SV Germania Ilmenau vs. SV SCHOTT JENAer Glas 3 : 0
Umkehrspiel meisterlich beherrscht! Spielbericht von John Schmidt (Ilmenau)
Dem Trainer der Glaswerker Wolfgang Schakau ist keinesfalls zu unterstellen, dass er die Ilmenauer unterschätzt hätte. Die richtigen Schlussfolgerungen aus ihren bisherigen Spielen hat er aber sicher nicht gezogen, sonst wäre die taktische Grundeinstellung seiner Mannschaft nicht eine so offensive gewesen.
Der Patzer der Germaniaabwehr nach acht Minuten schien ihm zunächst noch recht zu geben. Dobrzykowski stand plötzlich frei vor Schmidt, konnte aber den Ilmenauer Torhüter nicht überwinden. Das sollte aber der einzige Fehler der Gastgeber gewesen sein. Danach standen sie sicher, ließ die Anfangsoffensiven der Gäste zu Spielbeginn und nach der Pause ergebnislos verpuffen und zeigte im Umkehrspiel Wirkung. Dazu kam ein erneut gut disponierter Keeper Daniel Schmidt II, der einige gefährliche Situationen glänzend bereinigte.
So nach zehn Minuten, als er einen von Patrick Hoke getretenen Freistoß um den Pfosten lenkte. Danach kamen die Gastgeber ins Spiel. Ihr Angriff hatte einen gefährlicheren Zuschnitt. Maryan Zachert lief allein auf Alexander Just im Tor der Gäste zu. Der wehrte dessen Schuss ab. Zachert kam wieder in Ballbesitz, spielte auf Jörg Baranowski, der von hinten zu Boden gestoßen wurde. Der Unparteiische übersah das Foul zum fälligen Strafstoß. Nico Kiehn passte von rechts nahe der Grundlinie auf Baranowski, der den Ball knapp neben das Tor schlenzte. Nico Heinrich, der erneut auf der linken Außenbahn die Lücke schloss und nach vorn mehrfach durchstartete, spielte auf den rechts freistehenden Michael Jüngling, der den Ball von acht Metern flach in die kurze Ecke zum 1:0 setzte.
Für die Gastgeber ergab sich vor der Pause noch eine Gelegenheit. Thorsten Krause schoss den 18 Meterfreistoß über den Querbalken und auf der Gegenseite brachte Peter Wettengel seinen Rückpass nicht an den Mann. Baranowski lauerte innen ungedeckt.
Nach Wiederbeginn wollten die Gäste den Ausgleich und starteten erneut offensiv. Ihre Forderung auf Elfmeter, als einer ihrer Angreifer im Strafraum zu Fall kam, blieb ebenfalls unbeantwortet. Im sofortige Konter schickte Zachert Baranowski nach vorn, der aber an Just scheiterte. Einen weiteren, von Hoke scharf getretenen Freistoß köpfte René Grabe aus der Gefahrenzone. Kiehn schlug einen weiten Ball über die Gästeabwehr hinweg. Baranowski überlief seinen Gegenspieler, nahm die Kugel auf und traf von der Strafraumgrenze scharf in die rechte Ecke zum 2:0. Erneut schickte Kiehn Tobias Huck auf der linken Seite nach vorn. Just wehrte den folgenden Schuss ab, Der Ball prallte zu Kiehn. Erneut hielt Just. Kiehn bekam den Ball wieder vor die Füße und flankte von rechts auf Zachert, der den Ball mit dem Kopf zum 3:0 ins Tor wuchtete. Danach war bei den Gästen die Luft raus. Ihren Ehrentreffer vereitelte Schmidt II mit einer tollen Parade bei einem Kopfball von Hoke nach Freistoß. Der Unparteiische zog sich den Unmut der Zuschauer zu, der nach deren Meinung einige überharte Attacken der Gäste nicht ausreichend ahndete.
Für Schott-Trainer Wolfgang Schakau war das Ergebnis zu hoch: "Wir hatten die beiden ersten großen Chancen. Wenn dann ein Tor fällt, bekommt das Spiel einen anderen Charakter. Dann kann das Spiel auch für uns ausgehen. Mich ärgert, dass wir so einfache Tore zugelassen haben. Die Gastgeber mit einer kompakten Abwehr setzten ihre Konter geschickt. Als Neuling sind sie nach sechs Spielen ungeschlagen – Glückwunsch."
Germania-Trainer Wieland Kühn fand sich durch das Spiel bestätigt: "Es war die bisher beste Vorstellung meiner Mannschaft gegen einen starken Gegner. Sie zeigte Souveränität, spielte kompakt und systemtreu, weckte Begeisterung auf den Platz und bei den Zuschauern. Die Tore wurden gut herausgespielt. Es werden auch noch andere Phasen kommen, mit denen wir dann fertig werden müssen."
Germania: Schmidt II, Schmidt I (71. Huck), Alexy, Heinrich, Kiehn, Zachert, Dobrocki, Baranowski (76. Greßler), Jüngling, Grabe, Wettengel. SCHOTT: Just, Kirsten, Schakau, Ulrich, Urbansky, Krause, Kaiser, Hoke, Henning, Richter (85. Lehnert), Dobrzykowski (88. Sawitzkij).Schieri: Tim Blöthner, Zeulenroda