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Männer Thüringenpokal

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. FV Gera Süd
5 : 4 n.E.

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. FV Gera Süd 5-4 n.E. (1-1, 1-1 ,1-1)


Elfmeterschießen entscheidet

Spielbericht von Harry Suhr (Niederpöllnitz)


Die Niederpöllnitzer hatten mit Gera Süd noch zwei Rechnungen offen. "Heute haben wir die Gelegenheit, Revanche zu nehmen für die beiden Punktspielniederlagen in der vorigen Saison" umriss Trainer Heuschkel die Zielstellung. "Dazu muss man allerdings an sich glauben", warnte er noch und schielte dabei wohl auch ein wenig auf das Vorbereitungsdebakel gegen Glaswerk. Orakelhaft fügte er in Richtung Jens Weißgärber hinzu: "Jens, in der Saison machst du ein schlechtes Spiel. Das hast du bereits hinter dir. Heute hältst du wieder solide." Letztlich sollte der Keeper der Blau-Weißen dann auch ein großes Stück Sieg einfahren.

Blau-Weiß mit der neu formierten Viererkette, in der Hunoldt und M. Stoya die zentralen Positionen ausfüllten und dies mit Engagement auch taten. Bei den Gästen "wird man sehen, dass die Abstimmung der neuen im Mittelfeld noch nicht stimmt" (U. Korn). Das überbrückte der als letzter Mann aufgebotene Steiniger durch brachiale Schläge auf den wieselflinken Scherp. Großartiges Beschnuppern gab es nicht, beide Mannschaften schenkten sich nichts. Die Geraer waren "allerdings einen Tick aggressiver in den Zweikämpfen" (S. Linsel), gingen den Ballführenden sofort an. Niederpöllnitz sah sich deshalb gezwungen, oftmals hinten herum zu spielen. Chancen gab es zunächst keine. Gerade aber, als sich der Gastgeber schüchtern im FV-Strafraum sah und mit Schwikowski und Peters´Freistoß auftaute, schlug Süd zu. Blitzschnell erkannte Schumann, dass Weißgärber zu weit vor seinem Kasten steht und überwand den Schlussmann per Heber (15.). 6 Minuten später rettet er allerdings in großer Manier bei einer riskanten Rückgabe Böttgers, Hunoldt klärt vollends zur Ecke. Ab der 20. Minute wurden die Gäste spielsicherer, verwalteten ohne große Mühe gegen immer wieder recht humorlos über links daherkommende Niederpöllnitzer das 0-1. Nach Scherps Freistoß kracht Kwiatkowskis Kopfball an die Latte, den Nachschuss kratzt Weißgärber aus dem Winkel (33.). Die Vorentscheidung war nur aufgeschoben worden, dachten wohl die Orangen, denn an echten Möglichkeiten hatte Blau-Weiß nichts zu bieten gehabt. Bis zur 40. Minute, als nach einem Foul von Neuber an Reinhardt Schiri Köhler zum Entsetzen der Gäste auf den Punkt zeigt. Peters lässt sich diese Chance nicht entgehen.

Die 205 Zuschauer erlebten dann eine zweite Halbzeit, die nicht mehr an das Vorpausenniveau herankam. Die Pokalschlacht zerfiel in viele kleine Einzelscharmützel. Außer einem Freistoß von Kwiatkowski, den Weißgärber über die Latte lenkt, gab es nichts zu bestaunen. Nervosität zog beim Thüringenligisten ein. Steiniger brüllte über den Platz: "Keine Bewegung hier drin!" Langsam, sehr langsam kam das Spiel dann doch in Fahrt. Ein Freistoß-Kracher von Scherp und ein Hammer vom eingewechselten Anisch (60., 65.) deuteten an, dass die Kaffeepause nun beendet war. Schumann, Reinhardt und Scherp hatten bis zur 90. Minute die besten Chancen. Da nun aber auch Kwiatkowski die Rufe des Trainers ("David, mehr die Bälle fordern!") nicht mehr umsetzen konnte, kam kein Team mehr so zum Zuge.

