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Männer Thüringenliga

BSV Eintracht Sondershausen vs. SV Schmölln 1913
2 : 1

Spannung dank Eintracht's Ladehemmung

von Steffen Kliebisch (Sondershausen)
BSV Sondershausen vs. SV Schmölln 1913 2-1 (1-0)


Das letzte Heimspiel des Jahres stand gestern auf dem Plan. Die Eintracht empfing mit dem SV Schmölln den Vorletzten der Tabelle und hatte damit einen klaren Auftrag: 3 Punkte, ohne Wenn und Aber. Und das möglichst überzeugend und deutlich, denn schließlich wollte man den treuen Zuschauern noch einmal etwas bieten und zeigen, dass man auch gegen die vermeintlich Kleinen der Liga seine Überlegenheit ausspielen kann. Ganz so hat es nicht geklappt...

Dabei begann die Eintracht vor 250 Zuschauern genau so, wie Thomas Stang sich das in der Mannschaftsbesprechung vor dem Spiel gewünscht hatte. Die Gäste wurden früh unter Druck gesetzt und es wurde schnell gespielt. Zu schnell für die Schmöllner. Keine 120 Sekunden waren absolviert, als ein Zusammenspiel von Sebastian Treuse und Axel Duft die Gästeabwehr überforderte. Treuse's Schuss aus 16 Metern wurde aber noch abgefälscht und ging deshalb über das Tor. In der 4. Minute ging dann über die linke Seite die Post ab. Kevin Schenke schickte Sebastian Caspar auf die Reise, der legte wieder ab auf Schenke und der zielte bei seiner Direktabnahme knapp rechts vorbei. Der in der Luft liegende Führungstreffer fiel dann auch in der 9. Spielminute. Axel Duft nutzte eine große Lücke im Schmöllner Mittelfeld, lief bis in die Nähe des Strafraumes und netzte dann mit einem wunderschönen Schuss in den Winkel aus 18 Metern ein. Keine 30 Sekunden darauf passte Kevin Schenke von rechts flach in die Mitte, wo Sebastian Caspar einen Schritt zu spät kam (10.). Nach einer Viertelstunde versuchte es der junge Ex-Erfurter aus 22 Metern selbst, der Schuss flog aber über die Latte (15.). Es schien, als sei der zweite Treffer nur eine Frage der Zeit. Doch nach etwa 20 Spielminuten schlich sich auf Sondershäuser Seite der Schlendrian ein. Viele Fehlpässe der Hausherren ließen den SVS stärker werden und das Spiel ausgeglichener gestalten. Für Daniel Menzel war es bis dahin aber dennoch ein ruhiger Nachmittag. Erst in den letzten 10 Minuten vor der Pause zog die Eintracht noch einmal das Tempo an und trug die Angriffe wieder etwas konzentrierter vor. Allerdings scheiterten die schwarz-gelben immer wieder an Tino Köhler im Schmöllner Tor. Erst lenkte er die Fernschüsse von Axel Duft (36.) und Sebastian Treuse (38.) zur Ecke, dann machte er auch die Doppelchance von Sebastian Caspar und Axel Duft zunichte (42.). Und nachdem Köhler mit dem Schuss von Felix Bertram keine Probleme hatte (43.), schickten sich seine Vorderleute an, erstmals das Eintracht-Tor in Gefahr zu bringen. Aber der Schuss von René Neumaier war noch zu schwach (45.).

