Sang- und klanglos holte der F.F.C. Gera auf dem
Sportplatz in der Mühlhäuser Sachsensiedlung seine Pokalsegel ein und
schlich nach der 0:4-Klatsche völlig bedient vom Acker.
„Ich war
heute von ausnahmslos jeder meiner Spielerinnen maßlos enttäuscht. Wir
haben uns ohne große Gegenwehr abschlachten lassen" zog Martina Klepsch
ein vernichtendes Fazit.Gegen agile Unionerinnen, denen man die schwere
Partie von vor zwei Tagen in Saalfeld nie anmerkte, hatten die
eigentlich ausgeruhten Geraerinnen keine Chance.
„Insgesamt vier
Möglichkeiten im gesamten Spielverlauf sagen alles. Mehr haben wir
nicht zustande gebracht. Das war nuller als Null. Wir haben keine
Zweikämpfe angenommen, die zweiten Bälle verschenkt und bei gegnerischem
Ballbesitz das große Ostereier-Suchen angefangen. Besonders schlimm
fand ich, dass nach der Halbzeitpause keinerlei Reaktion unserer
Mannschaft kam" machte auch Jens Wunderling seiner tiefen Enttäuschung
Luft.„Wir waren einfach nicht da, nicht nur nicht auf dem Platz, sondern
nicht mal in der Nähe von Mühlhausen. So schlecht habe ich ein Geraer
Team noch nie gesehen."
Mühlhausen zog im gesamten
Spielverlauf munter die Fäden und verstand sich blind. Paula Meyer und
Susanne Eichenberg dirigierten drauflos und schossen den F.F.C. im
Alleingang ab. Susanne Eichenberg markierte nach einem langen Ball in
der 38. das 1:0, als sie gegen die viel zu zögerliche Geraer Hüterin
locker ihr Solo abschloss. Paula Meyer erhöhte kurz darauf. Sie erlief
sich einen total verunglückten Rückpass und schob ein (41.).
Nur
Stephanie Grabo hatte in den ersten 45 Minuten eine Doppelchance für die
Gäste. Aber beide Male scheiterte sie an Katja Tschiesche, die die
erste Chance im 1:1 todesmutig vereitelte und gleich danach den
Grabo-Schuss aus dem Winkel wischte (17.) Wie schon erwähnt, kam
kaum eine positive Reaktion von den Grün-Schwarzen in der zweiten
Hälfte. Elisa Trepschinski versuchte es zwar kurz nach Wiederanpfiff,
doch ihr erster Schuss wurde geblockt, ihr Nachschuss strich über das
Gebälk (47.).
Die zwei Mühlhausener Protagonisten machten es da
ungleich besser. Nach dem Schema „Langholz", welches man sich wohl
andernorts abgeschaut und an diesem Ostermontag in Perfektion selbst
zelebrierte, fielen auch die beiden anderen Treffer. Langer Ball, Solo,
Tor – Susanne Eichenberg jubelte in der 64. Minute. Paula Meyer agierte
in der 85. ähnlich und profitierte ebenso von einem langen Ball, der zu
ihr durchgesteckt wurde. Ohne größere Mühe vollendete sie und machte das
Geraer Debakel komplett.
Nach Saalfeld konnten die vorzüglich
aufspielenden Unionerinnen mit dem F.F.C. Gera auch den nächsten
Favoriten aus dem Weg räumen und sind als Mannschaft der Stunde in
dieser Form ein wahrhafter Favorit auf den Pokalgewinn, egal wem sie im
Finale begegnen. Dort haben die Frauen und Mädchen um Trainer Uwe Seyd
nämlich Heimrecht; dies ergab die Auslosung in der Halbzeitpause. Der
zweite Finalist muss nun noch zwischen Sundhausen und dem 1. FFV Erfurt
ausgespielt werden.
Statistik zum Spiel:
Torfolge:
1:0 Susanne Eichenberg (38.)
2:0 Paula Meyer (41.)
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3:0 Susanne Eichenberg (64.)
4:0 Paula Meyer (85.)
FC Union Mühlhausen:
Tschiesche - Rittmeier, Groß (MK), S. Gaspar (80. Busse), Franz, Worch (49. Sekal), Eichenberg, Meyer, Preuß, Göbel
(63. T. Gaspar), Kurzner (72. Wagner)
F. F. C. Gera:
Heimer - K. Steppe (77. Gruschwitz), Bludau (80. Golomb), Werner, Herold (MK), Seiler, Kremke, S. Steppe, Grabo (52. Stachon), Schmalz (10. Mirke), Trepschinski
Schiedsrichter: Richard Lorenz (Bad Langensalza)