Wie würde die Mannschaft auf die klare Niederlage in Gotha reagieren?
Diese Frage stellten sich die meisten der 170 Zuschauer auf dem Göldner
vor dem Spiel gegen Motor Altenburg. Thomas Stang erwartete eine
schwere Partie. Schließlich spielt der Aufsteiger eine tolle Saison und
liegt nicht ohne Grund auf Rang 5 der Tabelle. Vor allem die
Offensivabteilung mit 51 Treffern flößt Respekt ein.
Bei der
Eintracht fehlten neben den Langzeitverletzten Markus Brunner und Steven
Kollmann auch Lars Plachy (Knie), Florian Schrötter (Bänderriss) und
Cornelius Brack (5. GK). Marcel Wattrodt rückte ins linke Mittelfeld,
auf den Außenverteidiger-Positionen agierten Sören Kraft und Sebastian
Treuse.
In der Anfangsphase entwickelte sich zunächst eine
ausgeglichene Partie ohne große Höhepunkte. Einmal musste Daniel Rasch
beherzt eingreifen, als David Weiße rechts im Strafraum durchzubrechen
drohte (7.). Auf der Gegenseite bediente Axel Duft mit einem hohen Pass
Sebastian Caspar, dem Marcus Dornburg aber noch das Leder vom Fuß
spitzelte. Nachdem Marcel Wattrodt aus aussichtsreicher Position das
Leder nicht richtig traf (17.), kamen die Gäste zur bis dahin besten
Gelegenheit der Partie. Nach einer Ecke fühlte sich niemand für Jens
Wuttke zuständig, doch der gefährlichste Altenburger Angreifer setzte
das Leder knapp am Pfosten vorbei (19.). Direkt im Anschluss sorgten auf
beiden Seiten Standardsituationen für Gefahr. Erst setzte Kevin Schenke
nach Freistoß von Axel Duft einen Seitfallzieher über die Latte (20.),
dann parierte Daniel Menzel einen Kopfball von Jens Wuttke, dem
ebenfalls ein Freistoß vorausging (21.). Mittlerweile hatte der
Gastgeber ein optisches Übergewicht und nach 26 Minuten fiel dann auch
der Führungstreffer. Axel Duft spielte einen tollen Pass in die
Nahtstelle der Altenburger Viererkette auf Sebastian Caspar. Der hätte
selber abschließen können, sah aber den besser postierten Kevin Schenke,
legte das Leder quer und Schenke netzte mühelos ein (26.). Der Treffer
tat der Stang-Elf sichtlich gut, sie dominierte nun die Partie. Felix
Bertram schlug eine schöne Flanke in den Gäste-Strafraum, wo Sebastian
Caspar über den Kasten köpfte (31.). Er hatte nicht gesehen, dass hinter
ihm Patrick Rothe noch besser postiert war. Keine 60 Sekunden später
war Kevin Schenke auf der rechten Seite durch. Er wollte sich wohl für
die Vorarbeit zum 1:0 revanchieren und den Ball zu Sebastian Caspar
passen, was ein Abwehrbein verhinderte (32.). Seine nächste Aktion war
dafür umso besser. Diesmal spielte er den Ball in die Tiefe auf den
startenden Axel Duft. Der entschied sich gegen den direkten Abschluss,
legte quer zu Sebastian Caspar, der das Leder mühelos aus Nahdistanz
einschob (33.). Die letzte Aktion vor dem Pausenpfiff gehörte noch
einmal der Motor-Elf. Tino Kratzsch sah, dass Daniel Menzel weit vor
seinem Tor stand und wollte ihn mit einem 40-Meter-Schuss überlisten.
Das Leder flog aber am Dreiangel vorbei (45.).
Nach dem
Seitenwechsel sorgte Sebastian Caspar früh für die Entscheidung. Nachdem
Axel Duft den agilen Kevin Schenke auf der linken Außenbahn lang
schickte, flankte der in die Mitte. Caspar legte den Ball gekonnt an
Motor-Schlussmann Norman Teichmann vorbei und schoss aus 10 Metern ein
(56.). Fünf Minuten später hätte er gar noch seinen dritten Treffer
erzielen können, doch diesmal jagte er das Leder in die Wolken, nachdem
er eine Flanke zunächst toll mit der Brust angenommen hatte (61.). In
der Folge verwaltete die Eintracht ohne großen Aufwand den Vorsprung
gegen weitestgehend harmlose Altenburger. Ein Schüsschen des
eingewechselten Mathias Kroeber war die letzte erwähnenswerte Aktion
(65.). Auf der anderen Seite versuchte es Sören Kraft einmal aus der
zweiten Reihe, stellte Norman Teichmann damit aber vor keine große
Herausforderung. Warum der sonst souveräne Schiedsrichter Pierre
Leitschuh in der 78. Minute nicht auf den Elfmeterpunkt zeigte, als
Sebastian Caspar klar gehalten wurde, wird wohl sein Geheimnis bleiben.
Spielentscheidend war die Szene aber nicht.
Am Ende der 90 Minuten
steht ein verdienter, souveräner Sieg der Hausherren, die deutlich
machten, dass sie den Meistertitel auf den Göldner holen wollen.
Ausrutscher darf man sich nicht mehr leisten, daher war es durchaus
verständlich, dass man nach dem 3:0 kräftesparend spielte. Am kommenden
Wochenende geht die Reise nach Leinefelde, wo ein in der Rückrunde
bärenstarker Gegner wartet, der an diesem Wochenende mit 5:1 in
Zeulenroda gewann.
Statistik zum Spiel:
Torfolge: 1-0 Kevin Schenke (26.), 2-0 Sebastian Caspar (33.), 3-0 Sebastian
Caspar (56.)
BSV Eintracht Sondershausen:
Menzel - Treuse, Rasch (MK), Bertram, Caspar (82. Thurnbacher), Duft (GK), Kraft, Schenke, Piesche, Rothe, Wattrodt (86. Menke)
SV Motor Altenburg:
Teichmann - Busch, K. Müller, Kratzsch, Dornburg, Wuttke, Böhme (MK), Rolle (83. Gentsch), D. Weiße (61. M. Kröber), Reichel, Meier (69. Eichelkraut)
Schiedsrichter: Pierre Leitschuh (Barchfeld)
Zuschauer: 170