Bitteres Aus für den FFC, der auch beste Möglichkeiten gegen den mutig aufspielenden Landesklassisten aus Sondershausen nicht nutzen konnte.
Nach dem Freilos der Erstrunde, das dem Pokalsieger aufgrund der
Teilnahme im DFB-Pokal zusteht, ging es für die Mannschaft von Trainer
Mark Zimmermann im der 2. Rundes des Köstritzer Thüringenpokals zum BSV
Eintracht Sondershausen. Gegen den wie der FCC verlustpunktfrei in die
Saison gestarteten Landesklassisten gab Jenas Chefcoach einigen
Stammkräften eine Verschnaufpause und somit gleichzeitig anderen
Spielern die Chance, ihr Können zu zeigen. So durften Guillaume Cros,
Shkodran Zeqiri, Artur Mergel Jacob Pieles und Neuzugang Dennis Slamar
von Beginn an ran, während Spieler wie Justin Gerlach, Maximilian
Schlegel, Filip Krstic, Niclas Erlbeck und Dominik Bock (zunächst) eine
Pause bekamen. Gar nicht erst die Reise angetreten hatte René Eckardt,
der noch im letzten Spiel in der Regionalliga gegen den FSV Union
Fürstenwalde sein Comeback gab. Er musste wegen eines Infekts wiederholt
zwangspausieren.
Die erste Torchance des FCC, der von 250 Zeiss-Fans auf den
Sondershäuser Göldner begleitet wurde, hatte Artur Mergel auf dem Fuß
(7.). Doch er verpasste aus bester Position die perfekte Hereingabe von
Shkodran Zeqiri, der in Sondershausen auf der Rechtsverteidigerposition
agierte. Auf der linken Seite gab Guillaume Cros sein Debüt. Nach einer
Viertelstunde war des dann Manfred Starke, der mit einem Freistoß aus
etwa 25 Metern Sondershausens Schlussmann Lars Geschke vor allerdings
nicht allzu große Probleme stellte (16.). Der FCC tat sich in der
Anfangsphase des Spiels schwer und ging teilweise zu sorglos mit seinen
Möglichkeiten um. Nach einer knappen halben Stunde musste wieder ein
Standard von Manfred Starke herhalten, um für so etwas ähnliches wie
Torgefahr zu sorgen. Doch der Kopfball vom mit nach vorn geeilten Dennis
Slamar landete auf dem Tornetz. (32.). Kurz darauf dann das Tor aus dem
Nichts - für den Gastgeber. Eric Nowak war nach guter Flanke per Kopf
zur Stelle und netzte zur zu diesem Zeitpunkt überraschenden Führung für
Sondershausen ein (34.). Danach fast die richtige Reaktion: Cros mit
gutem Flankenlauf und toller Hereingabe, die zunächst Timmy Thiele per
Kopf nicht verwerten konnte - dann der Nachschuss von Mergel, der jedoch
über den Kasten strich (38.). Somit ging es mit der sicher zunächst
glücklichen, aber aufgrund des mangelnden Durchsetzungsvermögen vorm
gegnerischen Kasten auch erklärbaren und verdienten 0:1 Rückstand in die
Halbzeitpause.
