Führung. Weil Kammlott und Wiegel es
anschließend jeweils verpassten zu egalisieren, blieb es bis zur Pause
bei diesem überraschenden Zwischenstand.
Nach dem
Wechsel kam Strangl für Wiegel auf Erfurter Seite und die Gäste zeigten
jetzt mehr Entschlossenheit. Vor allem Kammlott wirbelte nun die
Hausherren gehörig durcheinander. In der 53. Minute köpfte er erst knapp
am Tor vorbei, traf eine Minute später nur die Latte und wieder nur
Sekunden später, nach einer Ecke, endlich ins Tor (56.). Der
Sechstligist, vom Ausgleich offenbar unbeeindruckt, hätte durch den
eingewechselten Kolpar nach 72 Minuten neuerlich in Führung gehen
können, scheiterte aber an Klewin. Auf der anderen Seite machte es
Möhwald gegen den glänzend aufgelegten Keeper Topf nicht besser. So
blieb es dem Erfurter Kapitän Pfingsten-Reddig vorbehalten eine
Viertelstunde vor dem Ende die Spannung weitgehend aus dem Spiel zu
nehmen. Mit einem tollen Freistoß aus 18 Metern sicherte er den im 2.
Abschnitt dann aber überlegenen Rot-Weißen den Sieg. Die konditionell
abbauenden Gastgeber vermochten sich nach diesem Treffer nämlich nicht
noch einmal aufzubäumen, zumal sie das Spiel in Unterzahl beenden
mussten, da der Eisenacher Schiedsrichter Jan Kanzler in der 81. Minute
noch einen Platzverweis (gelb-rote Karte) gegen Fischer aussprach.
Die
Leistung des Verbandsligisten war - unabhängig von der Niederlage -
unter dem Strich mehr als respektabel, auch wenn es am Ende nicht
gereicht hat. Rot-Weiß Erfurt spielt nun am 14. Mai im Finale gegen den
Sieger der Begegnung Carl-Zeiss Jena - ZFC Meuselwitz, die am Mittwoch
ausgetragen wird. Dort ist unzweifelhaft eine Leistungssteigerung von
Nöten, wenn der Pokal endlich mal wieder in die Landeshauptstadt gehen
soll.
Statistik zum Spiel:
Torfolge:
1:0 Ahmet Büyüköztürk (39.)
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1:1 Carsten Kammlott (58.)
1:2 Nils Pfingsten-Reddig (76.)
FC Blau-Weiß Dachwig/Döllstädt:
Topf - Fischer (81. GRK), Walter, Preller, Kümmerling, Hebestreit (MK), Moritz, Knäschke (84. Weis), Cramer, Gießler (70. Kolpar), Büyüköztürk (79. R. Freitag)
FC Rot-Weiß Erfurt:
Klewin - Kleineheismann, Kreuzer, Möhwald, S. Brandstetter (63. Nietfeld), Pfingsten-Reddig (MK), Engelhardt, Kammlott, Wiegel (46. Strangl), Czichos, Drazan
Zuschauer: 3.233
Schiedsrichter: Jan Kanzler (Erfurt)