Der
ZFC erspielte, auch in dieser Höhe verdient, einen klaren 5:0-Sieg im
Sportpark der kleinen Thüringer Gemeinde und dem fairen Gastgeber FSV
Martinroda gelang es nicht, den herbeigesehnten Ehrentreffer vor den
337 Zuschauern zu schießen. Dabei hatte der Landesligist in Torhüter
Trefflich noch den besten Spieler in seinen Reihen, der viele klare
Chancen des Regionalliga-Teams vereitelte. Mit bewundernswertem Einsatz
und etwas Glück verhinderte er zahlreiche weitere ZFC-Tore, besonders
Treffer von Stürmer S. Gasch.
Mit dem Auftakt gelang dem
tatendurstigen S. Latowski bereits in der 1.Minute, nach Vorlage vom
Sturmkollegen S. Gasch, der angestrebte frühe Führungstreffer. Der
heransprintende Ex-Braunschweiger wurde mustergültig angespielt und
schloss mit straffem Schuss unhaltbar und halbhoch ab, ehe die Zuschauer
ihre erste Thüringer Bratwurst verzehrt hatten. Den zweiten ZFC-Treffer
hatte R. Weinert auf dem Fuß, aber den von C. Weis zugespielten Ball
schoss er aus 10 Meter Torentfernung genau auf den Körper eines Gegners
(2.). Auch in der 6.Minute hätte es ein weiteres ZFC-Tor geben können,
aber C. Weis verzog von der Strafraumgrenze aus nur sehr knapp. Der
selten geprüfte O. Dix musste erstmals eingreifen, als Lodato vom 16er
abschloss und der ZFC-Keeper mit einer Hand noch zur Ecke lenken konnte.
Dies sollte einer der wenigen wirklich gefährlichen Angriffe der
Gastgeber gewesen sein, bei denen O. Dix sein ganzes Können aufbieten
musste, da ansonsten mit seltenen Ausnahmen eine überlegene Abwehr des
ZFC den Sturm des FSV Martinroda vom eigenen Strafraum weghalten konnte.
In den folgenden Minuten ergaben sich weitere Chancen bei drangvollen
Gästeangriffen, die aber noch keine weiteren Tore einbrachten. C. Weis
hatte zu S. Gasch durchgesteckt, dessen Versuch war erfolglos (12.) und
dann war wieder FSV-Keeper Trefflich vor S. Gasch am Ball (17.). Mit
guter Ballverteilung nach zeitigem Abfangen der gegnerischen Angriffe
durch eine sehr stellungssichere ZFC-Defensive übte das
Regionalliga-Team permanent Druck auf die Hausherren aus. S. Latowskis
Versuch aus spitzem Winkel strich nur wenig am langen Pfosten vorbei
(20.) und einen weiteren Ball von C. Weis lenkte ein Abwehrbein ans
Außennetz und das Nachsetzen von P. Brendel nach dem anschließenden
Eckball hatte ebenso wenig Erfolg (21.). Als Raffel für Zachert
vorlegte, bereinigte O. Dix die brenzlige Situation recht abgeklärt
(22.). Dann startete S. Gasch eines seinen gefürchteten Solos. Er tanzte
die gesamte FSV-Deckung aus, legte auf S. Latowski ab und sein
schneller Sturmkollege schob freistehend zum längst fälligen 2:0 flach
ins jetzt leere FSV-Tor ein (23.), damit sein zweites Saisontor
erzielend. Der Regionalligist übte weiterhin starken Druck aus – P.
Brendel spielte zu S. Gasch, der zu S. Latowski und es folgte ein guter
Torversuch, der aber wegen einer Zwischenberührung nur über die
Grundlinie rollte (28.). Auch bei der nächsten Aktion des jungen
Stürmers landete das Streitobjekt erneut auf dem Körper eines
FSV-Verteidigers, da der ZFC-Spieler einen Tick zu lange gezögert hatte.
Beim Nachschuss von R. Weinert hielt Trefflich wieder mit sehr gutem
Einsatz (29.). Der FSV-Keeper steigert sich im Verlaufe des Spiels immer
mehr – war auch gegen den guten Schuss von C. Weis aus 12 Meter
Entfernung absolut im Bilde (35.) sowie im eins zu eins gegen S.
Latowski und einem Zweitversuch von M. Starke (37.) – und brachte den
tatendurstigen S. Gasch allein in der zweiten Halbzeit mit seinen
Abwehrparaden schier zur Verzweiflung. Dieser anerkannte die
hervorragende Leistung des besten Martinrodaer Spielers fair mit einem
Handschlag nach dem Abpfiff. Fast wäre dem Oldie Baranowski noch vor dem
Halbzeitgang ein Tor gelungen, aber es erfolgte der Abseitspfiff von
Schiedsrichter Swen Eichler (Erfurt) und ein zurück geeilter R. Weinert
zeigte dabei ein sehr gutes
Stellungsspiel.
In
der zweiten Halbzeit blieb die von den einheimischen Fans erhoffte
erfolgreiche Steigerung des FSV aus und selbst eine engagierte Leistung
der Heimelf reichte laut Trainer Jan Fabig nicht aus, um gegen den
höherklassig spielenden ZFC an diesem Tage zum Ehrentreffer zu kommen.