Der zweite Spielabschnitt begann mit einem Paukenschlag. Die Partie war noch keine zwei Minuten angepfiffen, da stand es plötzlich 1:1. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld, bei dem der bis dahin unglücklich agierende Felix Bertram nicht gut aussah, zog Maik Wegner von der Strafraumgrenze ab. Daniel Menzel war zwar noch dran, konnte den Ausgleich aber nicht verhindern (47.). Das kommt davon, wenn man seine Chancen nicht nutzt... Doch im Gegensatz zur Vorsaison, in der man eine solche Partie mit Sicherheit noch verloren hätte, reagierte die Eintracht sofort. Schon eine Minute nach dem Treffer von Wegner kam ausgerechnet Felix Bertram im Strafraum der Gäste zum Schuss und er ließ Köhler diesmal keine Abwehrchance (48.). An der Reaktion auf der Tribüne merkte man, dass wirklich jeder dem jungen Mittelfeldakteur diesen Treffer gegönnt hat. Natürlich hofften die Zuschauer darauf, dass die Eintracht nachlegt. Die erste Gelegeheit dazu hatte Daniel Rasch, dessen abgefälschter Freistoß aus 22 Metern von Köhler pariert werden konnte (53.). Auf der Gegenseite landete der Ball zwar im Kasten von Daniel Menzel, doch die Fahne des Assistenten war oben (59.). Es entwickelte sich in der letzten halben Stunde eine spannende, abwechslungsreiche Partie, in der die Eintracht mit Sicherheit für einige graue Haare bei ihren Fans gesorgt hat - durch Nachlässigkeiten in der Defensive und vor allem durch das Auslassen von Großchancen. In der 61. Minute setzte sich Patrick Rothe auf der rechten Außenbahn durch und flankte maßgenau auf den Fuß von Marcel Wattrodt. Der traf das Leder aus vollem Lauf optimal, aber Christian Kruschke hielt seinen Fuß in das Geschoss. Sechs Minuten später stand Sebastian Caspar ganz allein vor Köhler und traf statt des großen Tores nur den schmalen Pfosten (67.). Im Gegenzug musste Daniel Menzel Kopf und Kragen riskieren, um eine Schmöllner Gelegenheit zu unterbinden. Dabei verletzte er sich leicht, konnte aber nach einer kurzen Behandlungspause weiterspielen (70.). Nach einem zu hoch angesetzten Kopfball von Sebastian Caspar nach Zuspiel von Axel Duft (76.) hätte der eingewechselte Steven Kollmann die Partie entscheiden müssen. An der Strafraumgrenze tanzte er drei Schmöllner aus, stand allein vorm Tor und entschied sich dann für die falsche Ecke, sodass der SVS-Schlussmann wieder einmal halten konnte (77.). Acht Minuten vor Ultimo rettete Daniel Menzel seinem Team mit einer fantastischen Parade gegen René Neumaier die knappe Führung. Er lenkte den Schuss aus halblinker Position zur Ecke (82.). Nachdem auch Christian Kruschke den Ball nach Vorarbeit von Neumaier nicht im Tor unterbringen konnte (85.), war wieder die Eintracht dran. Der für Felix Bertram ins Spiel gekommene Peter Thurnbacher tankte sich bis zum Fünfmeterraum vor und wollte dann den Ball nach innen passen, anstatt selbst den Abschluss zu suchen. Die Folge - ein Abwehrbein klärte die Situation. In der Nachspielzeit setzte Steven Kollmann von der Grundlinie aus Sebastian Caspar wunderschön in Szene, der aber viel zu überhastet abschließen wollte und statt des leeren Tores einen Abwehrspieler traf. So musste bis zum Abpfiff gezittert werden, doch am Ende blieb es bei dem knappen, aber aufgrund der klaren Chancenvorteile verdienten Sieg für die Eintracht.

Während nach dem Pokalspiel gegen Erfurt beide Trainer zufrieden waren, dürfte dieses Mal das Gegenteil der Fall gewesen sein. Im Falle von Falk Sporbert, weil sein Team den durchaus möglichen Punktgewinn gegen eine nicht sattelfeste Eintracht-Abwehr verpasste und bei Thomas Stang, weil seine Mannschaft die Vorgaben nur zeitweise erfüllte und mit den großen Torgelegenheiten mehr als fahrlässig umging.

Am Ende zählt aber nur eins - die Eintracht hat drei Punkte mehr auf dem Konto als vor dem Spiel und darf sich nach dem Remis von Wacker Gotha gegen Ilmenau über die Herbstmeisterschaft freuen. Ein Erfolg, mit dem vor der Saison niemand gerechnet hat. Jetzt gilt es, sich kommende Woche beim abgeschlagenen Schlusslicht in Weida keine Blöße zu geben und danach in Borsch einen guten Auftakt in die Rückrunde zu schaffen. Wenn das gelingt, kann man mehr als zufrieden in die Winterpause gehen.

Statistik zum Spiel:

Torfolge:
1-0 Axel Duft (10.), 1-1 Maik Wegner (47.), 2-1 Felix Bertram (48.)

BSV Eintracht Sondershausen:
Menzel - Treuse, Rasch (MK), Bertram (83. Thurnbacher), Caspar, Duft, Schenke (75. Kollmann), Brunner (79. Brack), Piesche, Rothe, Wattrodt (GK)

SV Schmölln 1913:
Köhler - Podlesak, M. Bräutigam, Kruschke, Lippold, Helbig (65. R. Bräutigam), Wegner, Broda, Neumaier (MK), Stöber (GK / 83. Hüttig), Böttcher (46. Seidel)

Schiedsrichter: Jürgen Backhaus (Steinheuterode)

Zuschauer: 250

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