Unser FC Carl Zeiss Jena unterliegt im Halbfinalspiel des Köstritzer
Thüringenpokals mit 0:2 beim FSV Wacker 90 Nordhausen und verpasst
somit die Chance auf den Pokalsieg und die damit verbundene Teilnahme an
der 1. Hauptrunde im DFB-Pokal.
FCC-Cheftrainer Lukas Kwasniok
musste auf die angeschlagenen Phillip Tietz und Dominic Volkmer sowie
den nach seiner überstandenen Erkältung noch nicht vollends
wiederhergestellten Dominik Bock verzichten. Raphael Koczor hütete das
Tor, und vor ihm agierte der FCC mit der Dreierkette bestehend
aus Marius Grösch, Justin Gerlach und Dennis Slamar. Justin Schau und
Florian Brügmann spielten davor auf den Außenbahnen, um sich gegen den
Ball in die 5er-Kette einzuordnen. Jannis Kübler und Sören Eismann
bildeten die Doppel-Sechs im zentralen defensiven Mittelfeld. Auf den
offensiven Außenbahnen sollten Manfred Starke und Fabien Tchenkoua für
Druck sorgen, und Felix Brügmann bildete Jenas Spitze.
Doch die
Anfangsphase gehörte den Hausherren. Die ambitionierte
Regionalligatruppe des FSV Wacker 90 Nordhausen war von Beginn an die
aktivere Mannschaft. Kammlott hatte die erste Chance für die Hausherren
auf dem Fuß, konnte jedoch von der Jenaer Abwehr geblockt werden (6.).
Zehn Minuten später zappelte dann das Jenaer Netz. Vorausgegangen war
ein unnötiger Ballverlust in der Vorwärtsbewegung nach einem Abwurf
Raphael Koczors, dann legte Oliver Genausch nach einem langen Ball in
den Strafraum per Kopf an die Strafraumgrenze zurück, von wo aus
Kammlott flach ins linke Eck zur 1:0 Führung des FSV verwandelte (16.).
Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis die 600 mitgereisten Zeiss-Fans
unter den 2.450 Zuschauern im AKS die erste nennenswerte Chance ihrer
Zeiss-Elf mit einem Raunen begleiten durften. Doch Florian Brügmann
scheiterte nach schöner Einzelleistung aus etwa 17 Metern an
Wacker-Schlussmann Glinker (38.). Fabien Tchenkoua legte danach gleich
doppelt nach. Zunächst rettete nach seinem Fernschuss der Querbalken
(40.), und bei seinem Schuss aus der Drehung war wiederum Glinker zur
Stelle (42.). Es war Jenas beste Phase - allein es blieb beim verdienten
1:0 für die Hausherren.
Lukas Kwasniok nutzte die Halbzeitpause,
um mit René Eckardt und Maximilian Wolfram zwei neue Leute zu bringen.
Der FCC wirkte nun im Spielaufbau deutlich gefälliger und hatte über
weite Strecken das Spielgerät in den eigenen Reihen, doch vermochte es
die Zeiss-Elf nicht, Nordhausen ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen.
Allein der knappe Spielstand machte Hoffnung. Die weitaus besseren
Möglichkeiten jedoch hatte Nordhausen, das durch Mickels und Kammlott
schon frühzeitig auf 2:0 hätte stellen können. Jena versuchte in den
Schlussminuten den Ausgleich zu erzwingen, was Wacker Räume bot. Der FCC
fand keine Mittel, um Nordhausen in Verlegenheit zu
bringen. Stattdessen schaffte es dann doch noch Mickels, seine gute
Partie mit einem Tor zu kröhnen. Vorlagengeber war Schlussmann Glinker,
dessen langer Abschlag den Konter einleitete und letztlich Mickels fand,
der eiskalt verwandelte (90.+3). Dabei gab es vor dem Treffer einen
Zusammenprall mit Dennis Slamar, der kurz bewusstlos war, behandelt
werden und uns Klinikum gebracht werden musste. Dieses hat er zum
Glück noch am Mittwochabend wieder verlassen können - ohne nennenswerten
Befund. Es war die beste Nachricht an einem gebrauchten Tag, an dem die
Zeiss-Elf nicht annähernd an die zuletzt starken Auftritte in der Liga
anknüpfen konnte. Jubeln durften die Anderen, die übrigens zum ersten
Mal überhaupt im Pokalwettbewerb gegen Jena gewinnen konnten.
Trainerstimmen Lukas
Kwasniok (Jena): "Unter dem Strich haben wir einen verdienten Sieger
gesehen, weil wir es nicht geschafft haben, das Spiel in der ersten
Halbzeit als Pokalspiel anzunehmen. Mit dem Rückstand wurde es dann noch
schwieriger. Wir haben in der Pause mit zwei Wechseln umgestellt, aber
richtig gefährlich sind wir nach vorn kaum geworden. Unsere Aufgabe ist
es jetzt, uns zu schütteln und uns auf Wehen Wiesbaden vorzubereiten."
Heiko
Scholz (Nordhausen): "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die
heute viel gelaufen ist. Es hat Spaß gemacht in einem fast ausverkauften
Stadion. Am Ende haben wir verdient gewonnen. Dennoch sind wir erst im
Finale und haben noch nichts erreicht, können aber stolz darauf sein,
einen Drittligisten geschlagen zu haben."
Die Statistik zum Spiel:
Torfolge: 1:0 Carsten Kammlott (16.) --------------------------------------------- 2:0 Joy Lance Mickels (90.+3)
FSV Wacker 90 Nordhausen: Glinker - Heidinger, Pluntke, Esdorf, Göbel - Becker (C), Pichinot (65. Beil), Ucar (90.+1 Chaftar), Mickels - Genausch (81. Merkel), Kammlott
FC Carl Zeiss Jena: Koczor - Slamar, Grösch (C), Gerlach - Schau, Eismann (46. Wolfram), Kübler, Fl. Brügmann - Starke, Tchenkoua (46. Eckardt) - Felix Brügmann (77. Weiß)
Zuschauer: 2.480
Schiedsrichter: Eugen Ostrin (Eisenach)
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