Mark Zimmermann reagierte in der Halbzeitpause mit einem Wechsel:
Shkodran Zeqiri blieb in der Kabine. Für ihn kam Maximilian Schlegel ins
Spiel. Und der fügte sich gleich gut ein. Er zog von der
Strafraumgrenze ab und zielte zu genau - sein Schuss prallte von
Innenpfosten wieder heraus und wurde so zur Vorlage für Bedi Buval, der
es statt mit Übersicht mit Gewalt probierte und knapp über den Kasten
schoss (47.). Kurz darauf war es Sven Reimann, der mustergültig Timmy
Thiele bediente, der jedoch zu weit abgedrängt wurde und auf Hilfe
warten musste. Sein Rückspiel an die Strafraumkante fand schließlich
Maximilan Schlegel, der jedoch deutlich verzog (54.). Jena blieb am
Drücker, war aber zu fahrlässig mit den sich bietenden Möglichkeiten und
Räumen. Die Gastgeber hatten sich zwischenzeitlich gut eingerichtet und
lauerten auf Konter, während der FCC wieder und wieder erfolglos
anlief. Nach einer knappen Stunde Spielzeit brachte FCC Trainer
Zimmermann Dominik Bock und Justin Gerlach für Dennis Slamar und Timmy
Thiele in die Partie. Bock prüfte kurz darauf Sondershausens Schlussmann
aus Nahdistanz und spitzem Winkel (57.). Unmittelbar danach hatte Bedi
Buval den Ausgleich auf dem Fuß. Doch sein Flachschuss ging knapp am
langen Pfosten vorbei (59.). Jena drückte jetzt. In der 64. Spielminute
rettete nach Schuss von Bock das Lattenkreuz für den bereits
geschlagenen Eintracht-Torwart Greschke. Danach viel Leerlauf statt
konstruktiv vorgetragener Angriffe - und sogar die Riesenchance für
Sondershausen. Felix Bertram war es, der sogar das 2:0 für seinen
Eintracht auf dem Fuß hatte. Doch er verzog aus Nahdistanz (74.). Und
Caspar war nur zwei Minuten später mit dem Kopf zur Stelle - scheiterte
jedoch an Pieles (76.). In der 80. Spielminute wieder Bertram mit der
großen Möglichkeit, die jedoch wiederholt der starke Pieles zunichte
machte. In dieser Phase hätte der Landesklassevertreter den Sack
vorzeitig zubinden können - wenn nicht müssen. In der 89. Spielminute
dann die Riesenmöglichkeit für den völlig freistehenden Manfred Starke -
doch sein Kopfball landete am Querbalken. So blieb es beim 0:1 und dem
frühzeitigen Aus des Pokalverteidigers, der trotz einer Vielzahl bester
Möglichkeiten das gegnerische Tor nicht traf. Jubeln hingehen durften
die Sondershäuser, die aufopferungsvoll ihr 1:0 verteidigten und mit
hohem Engagement und einer starken Leistung für die aus Jenaer Sicht
bittere aber unter dem Strich leider verdiente Pokalüberraschung
sorgten.
Trainerstimmen
Mark Zimmermann: "Ich gratuliere Sondershausen zum Ergebnis und zum
Weiterkommen, aber vor allen Dingen zur Leistung. Sondershausen hat
absolut verdient gewonnen. Was dazu geführt hat, dass Sondershausen
gewinnen konnte und was mich sehr überrascht hat, ist die Leistung, die
wir gezeigt haben. Damit habe ich ganz ehrlich nicht gerechnet. Deswegen
könnte es sicher ein bis zwei Tage länger dauern, bis ich das
verarbeitet habe. Ich habe der Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass
es sehr einfach war, den Schalter vor dem Spiel von positiv auf negativ
umzulegen - was sich in den letzten fünf, sechs Spielen von uns
keinesfalls angebahnt hat - und dass es jetzt schwer wird, den Schalter
innerhalb dieses Spiels umzulegen. Der Pokal ist jetzt für uns
Geschichte. Für uns ist jetzt die Frage, ob wir den Schalter wieder
umlegen können. Es besteht die Gefahr, dass man sich mit einem solchen
Spiel das wieder einreißt, was man sich mit dem Saisonstart aufgebaut
hat - was ich natürlich nicht hoffe. Wir haben einen Schuss vor den Bug
bekommen und müssen versuchen, daraus zu lernen."
Piet Schönberg: "Wir haben an uns geglaubt, und wir haben versucht,
Fußball zu spielen. Sicher kam an der einen oder anderen Stelle auch das
nötige Glück dazu, aber ich denke, wir hatten die nötigen Chancen, das
Ergebnis sogar noch zu erhöhen. Es ist sicher Vieles zusammengekommen,
aber es war sicher kein Glück. Es war Fußball, so wie man sich das als
Trainer vorstellt, die Jungs haben viel richtig gemacht und sollen das
jetzt genießen. Das kommt so schnell sicher nicht wieder. Die Mannschaft
soll jetzt ordentlich feiern. Das hat sie sich verdient."
Die Statistik zum Spiel :
Tor : 1:0 Eric Nowak (34.)
BSV Eintracht Sondershausen :
Greschke - Kellermann (66. Schrötter), Mosebach, Bertram, Brunner (90. Wattrodt), Caspar (89. Selle), Nowak, Cervenak, Rothe, Kopf, Kukacka
FC Carl Zeiss Jena :
Jakob Pieles - Mergel, Thiele (58. Gerlach), Starke, Reimann, Klingbeil (MK), Cros, Buval, Zeqiri (46. Schlegel), Slamar (58. Bock), Eismann
Zuschauer : 900
Schiedsrichter : Marko Wartmann (Großvargula)