Nicht nur die Fahrt nach Siemerode, auch das Pokalspiel wollte kein Ende
finden und unglücklich standen schließlich die Traktoristen als
Verlierer da. Man war ohne Kirchhof, Sorge, Förster und Dörnfeld
angereist. So stand zum ersten Mal Enrico Grau zwischen den Pfosten –
und dieser hielt hervorragend. Zudem rückte Dirk Langbein neben
Hujdurovic in die Abwehr. Auch er löste seine Aufgabe bravourös, spielte
bis zum Beginn der Verlängerung durch. Die Teicheler Elf war sehr gut
eingestellt. In einer ordentlichen Atmosphäre vor 220 Zuschauern
lieferten sich beide Teams eine flotte, umkämpfte, aber immer faire
Partie, welche in Schiedsrichter Gottwald aus Salza einen kompetenten
Leiter hatte. Erstaunlicherweise besaß der Gast in der ersten Hälfte
die größeren Anteile, verfügte auch über die besseren Möglichkeiten,
deren erste schon nach drei Minuten Stark besaß.Dann verpasste man
wiederholt den allerletzten Stich bei zahlreichen Offensivaktionen, bis
schließlich Perthun zum großen Knaller ansetzte. Er war von Ständner
angespielt worden und ballerte die Kugel aus 22 m unhaltbar ins
Dreiangel (37.). Wenig später hätte Schröter sogar auf 0:2 erhöhen
können, sein satter Schuss aus 16 m ging aber daneben. Schon im
Gegenzug Pech für Traktor. Ein Siemeroder Angreifer war allein durch,
Torwart Graul zögerte einen Moment, ging doch entgegen, genau diese
Sekunde der Überlegung fehlte, denn statt des Balles traf er auch den
Gegner. Strafstoß für die Platzherren und es hieß 1:1 (41.). Als die
Teicheler noch diesem Treffer nachtrauerten, krachte es schon wieder.
Grün-Weiß Angreifer Klöppner hatte zwei Abwehrspieler stehen lassen und
schoss unhaltbar zum 2:1 ein (44.). Das war ein für die Gastgeber schon
beinahe glücklich zu nennender Pausenstand. Der Start in die
zweite Halbzeit zeigte, dass sich Traktor noch nicht aufgegeben hatte.
Doch Schröter konnte seine Möglichkeit nicht nutzen, Distanzschüsse von
Hujdurovic, Perthun und Naumoff verfehlten knapp. Dann wurde Hujdurovic
rechts geschickt. Seine präzise, über die Abwehr gezogene Flanke
erreichte den diese hinterlaufenden Stark, der per Kopf einnetzte: 2:2
nach einer knappen Stunde. Nun drehten die Grün-Weißen noch einmal auf.
Aber das wurde auch die Phase von Torhüter Grau. Einmal tauchte er
links unten den Ball aus der Ecke, zweimal lenkte er Scharfschüsse über
die Latte und hielt somit seine Elf im Spiel. In der
Verlängerung wurde beiderseits vorsichtiger agiert. Allerdings sah man
Teichel bei zwei Pfostenschüssen im Glück. So kam es zum
Elfmeterschießen. In der ersten Runde hielt Grau bravourös zwei
Strafstöße der Platzherren, das hätte der Teicheler Sieg sein müssen!
Aber Mußler und Stahl vergaben, während Stark, Naumoff und Perthun
getroffen hatten. In Runde zwei sah es zunächst wieder gut aus. Schröter
und Hujdurovic verwandelten, aber Zelmer versagten die Nerven und er
jagte das Leder über das Tor der Einheimischen, die nun auf einen
attraktiven Gegner in der nächsten Runde hoffen.
Mannschafstleiter B. Günsche konnte seiner Truppe einen sehr
ordentlichen Auftritt bestätigen und wünscht sich einen solchen auch
einmal im heimischen Gornitztal. Aber die hier abgelieferte Leistung
sollte auch für die nächsten Auswärtsaufgaben Ansporn sein.
Statistik zum Spiel:
Torfolge:
0:1 Heiko Perthun (37.)
1:1 Christoph Schneemann (41./FE)
2:1 Thomas Klöppner (44.)
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2:2 Christian Stark (57.)
Elfmeterschießen:
2:3
Heiko Perthun, 3:3 Thomas Klöppner, 3:4 Christian Stark, 4:4 Stefan Rindermann, 4:5 Frank Naumoff, 5:5
Denys Repetylo, 5:5 Maximilian Zelmer verschießt, 6:5 Karsten Wellmann, 6:6 Faruk Hujdurovic, 7:6 Manuel Dölle, 7:7 Sebastian Schröter, 8:7
Maik Aschenbach
SV Grün-Weiß Siemerode:
Möhlhenrich - Dölle (MK), Klöppner, Kleineberg (66. Rindermann), Hüther (72. Lorenz), Thüne, Repetylo, Schneemann, Wellmann, Ständer, Aschenbach
SG Traktor Teichel:
Grau - Langbein (91. Zacon), Stahl, Vetter, Mußler, Stark (MK), S. Schröter, Naumoff, Hujdurovic, Perthun, Ständner (74. Zelmer)
Zuschauer: 222
Schiedsrichter: Thomas Gottwald (Bleicherode)