Trainer
Karsten Hutwelker machte seine Ankündigung wahr, in der Partie gegen
den thüringischen Verbandsligisten (6. Liga) einige Spieler von Beginn
an einzusetzen, die zuletzt weniger zum Zuge kamen und änderte auf zehn
Positionen im Vergleich zur Startaufstellung am Mittwoch gegen Viktoria
Berlin. Im Kasten des FCC stand Raphael Koczor, der den
Mannschaftskapitän und die etatmäßige Nummer 1 Tino Berbig bei den
Pokalspielen ersetzt. Thomas Ströhl begann für Filip Krstic auf der
Linksverteidigerposition. Marius Grösch rückte für Christoph Klippel
neben Justin Gerlach in die Innenverteidigung, während Florian Giebel
wieder auf der Rechtsverteidigerposition wirbeln durfte und Andreas
Löser ersetzte. Yves Brinkmann und Fabian Raithel besetzten die
offensiven Außenbahnen. Maxim Banaskiewicz und Sören Eismann spielten
zentral, und Vitalij Lux und Jakub Wiezik bildeten das Sturmdoppel.
Der
Stadionsprecher war noch beim Verlesen der Mannschaftsaufstellungen, da
durften die etwa 150 mitgereisten Zeiss-Fans schon jubeln. Jakub Wiezik
brachte den FCC nach schönem Zuspiel von Sören Eismann mit 1:0 in
Führung (1.). Nach einem an Maxim Banaskiewicz verursachten
Foulelfmeter hätte der FCC bereits nach wenigen Minuten für klar
Verhältnisse sorgen können. Doch Thomas Ströhl scheiterte am Leinefelder
Schlussmann Patrick Reimann (6.). Das änderte jedoch nichts an der
drückenden Überlegenheit von Jena. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld
schaltete Brinkmann am schnellsten, der für Raithel auflegte, und dieser
behielt die Nerven und schob aus etwa zehn Metern ins Tor ein (11.).
Der FCC hatte das Spiel im Griff und hätte durch Eismann noch erhöhen
können. Nach einem eher harmlos wirkenden Angriffsversuch der Hausherren
dann ein Missverständnis zwischen Gerlach und Schlussmann Koczor -
lachender Dritter war Leinefeldes Mannschaftskapitän Martin Weinrich,
der sich den Ball stibitzte und ins leere Tor zum 1:2 Anschlusstreffer
einschob (16.). Das Spiel, das Jena fest im Griff zu haben schien, wurde
nun fahriger. Der FCC erlaubte sich die eine oder andere
Unkonzentriertheit im Defensivverbund und kam nun nur noch sporadisch zu
Möglichkeiten (Brinkmann und Lux 24./31). Leinefelde hingegen traute
sich nun etwas mehr zu, ohne jedoch zu zwingenden Chancen zu kommen.
Kurz vor Ende der ersten Spielhälfte dann aber doch die Möglichkeit zum
Ausgleich, aber Madeheim scheiterte mit seinem Kopfball an Koczor (45.),
so dass es mit der knappen 2:1 Führung Jenas in die Halbzeitpause ging.
Zwar
kehrte der FCC nominell unverändert aus der Kabine zurück, aber das
Gesicht zu Beginn der zweiten Halbzeit war ein anderes. Während sich der
Himmel über dem mit ca. 760 Zuschauern gefüllten "Leinesportpark" zuzog
und Blitz und Donner grollten, hellten sich zumindest die Mienen der
Zeiss-Fans auf. Der FCC wirkte nun wieder deutlich präsenter und kam
kurz nach Wiederanpfiff durch Wiezik zu einer Doppelchance. Doch zuerst
verpasste er eine scharfe Hereingabe, und dann verfehlte sein Kopfball
knapp das kurze Eck (48.). Jena blieb am Drücker. Nach einem schnellen
Vorstoß von Brinkmann auf der rechten Seite sah dieser Lux, der aus etwa
18 Metern zum 3:1 für Zeiss abschloss (51.). Doch die Freude darüber
währte nicht lang - nach einem Freistoß Leinefeldes, der zunächst
abgeblockt wurde, nahm sich der ausführende Nachtwey nochmals ein Herz
und traf zum 2:3 (54.). Trainer Hutwelker brachte Tom Geißler für
Raithel in die Partie (57.), der somit nach langen Wochen sein Comeback
und dem Jenaer Spiel mehr Sicherheit gab. Jena war bemüht, den alten
Zweitoreabstand wieder herzustellen, doch Wieziks platzierter
Flachschuss klatschte vom Innenpfosten zurück ins Feld (63.). Kurz
darauf war es Gerlach, der nach einer Ströhl-Ecke aus Nahdistanz zum
Abschluss kam und zum 4:2 für den FCC einschob (65.). Viel passierte
danach nicht mehr in Leinefelde. Zwar ergaben sich noch ein paar
Halbchancen, aber die ganz großen Möglichkeiten blieben aus. Den Schluss
bildeten eine geklärte und fast zum Eigentor abgefälschte Eingabe von
Vitalij Lux, die Schlussmann Reimann jedoch im letzten Moment noch
parieren konnte (87.) sowie eine hervorragende Einschusschance von
Wiezik, der jedoch am guten Leinefelder Schlussmann scheiterte (90.).
Am
Ende gewann der FCC zwar verdient, aber ohne dabei zu glänzen, gegen
emsige Leinefelder, die nie aufsteckten und sich mit einem achtbaren
Ergebnis aus der Affäre zogen.
Statistik zum Spiel:
Torfolge:
0:1 Jakub Wiezik (1.)
0:2 Fabian Raithel (11.)
1:2 Martin Weinrich (17.)
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1:3 Vitalij Lux (51.)
2:3 Daniel Nachtwey (55.)
2:4 Justin Gerlach (65.)
SC Leinefelde 1912:
Reimann - Albrecht, Reinhold (84. Bause), Küntzelmann, Madeheim, Wiederhold, Weinrich (MK / 66. Bachmann), Meyer, T. Rittmeier, Nachtwey, Dressler (84. Männecke)
FC Carl Zeiss Jena:
Koczor - Giebel, Grösch (MK), Raithel (55. Geißler), Brinkmann (70. Bock), Lux, Wiecik, Gerlach, Ströhl, Banaskiewicz, Eismann
Zuschauer: 760
Schiedsrichter: Dirk Honnef (Gotha)