1. FC Gera 03 vs. VfB 09 Pößneck 9-10 n.E. (1-1, 1-1, 1-0)
Der VfB 09 Pößneck ist nach einem 10:9-Erfolg im Elfmeterschießen über den Ligakontrahenten 1. FC Gera 03 in das Viertelfinale des Thüringer Oddset-Pokals eingezogen. Held des Tages auf Pößnecker Seite war mit drei gehaltenen Elfmetern Torhüter Boris Jovanovic, der den entscheidenden Elfmeter von Enrico Neubert hielt.
Keiner der Beteiligten oder ein Zuschauer konnte sich gestern in Gera an ein ähnlich verrücktes Elfmeterschießen erinnern: Beim Stand von 9:9 zwischen dem 1. FC Gera 03 und dem VfB 09 Gera waren alle Feldspieler und die beiden Torhüter vom Punkt angetreten, so dass der Reigen der Schützen wieder von vorne beginnen musste. Zweimal war Dominik Eggemann erfolgreich, der Ball von Torhüter Jovanovic landete dagegen in den Armen seines Gegenübers Norman Wohlfeld. „Bitte lasst mich in Zukunft keinen Elfmeter mehr schießen“, scherzte der Serbe, der bereits während der voran gegangenen 120 Minuten prächtig gehalten hatte. Doch der starke Rückhalt gab die Komplimente gern zurück: „Überragend, wie die Mannschaft heute gekämpft hat und sich viele Chancen heraus gearbeitet hat. Und das, obwohl uns mit Faruk Hujdurovic und Dominik Reich zwei wichtige Stammspieler gefehlt haben.“
Das Spiel, in dem die Gastgeber zum ersten Mal von ihrem neuen Trainer Achim Steffens betreut worden waren, begann in der fünften Minute mit einer Großchance für die Pößnecker: Völlig allein war Sascha Tröger auf Norman Wohlfeld zugelaufen, doch der Pößnecker konnte das Leder nicht am Geraer Torhüter vorbei lupfen. Drei Minuten später landete der Ball etwas unglücklich am Ärmel von Chris Heimlich. Den fälligen Handstrafstoß verwandelte Geras Kapitän Marc Janke in der achten Minute zur 1:0-Führung. Fortan entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten, wobei die Geraer in der ersten Halbzeit ein leichtes Übergewicht an Torgelegenheiten hatten. Jovanovic musste einige Male Kopf und Kragen riskieren, reaktionsschnell wehrte er mit einer Parade eine Großchance von Maik Strobel ab (42.).
Nach dem Seitenwechsel kamen die Pößnecker noch besser ins Spiel und sollten in der 49. Minute für ihre Angriffsbemühungen belohnt werden. Nach schöner Vorarbeit von Benito Baez-Ayala traf Sascha Tröger in der 49. Minute gegen sein Ex-Verein zum 1:1. In der 55. Minute musste Jovanovic erneut bei einem Schuss von Strobel sein ganzes Können aufbieten. Der sichere Rückhalt schien seine Mannschaftskollegen zu beflügeln. Nach Vorlage des eingewechselten Jorge Ferreira jun. zog Tröger in der 65. Minute nur ganz knapp am linken Tor vorbei. Die größten Gelegenheiten für die Pößnecker in dieser Pokalpartie gab es in der Verlängerung: Ein Freistoß von Chris Heimlich in der 100. Minute landete an der Lattenoberkante, nur fünf Minuten später traf Dominik Eggemann den Außenpfosten. „Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft, die 120 Minuten gekämpft hat und erneut gute Qualität gezeigt hat. Wir sind eben noch nicht am Ende einer Entwicklung, die die jungen Spieler einfach brauchen“, sagte der Pößnecker Trainer Hans-Jörg Leitzke, der auch wichtige Erkenntnisse für den Ligaalltag gewonnen hat: „Ich hoffe, dass die Mannschaft mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken in den kommenden Wochen wieder etwas lockerer, wenn auch nicht überheblich aufspielen kann.“ Der Trainer der Gastgeber war wenig zufrieden mit dem Ergebnis: "Man muss auf Geraer Seite nicht von Pech Reden“, sagte Achim Steffens zum Ausscheiden des 1. FC Gera 03.
Zufrieden mit dem Weiterkommen im Pokal zeigte sich auch VfB-Präsident Mathias Müller, „zumal die Personaldecke dünn war.“ Das Erreichen des Viertelfinales im Thüringer Vereinspokal ist auch aus Pößnecker Sicht ein besonderes Achtungszeichen, zum zweiten Mal innerhalb von acht Wochen gewann zudem eine Pößnecker Mannschaft beim Ligakontrahenten in Gera.
Statistik zum Spiel:
Torfolge: 1-0 Marc Janke (8./HE), 1-1 Sascha Tröger (49.)
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