Der FF USV Jena verliert das Viertelfinale im DFB-Pokal gegen den SC
Sand 0:2. Die Gäste nutzten im Gegensatz zu den Kraus-Schützlingen die
wenigen Chancen rigoros.
Für den Thüringer Frauen-Bundesligisten ist der neuerliche Traum
vom Endspiel im Rhein-Energie-Stadion in Köln bereits im Viertelfinale
geplatzt. Ganz überraschend kam die 0:2-Niederlage allerdings nicht.
Nach dem deutlichen 0:3 vor Wochenfrist in Duisburg und der Tatsache,
dass der Pokal-Gegner eben jene Mannschaft aus dem Ruhrgebiet in der
letzten Runde mit einem 6:0 nach Hause schickte, sollten die
Saalestädterinnen gewarnt gewesen sein. Und nicht zu vergessen: Der SC
Sand hat mit Rebekah Stott (Neuseeland), Mallori Lofton-Malachi (USA),
Allison Scurich (Kroatien), Isabelle Meyer (Schweiz) und Top-Torschützin
der 2. Frauen-Bundesliga Süd Ilaria Mauro (Italien) internationale
Klasse aufzubieten. Zusätzlich steht mit Patricia Hanebeck (ehemals
Turbine Potsdam) eine starke Regisseurin auf dem Platz.
Hanebeck war es auch, die nach zwölf Sekunden (!) mit der ersten
Hereingabe Mauro in Szene setzte. Die italienische Knipserin ließ sich
nicht zweimal bitten und vollendete zum 1:0. Das warf natürlich Jenas
Vorhaben gänzlich über den Haufen. Wie gegen Duisburg lief man einem
schnellen Rückstand hinterher. Dem FF USV gelang es aber in der Folge,
das Spiel zu kontrollieren. Mit zahlreichen Offensivaktionen über die
Außen drängte die Mannschaft von Trainer Daniel Kraus auf den Ausgleich,
immer wieder angetrieben von den lautstarken Fans. Der Ball lief gut
durch die Reihen der Gastgeberinnen – zumindest bis an den Sander
Strafraum. Dann fehlte ein ums andere Mal die Präzision. Entweder fing
die groß gewachsene Keeperin der Gäste die hohen Flanken ohne Probleme
weg, war als aufmerksam mitspielende Torfrau den Tick eher am Ball oder
musste gar nicht eingreifen, weil die Jenaerinnen die Angriffe zu
ungenau abschloss.
Der Tatendrang der Gastgeberinnen nahm zwar nach dem Wechsel nicht
ab. Dem sichtlichen Bemühen fehlte aber weiterhin die zündende Idee,
die kompakt stehende Sander Defensive zu knacken. Dem FF USV lief die
Zeit davon. Als sich Carolin Schiewe zehn Minuten vor dem Abpfiff nach
einer Offensivaktion in der gegenerischen Hälfte festlief, zeigte Sand
eindrucksvoll, wie schnelles Umschalten auf Angriff funktioniert. Eine
Flanke aus dem Mittelfeld nahm die kurz vorher eingewechselte Christine
Veth ein paar Meter mit und vollendete noch vor der Strafraumgrenze zum
spielentscheidenden 2:0 (82.). Zu Gute halten muss man den
Saalestädterinnen, dass sie selbst danach nicht aufsteckten. Der Mix aus
Brechstange und Mut zum Risiko kam aber definitiv zu spät. Sand machte
aus drei Chancen zwei Treffer, spielte über 90 Minuten routinierter und
effektiver und steht damit verdient im Halbfinale des DFB-Pokals.
Statistik zum Spiel:
Torfolge:
0:1 Ilaria Mauro (1.)
-------------------------------
0:2 Christine Veth (82.)
Frauenfussball USV Jena:
Michel - Beil (65. Löser), Erceg, Schiewe (GK), Brosius (MK / GK) - Arnold, Utes, Percival, Landeka, Seiler - Hearn
SC Sand 1946:
Lofton-Malachi -
Stott (89. Freckhaus), Scurich, Wendlinger (GK), Haag
- van Bonn -
Migliazza, Hanebeck, Isabelle Meyer -
Mauro (76. Veth), Zirnstein
Zuschauer: 368
Schiedsrichterin: Riem Hussein (Bad Harzburg)