Die einsetzende Ballverliebtheit setzte sich auch in der Verlängerung fort. Unkonzentriertheiten durch den Kräfteverschleiß, Ungenauigkeiten, Stockfehler – nein, ein packendes Pokalspiel sieht anders aus. Aber die Partie lebte freilich von der Spannung. Niederpöllnitz witterte aber Morgenluft, den der FV ließ unverständlich nach, klapperte nun in der bis dato eng zusammen geschweißten Steiniger-Abwehr. Die Zweikämpfe wurden nun noch heftiger, Schiri Köhler kam allerdings mit 5 gelben Karten aus. Als alles zum Elfmeterschießen rüstete, hatten M. Stoya mittels Flachschuss und Scherp mit Kopfball nochmals und letztmals die Chance, doch noch das Siegtor zu erzielen.

Das Elfmeterschießen musste nun die Entscheidung bringen. Neumann für Niederpöllnitz hatte getroffen, als Weißgärber seine erste große Tat zeigt: Er hält den Schuss von Bangemann. P. Stoya, Kwiatkowski, Reinhardt, Härtel – sie alle treffen für ihre Farben, ehe M. Stoya an Thiel scheitert. Nachdem Lindner der 4:4 –Ausgleich gelingt, liegt es an den letzten beiden Schützen. Und ausgerechnet Peters, der eine Nachwuchsmannschaft beim FV Gera Süd trainiert, trifft und ausgerechnet Steiniger, mit einer der besten Geraer, trifft nicht. Riesenjubel bei Niederpöllnitz, die einen tollen Pokalsamstag erlebten. Denn auch die II. Vertretung zieht nach einem Sieg über Bezirksliga-Aufsteiger Ranis in die nächste Runde ein.


Pokalaus trotz spielerischer Überlegenheit

Spielbericht von Jörg Zemke (Gera)


Im ersten Pflichtspiel der neuen Saison lief zunächst alles nach Plan. Unsere Mannschaft nahm mit dem Spielanpfiff das Heft des Handels in die Hand. Von Beginn wurden die Zweikämpfe angenommen und meist erfolgreich geführt. Trotzdem vermisste man die letzte Durchschlagskraft, so dass Torchancen Mangelware blieben. Nachdem zuvor der Linienrichter sich in einer erstaunlichen Frequenz mühte bei jedem Angriff seine Fahne zu heben, blieb sie im entscheidenden Moment unten, als Karsten Schumann den Vorsprung zu nutzen wusste und Weißgärber im Niederpöllnitzer-Tor mit einem geschickten Heber zum 1-0 überwand (15.).

Kurze Zeit später verhinderte Keeper Weißgärber einen höheren Rückstand der Gastgeber: Nach einem Freistoß von Manuel Scherp kracht der wuchtige Kopfball von David Kwiatkowski nur an die Latte. Nennenswerte Möglichkeiten für die Niederpöllnitzer gab es bis diesem Zeitpunkt keine. Der FV Gera Süd versäumte es in dieser Phase aus seiner spielerischen Überlegenheit den erwarteten Nutzen zu ziehen.

Und wie es im Fußball manchmal so ist, passiert das Unerwartete: Nach einem (ungeschickten) Foul von Nick Neuber sah sich Schiri Köhler berufen, auf einen "Kann-man-geben" - Foulelfmeter zu entscheiden. Der Kapitän der Niederpöllnitzer, Marcel Peters, ließ Christian Thiel im Geraer Tor keine Chance - 1-1 (40.). Kurz vor der Pause ein grobes Foulspiel an unserem Keeper (langes Bein in der Torwartzone). Diese Szene sorgte kurz vor dem Halbzeitpfiff noch einmal für Aufregung. Schiri Köhler sah es nach dieser Szene und den dramatischen Schlussminuten für angebracht, selbst einen Eckstoß nicht mehr ausführen zu lassen und die erste Halbzeit zu beenden.

