Martinroda versäumte es, früher die Weichen auf klaren Sieg zu stellen. Schon in der ersten Hälfte vergaben die Gäste eine Reihe von klaren Möglichkeiten. Klarer spielerischer Überlegenheit und gut vorbereiteten Angriffsaktionen fehlte es beim Abschluss an nötiger Konsequenz. Schon nach 6 gespielten Minuten hatten Zachert und Berlt jeweils eine Möglichkeit zum Torerfolg. Schrecksekunden in der 9. Minute als TW Schmidt mit allen Vieren voran, Berlt an der Strafraumgrenze zu Boden streckte. Genau wie drei Minuten später, als Baranowski mit Ball am Fuß den letzten Abwehrspieler überlief, blieb der Pfiff aus. Herpf spielte den einfachen Ball, mit wenig Überraschungsmomenten meistens über die Mitte. Klare Kommandos in der überzeugend agierenden Viererkette, stellten die Herpfer Angreifer oft in die verbotene Zone. Martinroda mit viel Ballbesitz, ließ diesen und den Gegner laufen, um nach sich auftuenden Lücken in der vielbeschäftigten Defensive beim Gastgeber Ausschau zu halten. In der 17. Minute spielte sich Zachert über rechts bis an die Grundlinie durch, sein Pass ins Zentrum zu ungenau. TW Schmidt konnte den scharfen ball nach vorn abwehren und blieb beim Nachschuss von Berlt ebenfalls der Sieger. Über links von Habichhorst über Schlott auf Mbolo weitergeleitet, mußte die Führung nun zwingend fallen. Zunächst hatte Berlt am Fünfer freie Schussbahn, gab das Leder jedoch nochmals quer auf den frei stehenden Zachert, der aus kurzer Distanz nur das Außennetz streifte. Jan Fabig auch diese Woche als Trainer in Verantwortung, wohl mit der herausgespielten Möglichkeit zufrieden, aber der Abschluss "die reinste Katastrophe". So verlief die erste Halbzeit bis zum nächsten Aufreger weiter nur in die eine Richtung. Der FSV klar spielbestimmend, aber weiter ohne Torerfolg. 28. Minute, Berlts Schuss wird auf der Torlinie abgewehrt, 33. Minute, Berlt nach Zuckerpass von Schlott frei vor TW Schmidt, der mit klasse Reaktion zur Ecke lenken kann. Ein langer Ball von Habichhorst auf den von der Mitte durchgestarteten Müller genau in den Fuß gelegt bringt die nächste Gelegenheit im eins gegen eins. Das TW Schmidt, der dieses Duell mit Armen und Füssen voran für sich entscheidet, das eine, aber das SR Annemüller dies als normalen Zweikampf um den Ball wertete, das andere. Über fünf Minuten musste Müller außerhalb behandelt werden. Herpf kam erst nach 40 Minuten das erste mal in den Martinrodaer Strafraum. Die danach folgende Ecke mit viel Effet an den Fünfer geschlagen, erforderte höchste Aufmerksamkeit von TW Bach.
Kurz nach Wiederbeginn wieder Berlt in Aktion. Nach Doppelpass mit Baranowski brachte er sich in ausgezeichnete Abschlussposition. Seine sonst bekannte Schussgewalt auch diesmal nicht angewendet, der angesetzte Schlenzer wurde sichere Beute des Torwarts. Chancen weiter im Minutentakt. Herpf förmlich an den eigenen Strafraum gebunden, hatte Schwerstarbeit zu verrichten. Noch stand auf beiden Seiten die Null, wie schnell es gehen kann wurde in der Spielszene der 48. Minute sichtbar. Falsch getimter Querpass an der Mittellinie, Nier spritzte dazwischen und war auf und davon. Bach kam jedoch rechtzeitig aus seinem Kasten und bereinigte die Situation. Längst überfällig der Führungstreffer durch Müller. Den zunächst abgewehrten Schuss von Berlt, netzte Müller im Nachschuss ein. Dann ein lupenreiner Angriff, der zum 0:2 führte. Mit Direktspiel über vier Stationen, wurde die Herpfer Abwehr förmlich ausgehebelt. Über Mbolo, Schmidt und Baranowski gelangte der Ball zu Berlt, der überlegt in die rechte untere Ecke abschloss. Röll mit einem Schuss weit über das Tor brachte zumindest kurzzeitig Entlastung für sein Team (61). Als Müller nach 65 Minuten Baranowskis Zuspiel aus 22 Metern in den rechten Giebel schmetterte, schien die Partie gelaufen. Mit viel Ballbesitz hielt man die Gefahr vom eigenen Tor fern. Erst in der 81. Minute noch mal Interessantes auf dem Platz. Mit dem Pfiff des Tages beschenkte der in einigen Phasen unglücklich leitende SR, den Hausherren einen Elfmeter.
Anschlusstreffer blieb Ehrentreffer und die Erkenntnis bleibt zum Schluss:
Drei vier Buden bereits im ersten Abschnitt und die Messe wäre viel eher gelesen gewesen.
Statistik zum Spiel:
Torfolge: 0:1 Tobias Müller (52.) 0:2 André Berlt (58.) 0:3 Tobias Müller (65.) 1:3 Norman Koch (80. / Foulelfmeter)
