Rumpfelf kam im Landespokal weiter
Gast hatte nur zu Beginn Probleme
Im Einheit-Lager war man sich nach den 90 Pokalminuten in Geraberg
einig: An diesem heißen Nachmittag zählte nur das Weiterkommen. Denn
wieder einmal konnten die Verantwortlichen nur eine Rumpfelf aufbieten,
in der mit Philipp Betz überraschenderweise ein A-Junior von Beginn an
aufgeboten wurde und in die selbst Torwart-Trainer Michel Schoke kurz
vor Schluss eingewechselt wurde.
So war es auch nicht völlig überraschend, dass die Hausherren, die
bislang in der Verbandliga für Furore sorgten, aber auch nicht in
Bestbesetzung auflaufen konnten, zunächst druckvoll begannen. Das sei
aber, so ihr Trainer Walter Jänicke, taktisch gar nicht geplant gewesen.
Schon nach acht Minuten schlugen die Wogen hoch, als Kirsten Ben Achour
im Strafraum energisch attackierte und der Gerataler Anhang vergeblich
einen Elfmeter forderte. Kurz danach verpassten die Hausherren Eingaben
von rechts und links nur ganz knapp (8.). Und schließlich musste
Ackermann seine beste Abwehrtat überhaupt vollbringen, als Stachowiak,
der sonst fehlerlos agierte, ein Rückpass misslang (18.) und der
FC-Keeper im Herauslaufen einen Rückstand verhinderte. Doch allmählich bekam der Oberligist die Partie in den Griff, wobei man
auch spürte, dass die Spielvereinigung ihrem hohen Anfangstempo Tribut
zahlen musste. Aber es dauerte bis zur 33. Minute, ehe auch Rudolstadt
durch einen Sonnenberg-Kopfball zur ersten Chance kam. Wenig später
zappelte das Leder im Gastgebertor. Nach einem Eckball von Rudolph war
Sonnenberg eher am Ball als sein „Schatten" Bärwinkel und netzte aus
sechs Metern ein (34.). Unmittelbar nach dem Führungstreffer parierte
Ackermann einen Freistoß von Ben Achour und war auch beim Nachschuss zur
Stelle. Die Möglichkeit von Brandl, der aus günstiger Position verzog
(36.), sollte dann für längere Zeit die letzte für die Einheimischen
bleiben. Denn nun war wieder die Einheit am Zug. Einen langen Ball von
Rudolph in den Strafraum schien die Gerataler Deckung schon geklärt zu
haben, doch Sonnenberg nahm Bärwinkel das Leder ab, wobei die
Platzherren hier einen nicht regelkonformen Zweikampf sahen, und schoss
aus sieben Metern ein (38.).
Mit diesem Vorsprung im Rücken beschränkte sich die höherklassige Elf im
zweiten Durchgang darauf, die Partie zu kontrollieren und den
Kontrahenten nicht zum Anschlusstreffer kommen zu lassen. Dabei war man
insbesondere kurz nach Wiederbeginn durch B. Schröter (46.) und
Sonnenberg (48.) einer Ergebniserhöhung nahe. Geratal gab nicht auf,
doch die Angriffe atmeten nun längst nicht mehr die Gefährlichkeit der
Anfangsphase und man hatte auch nicht den Eindruck, als ob der Gegner
ernsthaft an eine Wende glaubte.. Nur noch zwei Mal musste man im
Einheit-Anhang bei gegnerischen Chancen tief durchatmen (60., 90.). Den
Rest bereinigte die aufmerksame FC-Defensive, die ihrem Schlussmann
zumeist die ganz schwere Arbeit abnahm.
„Ich bin mit der Mannschaft, was den Spielverlauf betrifft, zufrieden.
Wir hatten reichlich Torchancen, schaffen es aber einfach nicht, einen
Gegner mit einem richtigen Torjäger über 90 Minuten auszuschalten",
resümierte Walter Jänicke nach Spielschluss. Holger Jähnisch sah das
kaum anderes: „Steven Sonnenberg hat mit seiner Kaltschnäuzigkeit in der
Offensive den Unterschied gemacht." Und er fügte hinzu: „Das
Weiterkommen war wichtig. Auch, dass sich nicht noch jemand verletzt
hat."
Statistik zum Spiel:
Torfolge:
0:1 Steven Sonnenberg (34.)
0:2 Steven Sonnenberg (38.)
Spielvereinigung Geratal:
Kott - Maleße (76. Lippert), Dobrocki, Huck, Yasin Ben Achour, Bärwinkel (46. Priefer), Wollenschläger (MK), Heyer, Keiner, Brandl, Seyfferth
FC Einheit Rudolstadt:
Ackermann - Grabinski, Teske, Kirsten, Berger (77. Röppnack), Rudolph (MK), Sonnenberg (88. Schoke), B. Schröter, Betz (70. Staskewitsch), P. Schröter, Stachowiak
Zuschauer: 210
Schiedsrichter: Marko Wartmann (Großvargula)