Drittligist Rot-Weiss Erfurt hat am Nachmittag die dritte Runde im Thüringer Landespokal erreicht. Vor 1600 Zuschauern im Gesundbrunnenstadion der Eichsfeldgemeinde Heiligenstadt, die an diesem Wochenende auch ihr Stadtfest feiert, gewann das Team aus der Landeshauptstadt mit 3-1. Weil sich Stürmer Smail Morabit im Training eine leichte Zerrung zugezogen hatte, wurde er geschont und nicht nominiert, um seinen Einsatz in der kommenden Woche im Meisterschaftsspiel in Saarbrücken nicht zu gefährden.

Auch Marco Engelhardt musste passen. Er verletzte sich kurz vor dem Anpfiff noch beim Aufwärmen leicht und wurde durch Czichos ersetzt. Schnell entwickelte sich ein für die Zuschauer recht munteres und ansehnliches Spiel, bei dem RWE durch Tunjic und Drexler die ersten Ausrufezeichen setzte. Besser aber war die erste Chance der selbstbewussten Gastgeber, die tief gestaffelt standen, um dann immer wieder geschickt zu kontern. Nach einem dieser Konter landete der Ball nach einer knappen Viertelstunde am Pfosten des Erfurter Tores. Augenblicke später dribbelte sich der Vorjahresfinalist erneut vor den Kasten von RWE-Keeper Rickert, ohne jedoch auch diese Großchance zur Führung nutzen zu können.
Nach einem Foul an Tunjic ging der Drittligist schließlich in der 24. Minute endlich doch durch einen von Pfingsten-Reddig verwandelten Strafstoß mit 1-0 in Führung. Danach ließ es sich etwas leichter spielen. Tunjic erzielte bis zur Pause noch einen Treffer, dem jedoch wegen Abseitsstellung die Gültigkeit versagt wurde und abermals Tunjic war es, der kurz vor dem Gang in die Kabine das 2-0 auf dem Fuss hatte, aber nicht einzunetzen vermochte. Dennoch zeigte Tunjic, wie einige andere Spieler auch, vor allem läuferisch, im ersten Durchgang eine ansprechende Leistung.

Nach dem Wechsel gleich eine empfindliche Schwächung für den Gastgeber, deren Torwart Sternadel nach einem Handspiel außerhalb des 16-Meter-Raumes von Schiedsrichter Ostrin die Rote Karte erhielt (52.). Nun hatte Rot-Weiß in Überzahl leichteres Spiel. Zunächst setzte Drexler einen Ball an die Latte des Heiligenstädter Tores und drei Minuten später sorgte Bernd Rauws abgefälschter Schuss für das 2-0 (55.) und damit für die Vorentscheidung. Das Spiel plätscherte danach bei hochsommerlichen Temperaturen minutenlang vor sich hin, bis kurz vor Schluss die Gastgeber im Nachschuss nach einer Standardsituation doch noch durch Möhlhenrich zum Anschlusstor, zum 2-1 kamen und es dadurch doch noch einmal kurzzeitig spannend wurde. Zum Ausgleich und damit zu einer Verlängerung reichte es jedoch nicht mehr. Vielmehr trafen die Gastgeber in der Nachspielzeit nach einem Schuss von Göbel aus spitzem Winkel noch zum 3-1 Endstand für Erfurt ins eigene Netz.

Aus Sicht des Favoriten aus Erfurt war es ein Arbeitssieg, ohne Glanz - vor allem im 2. Abschnitt. Heiligenstadt aber hat für seine Verhältnisse großartig gekämpft und sich auch in Unterzahl teuer verkauft.

Statistik zum Spiel:

Torfolge:
0:1 Nils Pfingsten-Reddig (25. / Foulelfmeter)
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0:2 Bernd Rauw (55.)
1:2 Sebastian Möhlhenrich (84.)
1:3 Peter Gabel (90. / Eigentor)

1. SC 1911 Heiligenstadt:
Sternadel (52. RK) - Siebert, Papst, Orschel, Klimpel, Hanusch, Sellmann, Weidemann (52. Jeske im Tor), Möhlhenrich (MK), Elsner (79. Gabel), Eib (52. Heinevetter)

FC Rot-Weiß Erfurt:
Rickert - Rauw, Möckel, Tunjic (80. Öztürk), Möhwald, Drexler, Ofosu-Ayeh, Pfingsten-Reddig (MK), Czichos (80. Oumari), Strangl (79. Göbel), Bertram

Schiedsrichter: Eugen Ostrin (Eisenach)

Zuschauer: 1.744