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Männer Thüringenpokal

SV Motor Altenburg vs. FC Carl Zeiss Jena
0 : 3

Erneut achtbar geschlagen

von Thomas Lahr (Altenburg)

Wieder hat Motor einem übermächtigen Gegner aus dem Profibereich im Landespokal über eine Stunde lang erfolgreich Paroli bieten können. Weit mehr als 2000 Zuschauer boten einen prächtigen Rahmen für dieses Fußballfest. So dürfte bestimmt auch potentiellen, fußballbegeisterten Sponsoren nicht entgangen sein, welche positive Ausstrahlung heute wieder vom Altenburger Fußball an traditionsreicher Stätte ausgehen kann. Auch wenn ob der prekären Situation in der 3. Liga stark verunsicherte Jenaer Hoffnungen auf eine Sensation aufkommen ließen, muss man doch realistisch die gewaltigen Unterschiede in den Möglichkeiten beider Teams konstatieren. Doch gerade in Altenburg ist vieles machbar, wenn man Kräfte bündelt und die lange Jahre erfolgreiche Nachwuchsarbeit wieder eine breitere finanzielle und personelle Basis erhalten kann.


Im Bemühen, dieses Spiel lange offen zu halten, hatte Trainer Harald Haese seine Mannen klug in der eigenen Hälfte gestaffelt. Vor dem Wechsel taten sich die Gäste dann auch erheblich schwer, so etwas wie Spielfluss aufkommen zu lassen. Insgesamt ließ Motor nur wenige zwingende Torchancen zu. Und wenn die Lindemanns und Hähnges schon einmal durch waren, trafen sie auf einen glänzend disponierten Jens Kolditz im Altenburger Tor, der schier unüberwindlich schien. Als er bei einem scharfen Kopfball von Robert Zickert dann doch geschlagen war, rettete Patrick Reichel mit dem Kopf auf der Linie. Obwohl einigen Spielern des Gastgebers verständlicherweise die Nervosität vor großer Kulisse anzumerken war, hielt man die taktische Grundordnung erfolgreich aufrecht. Mitte der ersten Halbzeit ging es auch schon mal nach vorn, obwohl die Wege weit waren. David Weiße behauptete am linken Strafraumeck den Ball und zog ihn flach und scharf vors Tor, wo die Jenaer Abwehr in höchster Not zur Ecke klären konnte. Auch Patrick Reichel und der quirlige Thomas Rolle zeigten keinerlei Respekt und überzeugten mit ihrem engagierten Spiel.

Nach dem Wechsel änderte sich am Gesamtbild auf dem Platz nicht viel. In der 46. Minute tat sich plötzlich im Jenaer Strafraum für Rene Eichelkraut und Marco Dennhardt die Gelegenheit zur Führung auf, doch fehlte in diesem Moment das letzte Quäntchen Entschlossenheit. Das sind die Momente, in denen Pokal-Sensationen geboren werden. Denn auf der Gegenseite hatte Jens Kolditz mittlerweile seinen Heidenspaß, den Jenaern aber auch die allerbesten Gelegenheiten vom Fuß zu nehmen. Nils Miatke, Sebastian Hähnge oder Jan Simak mit gefährlichem Freistoß konnten ein Lied davon singen. So blieb es Jan Simak vorbehalten, in der 63. Minute kurz vor dem Strafraum mit einem Geistesblitz Sebastian Hähnge frei zu spielen. Der setzte sich im Zweikampf ab, spielte Kolditz diesmal aus und vollendete aus spitzem Winkel zum 0:1. Doch auch nach diesem Führungstreffer spielten die Gäste den Verbandligisten aus Altenburg nicht etwa schwindlig. So quittierten die Altenburger Fans die Leistung der Gäste mit lautstarken „Absteiger“- Sprechchören. Es dauerte bis zur 83. Minute, ehe Rene Eckardt aus 10 Metern nach einem Querpass im Strafraum mit dem 0:2 für die unspektakuläre Entscheidung sorgte. Der überflüssige Elfmeterpfiff in der Schlussminute durch den diesmal in einigen Situationen scheinbar erfurchtsvoll vor dem Drittligisten agierenden Schiedsrichter Stefan Prager änderte am guten Gesamteindruck der Motor- Mannschaft nichts mehr. Jan Simak verwandelte sicher. Schade, dass bei Weißes scharfer Freistroß-Eingabe mit anschließendem Kopfball von Jens Wuttke nicht noch der Ehrentreffer gelang. Trotzdem dürfte dieser Auftritt viel Selbstvertrauen für die nächsten Punktspiele verleihen.


Statistik zum Spiel:


Torfolge: 0:1 Sebastian Hähnge (63.), 0:2 René Eckardt (82.), 0:3 Jan Simak (89./FE)


SV Motor Altenburg:

Kolditz - K. Müller, Leutert (71. Daniel), Wuttke, Böhme (MK / GK), Rolle, Weiße, Eichelkraut (56. Wegner), Reichel, Kröber, Dennhardt (GK / 83. Munzert)


FC Carl Zeiss Jena:

Berbig - Voigt (MK), K.-F. Schulz, Zickert, Landeka (GK), Eckardt, Hähnge, Lindemann (71. Pichinot), Simak, Miatke, Ullmann


Schiedsrichter: Stefan Prager (Merkendorf)


Zuschauer: 2.200

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