Der letztjährige Tabellenzehnte der Landesklasse, Staffel West empfing die Ilmenauer auf einem provisorischen Ausweichplatz im benachbarten Bad Liebenstein, da die eigene Spielstätte in Schweina neu mit Rollrasen belegt worden war. Die Spielwiese am Elisabethen-Park im Kurtort war doch recht uneben und bereitete den Aktiven einige Schwierigkeiten bei der Ballkontrolle. Die Gäste mussten wegen Urlaub und Verletzungen auf solche gestandenen Spieler wie Nico Eberhardt, Christian Huck, Andreas Greßler und auch auf ihre Nachwuchstalente Julius Benkenstein und Maximilian Kott verzichten und bauten auf die weiteren Youngster, geführt von Mannschaftskapitän Tobias Huck. Angesichts der Ergebnisse der letzten Testspiele hatte Trainer Jens Schmidt seine Spieler zur erhöhten Deckungsdisziplin und ein besseres Abwehrverhalten aufgefordert.
Die Ilmenauer übernahmen von Anbeginn die Initiative, standen im Rückraum gut, besetzten das Mittelfeld und zeigten teilweise ein gutes Kombinationsspiel. Was aber erneut sichtbar wurde, war die katastrophale Verwertung der heraus gespielten Torgelegenheiten. Die vorhandenen Chancen hätten gereicht, um das Spiel in der regulären Spielzeit eindeutig zu entscheiden. So musste man in die Verlängerung und das in Unterzahl. Kurz davor sah der schon verwarnte David Kirsten, der eine starke Partie bot, wegen einer Notbremse die Ampelkarte. Die Gastgeber wirkten angesichts der Dominanz Germanias relativ harmlos und hatten nur wenige Gelegenheiten, einen Treffer zu erzielen.
Lediglich kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit gab es eine gefährliche Situation für Germania. Franke war in den Ilmenauer Strafraum eingedrungen und spektakulär zu Fall gekommen. Schiedsrichter Anger fiel aber auf die Finte nicht herein und ließ weiterspielen. Gleich zu Beginn wehrte der einheimische Keeper einen von Huck scharf geschossenen Ball zu Ecke ab. Michael Jüngling, von Kirsten frei gespielt, machte einen Haken zu viel und vergab die Gelegenheit. Marc Fernando, dieses Mal sehr lauf- und spielfreudig, ließ seinen Gegner aussteigen, traf aber nur ans Außennetz. Nach Freistoß von Huck schoss Fernando den Ball an die Querlatte. So ging das Spielchen über die ganze Distanz weiter. Die Möglichkeiten für Schweina erschöpften sich zum Ende der regulären Spielzeit hin in einem Kopfball von Schmidt-Henning, der über das Tor ging und einem Freistoß, den Kolk in die Mauer setzte. Die letzte Gelegenheit, nicht in die Verlängerung zu müssen, vergab Fernando. Hucks Freistoß musste Torwart Wugk prallen lassen. Fernando verfehlte aber im Nachsetzen das Tor.
Zu Beginn der Verlängerung gingen die Gäste in Unterzahl erneut in die Offensive und Benjamin Pilz erzielte mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze in die linke Torecke den entscheidenden Treffer. Die Gastgeber bemühten sich zwar danach um den Ausgleich. Sie hatten nichts mehr zuzusetzen. Germania zog hoch verdient in die nächste Pokalrunde ein.
Germania-Trainer Jens Schmidt zog folgendes Fazit: „Die vorgegebene taktische Linie wurde dieses Mal strikt befolgt. Die Abwehr stand sicher. Wir spielten gut nach vorn. Chancen wurden erarbeitet, aber kläglich vergeben. Eine Verlängerung wäre nicht erforderlich gewesen. Die Leistungssteigerung war nicht zu übersehen.“
Statistik:
Tor: 0-1 Benjamin Pilz (98.)
SG "Glücksbrunn" 1947 Schweina:
Wugk - Egelt, Bißmann, Lesser, Voigt, Schmidt-Henning (110. Tischer), Kolk, Müller (73. Schellenberg), Franke,, Hanack, Scheel (84. Tokmakov)
SV Germania Ilmenau:
Schmidt - Schlott, Dobrocki, Rinn, Kirsten (85. Disqualifikation), Pilz, Zachert (62. Amarell), Finn, T. Huck, Fernando (110. Vana), Jüngling
Schiedsrichter: Felix Anger (Schmalkalden)
Zuschauer: 170