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Männer Thüringenpokal

SV Motor Altenburg vs. FC Rot-Weiß Erfurt
0 : 4

Den Erfurter Profis fast 70 Minuten lang Paroli geboten
Motor Altenburg verabschiedet sich würdevoll und mit breiter Brust aus dem Landespokal

von Thomas Lahr (Altenburg)

Foto: Frank Ludewig

Für eine Sensation hat es am Ende leider nicht ganz gereicht, aber der haushohe Favorit aus Erfurt brauchte fast 70 Minuten um die Weichen auf Sieg zu stellen. Motor Altenburg hatte es dem Gegner zuvor lange Zeit schwer gemacht, ließ erst nach 41 Minuten die erste Erfurter Großchance zu und hatte selbst im ersten Spielabschnitt mehrfach die Möglichkeit in Führung zu gehen. Wie auch dem MDR-Bericht zu entnehmen, war bis zur Halbzeit kein Klassenunterschied zu sehen. Bis zur 68. Minute bot Motor den Profis aus Erfurt weiter Paroli, immer wieder unter Szenenapplaus der ca. 2300 Zuschauer. Während die Kräfte bei Motor später nachließen, wurde Erfurt deutlich stärker und konnte in der Schlussphase die wichtigen Tore zum Sieg erzielen. Motor Altenburg aber hat sich teuer verkauft und geht mit breiter Brust aus dieser Partie in die nächsten Pflichtaufgaben.

Es passte einfach alles an diesem Nachmittag in der Skatbank-Arena. Herrliches Fußballwetter, ein großer Gegner, eine tolle Kulisse und eine Motor- Mannschaft, die dem 3 Klassen höher spielendem Profiteam aus der Landeshauptstadt über eine Stunde lang erfolgreich Paroli bot. So gab es trotz der am Ende noch standesgemäßen Niederlage herzlichen Applaus von den 2300 Zuschauern, die für Motor Rekordkulisse seit vielen Jahren bedeuteten und von denen gewiss viele gern wiederkommen werden. Es war schon erstaunlich, über wie viele herzliche Begegnungen nach dem Spiel von den Helfern berichtet wurde. Als man sich 2 Stunden nach Spielende gemeinsam mit der Mannschaft den ausführlichen Bericht in der MDR- Sportsendung ansah, wurde deutlich, welch positiven Eindruck dieses Spiel hinterlassen hat, welche Werbung für die Fußballstadt Altenburg haften blieb.

Natürlich versuchte der Favorit vom Anpfiff weg mit schnellen Durchspielen die Abwehr der Gastgeber auszuhebeln. Doch die Zeit verrann und man rieb sich die Augen, dass Norman Teichmann im Altenburger Tor über fast die ganze erste Halbzeit kaum nennenswert geprüft wurde. Die Motor- Mannschaft stand gut, man ließ sich nicht den Schneid abkaufen. Mit viel Selbstvertrauen wurde auch der Weg in Richtung Erfurter Strafraum gesucht. Schon nach 8 Minuten zog Patrick Reichel aus spitzem Winkel ab und prüfte Dirk Orlishausen, der zur Ecke klärte. Kurz darauf wirkten die Gäste auf ihrer linken Abwehrseite unsortiert, so dass Abwehrspieler Marcus Dornburg im Erfurter Strafraum gefährlich zum Schuss kam. Dann stand Reichel nochmals im Mittelpunkt, als er zwei Freistöße gefährlich in Richtung Gästetor schlug, Orlishausen mit gutem Stellungsspiel aber sicher klären konnte. Mit fortschreitender Spieldauer wurden die Gastgeber immer frecher. So legte kurz vor dem Pausenpfiff Kapitän Jens Haprich im gegnerischen Strafraum den Ball mit der Hacke ab und der heranstürmende Matthias Kröber verfehlte die Führung für Motor nur knapp. Kurz zuvor, in der 41.(!) Spielminute, waren die Rot- Weißen zu ihrer wirklich ersten echten Torgelegenheit gekommen. Fabian Stenzel hatte sich über rechts fein durchgesetzt und den Ball in die Mitte gepasst, wo Norman Teichmann den Schuss aus 5 Metern in großem Stil parierte. So gab es zur Pause donnernden Applaus von den Rängen.

Es hatte fast den Anschein, als war man auf Motorseite nach dem Wechsel sogar ein wenig zu euphorisch. Natürlich wollte man dem tollen Publikum eine Fortsetzung der ersten Hälfte bieten. Schade, dass einige Leistungsträger wie Nico Böhme oder Patrick Reichel ihr erstes Spiel seit mehreren Wochen bestritten, weshalb sich der Kräfteverschleiß dort zuerst bemerkbar machte. Die Gäste konnten dagegen aus dem Vollen schöpfen. Mit Fikri El Haj Ali brachte Trainer Stefan Emmerling in der 63. Minute einen neuen Stürmer aufs Feld, dem schon eine Minute später aus einem Gewühl im Altenburger Strafraum der Ball auf den Kopf fiel und er so aus kurzer Distanz abstauben konnte. In der 68. Minute lief der gleiche Spieler von rechts kommend in den Altenburger Strafraum, passte überlegt vors Tor und Marcel Reichwein hatte keine Mühe, den Ball aus wenigen Metern im Altenburger Tor unter zu bringen. Nach demselben Schema fiel eine Viertelstunde vor Schluss auch das 0:3, ebenfalls durch Reichwein. Den Endstand besorgte noch einmal El HAj Ali, der damit ebenfalls zum Doppeltorschützen an diesem Nachmittag avancierte. Der guten Stimmung im Stadion tat dies keinen Abbruch mehr. Sicher werden sich viele Zuschauer auch im nächsten Jahr wieder einen solchen Pokalkracher in der Skatstadt herbeisehnen. Doch jetzt heißt es zunächst für Motor, den Schwung und das Selbstvertrauen aus diesem Spiel mit in die Verbandsliga zu nehmen. Dort kommt schon am 23. 10. der Oberligaabsteiger FC Gera 03 nach Altenburg. Die Geraer stehen auf Platz 2 der Tabelle und haben bis auf ein Spiel bisher alles gewonnen.


Statistik zum Spiel:

Torfolge:
0:1 Fikri El Haj Ali (66.), 0:2 Marcel Reichwein (69.), 0:3 Marcel Reichwein (74.), 0:4 Fikri El Haj Ali (80.)

SV Motor Atenburg:
Teichmann - Munzert, Dornburg, Müller, Böhme (74. T. Kratzsch), Wuttke, Kröber (46. Rolle), Weiße, Reichel, Haprich, Daumann (68. Meier)

FC Rot-Weiß
Erfurt:
Orlishausen - Zedi, Pohl, Weidlich, Reichwein (75. Ströhl), Stenzel, Semmer (63. El Haj Ali), Möckel, Pfingsten- Reddig, Hillebrand, Caillas (78. Lüttmann)

Schiedsrichter: Stefan Prager (Merkendorf); Daniel Adam (Gera) und Marcel Rauner (Burkersdorf)


Zuschauer: 1.800

www.motor-altenburg.de

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