Die insgeheime Hoffnung auf eine Wiederholung des Pokalabenteuers bis
zum Finale oder zumindest bis zu einem namhaften Gegner ist bereits in
der zweiten Runde zu Ende. Ein frühes Gegentor im Vergleich mit der
Spielvereinigung Geratal konnte unsere Elf nicht aufholen und verlor
ernüchtert mit 0:1.
Bereits nach 7 Minuten segelte ein Freistoß aus der Nähe der Eckfahne
in den Preußen-Strafraum. Durch eine zu nachlässige Abwehr setzte David
Thorwarth nach und traf aus kurzer Distanz zur Gäste-Führung. Und
Geratal hätte früh die Weichen stellen können, zwei Mal drang Al Saeed
in den Strafraum ein, traf aber jeweils nur das Außennetz. Thowarths
Schuss vom 16er hatte dagegen Keeper Max Geißler sicher. Eine
Viertelstunde dauerte es, bis sich Preußen in die Offensive
einschaltete. Über Sauerbier und Finger kam der Ball zu Weißenborn,
dessen Schuss aber zu lasch in Richtung Tor flog. Eine weitere
Viertelstunde später hatte Carsten Weiß die nächste Chance per Freistoß,
die Kugel segelte jedoch von zentraler Position aus knapp links am
Pfosten vorbei. Kurz vor der Pause hätte Geratal eigentlich erhöhen
müssen. Nach einem Missverständnis kam Al Saeed an den Ball und umkurvte
Max Geißler, so dass er freie Bahn zum leeren Kasten hatte. Er schloss
jedoch etwas zu schnell ab, wodurch Simon Scheer in letzter Sekunde den
Schuss abblocken konnte.
Damit war die Hoffnung weiterhin vorhanden, auch wenn es insgesamt
nicht rund lief und es mehrheitlich an Körpersprache mangelte. Zu viele
Duelle um den Ball wurden verloren, vor allem in der Luft hatte der Gast
mehrmals die Hoheit. Außerdem verstand es Geratal immer wieder, das
Spiel zu verzögern und Unruhe in die Partie zu bringen. Demzufolge
verzettelte man sich öfters in langwierigen Diskussionen mit
Schiedsrichter Blasse. Dieser hatte zwar ganz sicher nicht seinen besten
Tag, dennoch ist das keine Ausrede, denn unserer Elf fiel spielerisch
selten eine Lösung ein. Immerhin kam mit Tim Müller frischer Wind über
die linke Seite, von wo es sogleich gefährlich wurde. Tobi Sauerbier
ging bis auf die Grundlinie durch und brachte den Ball nach innen. Hier
verschätzte sich der Torwart, dafür war Bastian Bischof der Retter in
der Not. Überhaupt stand die Abwehr um „Bische" felsenfest, Preußen biss
sich mehr und mehr die Zähne aus. Einmal spielte man sich per
Kombination in die Gefahrenzone, der Schuss per Pike von Sauerbier kam
aber nicht aufs Tor. So probierte es Schwarz-Weiß mit einer Reihe von
Eckbällen, wovon einer beinahe für den Ausgleich gesorgt hätte. Bischof
stieg hoch und lenkte die Kugel beim Versuch zu klären an den Querbalken
des eigenen Tores. Ein Kopfball wie aus seinen besten Preußen-Zeiten,
doch er kam mit dem Glück davon. Anschließend waren noch 15 Minuten
Zeit, in welcher die Angriffe aber zu unsauber ausgespielt wurden. Einen
letzten Eckstoß verpasste Finger am Ende des Gewühls um Zentimeter und
damit war die Uhr abgelaufen.
Insgesamt war Geratal eine sehr robuste Truppe, die sich nicht
beirren lassen hat. Das frühe Tor spielte ihnen in die Karten, unsere
Elf war dagegen zu häufig mit anderen Dingen als Fußball beschäftigt.
Die Gäste agierten ganz einfach clever und schnörkellos, was ihnen den
Einzug in Pokalrunde Nummer Drei einbrachte. Unsere Mannen können sich
nun voll und ganz auf die Aufgabe in der Thüringenliga konzentrieren.
Die Statistik zum Spiel:
Tor: 0:1 David Thorwarth (7.)
FSV 1996 Preußen Bad Langensalza: Geißler - Wurschi, Scheer, Domeinski (C), Fernschild, Finger, Weis, Reuter, Gothe (46. Tim Müller), Weißenborn (86. Kopp), Sauerbier
SpVgg Geratal: Gießler - Wollschläger, Weidlich, Barchewitz, Priefer (26. Marcus Kellner / 51. Heyer), Heinze, Brandl (C), Martin Kellner, Mohammed Al Saeed, Bischof, Thorwarth
Zuschauer: 66 (in Großvargula)
Schiedsrichter: Sebastian Blasse (Kerspleben)
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