zurück

Männer Thüringenpokal

SG Lengenfeld/Effelder vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
4 : 3

In Runde Zwei des Thüringenpokals ist eben Schluss

von Harry Suhr (Niederpöllnitz)

Niederpöllnitz bleibt seiner Tradition treu, auch wenn das im Niederpöllnitzer Lager – schon gar nicht nach einer Hin- und Hertour von 360 Kilometern – niemand freut. In Runde Zwei des Thüringenpokals ist eben Schluss.


„So schlecht sind die nicht“, orakelte Neumann vor dem Anpfiff in Richtung derjenigen, die Lengenfeld als Tabellenletzten derL andesklasse Nord wohl im Vorbeigehen erledigen wollten. Niederpöllnitz nutzte das Pokalspiel, um an der Wunsch-Viererkette zu arbeiten. Ob das allerdings auch nach dem Spiel noch so sein wird, darf bezweifelt werden. Bei vier Gegentreffern muss man diese taktische Variante wohl für die anstehenden Punktspiele noch verschieben.


Niederpöllnitz war wohl noch beim Sortieren, wer denn wohin zu laufen hat, wenn der Gegner im Angriff ist, da lag man schon 1:0 hinten. Ein Freistoß von rechts, getreten von Lorenz, erfreut sich der kollektiven Unterschätzung im Strafraum der Gäste. Bonk sagt „Dankeschön“ und nickt ein (7.). Lengenfeld mit den deutlich besseren Chancen und mit einem Lorenz/Kim-Angriff, der den Abwehrspielern der Blau-Weißen das Fürchten lehrte. Lorenz ist nach 15 Minuten vollkommen frei, Weiß rettet für seinen geschlagenen Keeper. Fünf Minuten später zeigt Weißgärber die erste von einer Reihe guter Paraden gegen den durchgebrochenen Kim, der wohl nächste Saison für RWE die Schuhe schnüren wird. Und wieder fünf Minuten später will Thomas per Hacke verwandeln – Anisch rettet auf der Linie. Nach 26 Minuten war das Glück beim Heber von Lorenz aufgebraucht – 2:0. All diese Signale kamen aber beim Gastwohl nur spärlich an. Niederpöllnitz anfängerhaft (Befreiungsschläge), überhastet (Pässe in die Tiefe), unterlegen (Zweikämpfe und Kopfbälle) und ungefährlich (Abschlussaktionen). Der Anschlusstreffer entsprang einer ersten guten spielerischen Aktion. Behling und Otto tanken sich per Doppelpass durch die blauen Abwehrreihen und Otto verwandelt flach (29.) Lengenfeld weiter mit Riesenchancen: Drehschuss von Lins (29.), Lorenz mit freier Schussbahn und vorbei – eine todsichere Möglichkeit (31.), Kims Kopfball an die Latte (41.) war dann der Gipfel, weil der kleine Koreaner rund einen halben Kopf niedriger daher kam, wie einige Abwehrspieler der Niederpöllnitzer.


„Abenteuerlich“ sei das Spiel gewesen, meinte Trainer Böttcher. Niederpöllnitz kam „wie ausgewechselt“ (Michaelis) aus der Kabine. Heinz gelingt sofort der Ausgleich, als nach tollem Pass von Meißner auf Böttger der straff nach innen zieht und Heinz am langen Pfosten verwandelt (46.). Nach 56 Minuten hatten die Gäste das Spiel gedreht: Pahs war an Gorges vorbei gezogen,seine Eingabe war für Heger kein Problem – 2:3. Aber anscheinend bekommt Niederpöllnitz, selbst in Führung liegen, das große Flattern. Fortan wurde bisauf seltenste Momente das Spielen eingestellt. Die nun ruppigere Partie, vom bis dato gut agierenden Trio nun immer häufiger unterbrochen, lebte von der Spannung, die in den immensen Aufwendungen der Hausherren für den Ausgleich und den immer hilfloseren Befreiungsaktionen der Gäste lag. Turbulenzen in der 63.Minute vor Weißgärber: Erst köpft Rheinhardt den Ball an den Pfosten, den Nachschuss hält Weißgärber sensationell, den zweiten Nachschuss klärt dann Weiß. Böttcher an der Linie fuchsteufelswild. „Ordnung“, brüllte er seinem Team zu. Die war nämlich seit geraumer Zeit nicht mehr zu erkennen gewesen. Auch nicht, als sich für Kim niemand zuständig fühlte und der sich das rechte Angel genüsslich aussuchen konnte (78.). Auch sein Sturmpartner Lorenz machte noch einmal von sich reden, aber Weißgärber hält mit spektakulärem Reflex den gegen seine Laufrichtung gesetzten Kopfball (87.). Es ist zwar für die Niederpöllnitzer äußerst tragisch, dass das Siegtor für Lengenfeld in der 90. Minutefiel, aber beim „Hast du ihn nicht – ich auch nicht“ – Dialog zwischen Otto und Weißgärber erzielt Thomas den verdienten Siegtreffer.


Statistik zum Spiel:


Torfolge: 1:0 Sandro Bonk (8.), 2:0 Marcel Lorenz (26.), 2:1 Sven Otto (29.), 2:2 Sebastian Heinz (47.), 2:3 René Heger (58.), 3:3 Soohoon Kim (80.), 4:3 Christopher Thomas (90.+3)


SG Lengenfeld/Effelder:

Tauber - Hardegen (46. B. Gorges), Petri, Bonk (90.+2 Schmerbauch), Soohoon Kim, A. Gorges, Thomas (MK), Knieriemen, Lins, Puschnigg (68. Rheinhardt), Lorenz


SV Blau-Weiß Niederpöllnitz:

Weißgärber - Anisch, Böttger (MK), Behling, Otto, Meißner, Weiß (90. Michaelis), Heger, Pahs (79. M. Wanitschka), Neumann, Heinz


Schiedsrichter: Chris Rauschenberg (Wenigenlupnitz)


Zuschauer: 120

Anzeige:


Drösis Sportstudio



PODCAST


vereinshomepage
zliga Thüringer Fussball Thüringer-Fussball Facebook Thüringer-Fussball Twitter RSS-Newsfeed