Der technisch gute auftretende Gast bereitete der Heimelf bei großer
Hitze auf dem Kunstrasen offensichtlich mehr Probleme als es ihr lieb
war, zumal die Zipsendorfer den Gegner erwartungsgemäß sehr ernst
nahmen. Bis zum Spielende beherrschte der ZFC den Verbandsligisten aus
dem zweitkleinsten Thüringenligaspielort (865 Einwohner) nach Belieben
und setzten die Vorgaben von Trainer Holm Pinder fast völlig um. Hatte
man den ehrgeizigen Stürmer Ladota wieder ins Abseits laufen lassen
(48.), flankte dann Ph. Riese von halblinks auf den langen Pfosten. Der
gut platzierte P. Brendel lenkte per Kopf den Ball an den Innenpfosten,
von wo die Kugel ins Netz ging (50.). Mit diesem dritten ZFC-Treffer war
die Vorentscheidung eigentlich gefallen, ohne dass sich beide Teams
infolge dieses Resultats in der restlichen Spielzeit etwas schenkten. C.
Weis schoss einen 25-Meter-Freistoß äußerst knapp am linken Tordreieck
vorbei (56.) und der eingewechselte T. Kind konnte ein Zuspiel von Ph.
Riese nicht einnetzen, da der FSV-Keeper wieder reaktionsschnell
dazwischen ging. Auf der Gegenseite verfehlte Lodato das rechte
ZFC-Dreiangel ebenso knapp, da vorher P. Brendel beim Abwehrversuch zu
Fall gekommen war (64.). Mit einer der schönsten Aktionen des gesamten
Spiels erzielte der eingewechselte T. Kind das 0:4, der ein Gasch-Flanke
gekonnt mit der Innenseite volley unhaltbar ins FSV-Tor verlängerte
(65.). Dann musste der relativ wenig beschäftigte O. Dix einen möglichen
Treffer des FSV-Spielführers Baranowski per Fußabwehr (66.) verhindern,
da jetzt die Heimelf etwas geschickter über die rechte Seite agierte
und der ZFC ein wenig zurück gesteckt hatte. In der Offensive des ZFC
versuchte sich M. Kotowski, auf der rechten Außenbahn eingewechselt, mit
einem 18-Meter-Schuss (72.). Als die Gästeelf zu einem Konter ansetzte,
ergab sich eine 3:1-Überzahl, bei der M. Starke uneigennützig auf T.
Kind ablegte und dieser ließ erneut Trefflich keine Chance. Das zweite
Kind-Tor zum 0:5 bewies, dass er auch in der Regionalliga zu seinen
Toren kommen kann und er schöpft so hoffentlich Selbstvertrauen für die
Ligaspiele. S. Gasch luchste der FSV-Abwehr den Ball ab, legte T. Kind
vor, aber ein Hattrick gelang ihm nicht, da die Kugel Zentimeter am
Pfosten vorbei rollte (76.). Jetzt erspielte sich der ZFC immer mehr
sehenswerte Aktionen gegen eine konditionell etwas nachlassende Heimelf,
aber trotz bester Möglichkeiten gelang auch den Gästen kein weiterer
Treffer. Schöne Kombinationen über F. Schumann, T. Kind und S. Gasch
(78.), wie auch in der 83.Minute vereitelte Trefflich, der die Kugel den
Stürmern vom Fuß nahm oder S. Gasch nicht gelang, fast vom
Elfmeterpunkt aus, den Ball ins Netz zu bringen (88.). Der FSV-Hüter
behauptete sich mehrmals mit Fußabwehr im letzten Moment und in der
89.Minute übertrieben es die ZFC-Angreifer im Zusammenspiel, da sie
unbedingt ihrem Stürmer S. Gasch noch zum fehlenden Tor auflegen
wollten. Der Stürmer will es gegen den nächsten Punktspielkontrahenten,
in Magdeburg am Samstag, dann aber unbedingt besser machen. Auch der
gute Ph. Riese schaffte es vor dem Abpfiff nicht mehr, das halbe Dutzend
an Toren für die Gäste zu erzielen. Gegen die zwar nicht aufsteckenden
Martinrodaer hatte D. Ferl noch einen Ball zur Ecke retten müssen (82.)
und Blaschczok verzog deren letzte Chance (85.), ohne dass es eine
Resultatskosmetik gab.
Co-Trainer Jan Fabig, der den fehlenden
Jan Thimm vertrat, bescheinigte seinem lauffreudigen Team, dass die zu
erwartenden Probleme gegen einen höherklassigen Gegner auch wirklich
eintraten. Trotz der fünf Gegentore lobte er aber seine Defensive, die
es in der Verbandsliga bei den folgenden schweren Spielen besser machen
möchte. Den Sieger ZFC erwartet nun ein noch auszulosender Gegner im
Pokalachtelfinale, voraussichtlich am 3.Oktober 2011.
Statistik zum Spiel:
Torfolge: 0:1 Sebastian Latowski (2.), 0:2 Sebastian Latowski (24.), 0:3 Patrick Brendel (51.), 0:4 Tommy Kind (66.), 0:5 Tommy Kind (73.)
FSV Martinroda:
Trefflich - St. Hartung, Raffel (46. Kah), Blaschczok, Schmidt (75. Reuß), Wolf, Berlt, Lodato, John (84. Türk), Zachert, Baranowski (MK)
ZFC Meuselwitz:
Dix - Brendel, F. Müller (MK), Weinert (46. Kotowski), Latowski (57. Kind), Gasch, Weis (68. Schumann), Starke, Riese, Ferl, Böhme
Schiedsrichter: Swen Eichler (Erfurt)
Zuschauer: 337