Das Team von Udo Korn blieb auch zu Beginn der zweiten Halbzeitüberlegen. Impulse im Angriffsspiel kamen meist von links, wo Manuel Scherp sich heute etwas glücklos aufrieb. Mit der Zeit machte sich die Erkenntnis breit, dass aus dem Spiel heraus heute sehr wenig gehen würde. So blieb die Hoffnung auf eine der zahlreichen Standards. Eine Folge von Eckstößen blieb aber ungenutzt. So sorgten vor allem die Freistöße für Gefahr. In der 50.Minuten musste sich Weißgärber bei einem Freistoß von Kwiatkowski ungemein lang machen um seinen Kasten sauber zu halten (51.). Es folgten unzählige kleine Unterbrechungen. Schiri Köhler bemühte sich, jeden Spielfluss zu unterbinden. Dass zum Pflichtspielauftakt auch die Linienrichter erst einmal "warm" werden mussten, verrieten Entscheidungen die durch die höhere Instanz des Schiedsrichters korrigiert wurden.

So flachte das Spiel Minute für Minute ab. In den letzten zehn Minuten der Begegnung brach dann ein kleiner Hauch eines Pokalfightes aus. Erst sollte ein Freistoß-Kracher von Scherp sein Ziel nur knapp verfehlen. Schumann verdendelte den Ball in aussichtsreicher Position. Auf der Gegenseite hatte "Publikumsliebling" Anisch, nach einem Stellungsfehler die Chance das Spiel kurz vor dem Ende völlig auf den Kopf zu stellen: Völlig frei stehend, strich sein Schuss um Zentimeter über die Querlatte.
Dann der Pfiff des Schiris und es ging in die Verlängerung.

Diese Pokalbegegnung lebte auch in der Verlängerung vor allem von der Spannung - noch war nichts entschieden. Der FV Gera Süd blieb am Drücker, ohne jedoch zwingend für Torgefahr zu sorgen. Die Verlängerung wurde durch Zufallsaktionen dominiert. Zwei Minuten vor Schluss die Riesenchance doch das Siegtor zu erzielen: Manuel Scherp platzierte eine Kopfball um Haaresbreite am Pfosten vorbei. Das wärs gewesen! So kam es zum Elfmeterduell, bei dem sich die Niederpöllnitzer Schützen als sehr treffsicher erwiesen und sich der Schlussmann der Niederpöllnitzer mit zwei gehaltenden Elfmetern (Bangemann, Steiniger) zum "Held des Tages" aufschwingen konnte.

Die bittere Erkenntnis: Der FV Gera Süd dominierte die Partie über weite Strecken, machte nichts aus dieser Überlegenheit und stand am Ende mit leeren Händen da.

Für unser Team kam schon, wie in der vergangenen Meister-Saisonbereits in der erstenPokalrunde das Aus. Positiv betrachtet kein schlechtes Omen für die Thüringenligasaison, die am kommenden Samstag mit dem Heimspiel "Am Steg" gegen den FC Einheit Rudolstadt, der mit einem 0-1 beim Landesklassisten Blau-Weiß Neustadt ebenfalls die Segel streichen musste, angepfiffen wird.

Die Statistik zum Spiel:

Torfolge:
0-1 Schumann (15.)
1-1 Peters (40./FE)

Elfmeterschießen: 2-1 Neumann, Bangemann (Weißgärber hält), 3-1 P. Stoya, 3-2 Kwiatkowski, 4-2 Reinhardt, 4-3 Härtel, N. Stoya (Thiel hält), 4-4 Lindner, 5-4 Peters, Steiniger (Weißgärber hält)

SV BW Niederpöllnitz:
Weißgärber - Günther (21. P. Stoya/GK), Böttger (46. Anisch), M. Stoya, Neumann, Hunoldt, Wien, Peters, Reinhardt (GK), Schwikowski, Mauldorf

FV Gera-Süd:
Thiel - Kwiatkowski, Härtel, Neuber (GK), Bangemann, Obst, Scherp, Steiniger (GK), Schumann, Sturm, Froherz (GK/ 106. Lindner)

Schiedsrichter: Sven Köhler (Tanna)

Zuschauer: 205

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