Dem
ZFC gelang es trotz guter Leistung nicht zum fünften Mal in den letzten
6 Jahren das Thüringer Landespokalfinale zu erreichen, denn man verlor
in der bluechip Arena vor 1593 Zuschauern das Halbfinal-Spiel gegen den
Drittligisten FC RW Erfurt mit 0:3. Damit revanchierten sich die
Erfurter für die 0:1-Niederlage aus dem Vorjahr gegen dem „Angstgegner"
ZFC, vor dem sie großen Respekt hatten, so die Aussage von Gästetrainer
Alois Schwartz. Der gastgebende ZFC legte wieder große Kampfkraft und
Ehrgeiz an den Tag und spielte mit großer Leidenschaft, allerdings
reichten die Kräfte bei den sommerlichen Temperaturen nur für die eine
Stunde Spielzeit. Streckenweise war kein großer Unterschied zur
Profimannschaft zu erkennen, denn lange konnte der ZFC in der
Zweikampfgestaltung sowie im Spielaufbau mithalten, wie es das
Kräftepotenzial ermöglichte. Trotz vieler guter Torchancen scheiterte
der ZFC letztendlich an der eigenen Schwäche Tore zu erzielen, wie so
oft auch in dieser RL-Saison, bzw. an der Routine und der
Toreffektivität des Drittligisten, was zum Erfolg führte und damit zum
Einzug ins Pokalfinale.
In der 7. Minute blockte F.Müller einen
Torschuss von Nielsen in der tornahen Zone erfolgreich, doch dann hatte
D. Ferl die ZFC-Führung auf dem Fuß, als er einen abgeprallten Ball nach
einer Albert-Ecke aus 5 Meter Torentfernung noch über das RW-Tor setzte
(8.). Nach der ersten RW-Ecke köpfte Möckel wuchtig auf das ZFC- Tor
und der Ball wäre unter der Querlatte eingeschlagen, aber N.Teichmann
lenkte die Kugel mit Glanztat über den Balken (13.). Die ZFC-Abwehr
stand sehr sicher, agierte mit großer Übersicht und der Spielaufbau sah
bei der Heimelf gekonnter aus, den die Erfurter versuchten es zu oft mit
ungenauen und zu hohen Bällen, die die Zipsendorfer nicht in
Verlegenheit brachte oder man versuchte die Defensive zu überlaufen. Die
nächste Riesenchance hatte erneut D.Ferl, der einen Albert-Freistoß
Richtung unteres Toreck per Kopf verlängerte und diesmal kratzte
RW-Keeper Sponsel den Ball noch aus dem Winkel (23). Dann hatten die
Gäste leichtes Übergewicht, aber Engelhardts Kopfball ging übers ZFC-Tor
(27.) oder der ZFC-Keeper rettete vor Moabit am rechten Strafraumeck
(29.) bzw. blockte Ofosu-Ayeh erfolgreich (31.). Beim 1:0- Treffer
hatten die Erfurter etwas Glück, denn die ZFC-Abwehrkette musste sich
gerade neu formieren, da D.Ferl mit einer Verletzung ausgewechselt
werden musste und S.Latowski kam sowie A.Luck seinen Platz in der
Viererkette einnehmen musste. Nach einem Zweikampf kam N.Teichmann zwar
an den Ball, aber Öztürk fiel auf den Torhüter und dieser verlor die
Kugel, die zum freistehenden Morabit rollte. Dieser hatte keine Mühe,
den Ball ins leere Tor zu schieben (39.). Als S.Latowski nach einem
langen Ball Öztürk abschüttelte, ging sein aussichtsreicher
Diagonalschuss über den Querbalken (42.). Nach einem verbalen Duell im
Mittelfeld zwischen D.Müller und Öztürk kam es zum Zweikampf am 16er und
der gereizte Erfurter legte quer zu Nielsen, der mit Übersicht halbhoch
in Richtung langer Pfosten zum 0:2 in der 45. Minute abschloss.
Schiedsrichter Michael Wilske (Bretleben) pfiff danach sofort zum
Pausengang.
Da
F.Müller noch wegen Problemen mit dem Kreislauf nicht weiter spielen
konnte, kam M.Hauswald ins Spiel und dieser versuchte sich sofort mit
einem guten Torschuss, aber Oumari bekam noch ein Bein dazwischen (47.).
Dann prüfte Morabit zweimal den ZFC-Keeper, der sicher wirkte (48.) und
S.Latowski verfehlte im Gegenzug mit einer Kopfball-Bogenlampe nur sehr
knapp das linke Tordreieck (49.). In einer sehr intensiven Spielphase
des ZFC rettete Oumari vor S.Latowski nach guter Hauswald-Eingabe (53.)
und eine Rudolph-Flanke ging nur knapp hinter das Erfurter Tor (58.).
Nach Albert-Freistoß, der scharf und direkt auf das RW-Tor ging, wehrte
Sponsel die Kugel trotz Sichtbehinderung noch reflexartig ab (60.) und
einen Kopfball des kleinen M.Hauswald fehlte der Druck (63.). Dann
jedoch vergab Engelhardt eine Riesenchance zum Torerfolg – erst parierte
N.Teichmann glänzend und den sofortigen Nachschuss setzte der Erfurter
freistehend aus kurzer Entfernung an den rechten Pfosten (66.) Im
schnellen Gegenzug wuchtete M.Rudolph das Leder aus 15 Meter an den
Querbalken (67.). Das Spiel hatte merklich Tempo aufgenommen, aber es
wurde jetzt auch ein Nachlassen der Kräfte bei den Zipsendorfern
deutlich. Einen der vielen Freistöße von Pfingsten-Reddig köpfte Morabit
aus Tornähe daneben (70.) und Sponsel klärte gegen S.Latowski (75.).
Zuvor hatte M.Starke in guter Schussposition zu lange gezögert und noch
auf Ph.Serrek gespielt (73.). Gegen die kräftemäßig nachlassende Heimelf
lagen die Vorteile nun beim Drittligisten, der es gegen eine sich
öffnende ZFC-Abwehr jetzt leichter hatte. M.Kotoski blockte mit feinem
Stellungsspiel gegen Engelhardt im letzten Moment (78.). Der Erfurter
Spielführer Pfingsten-Reddig versagte nur wenig später kläglich im
Abschluss, nach gekonnter Brustablage von Tunjic (89.). Besser machte es
Öztürk, der einen Konter zum 0:3 abschließen konnte (90.). Obwohl
M.Starke (81.) und M.Hauswald (85.) gute Abschlussversuche hatten,
blieb der Heimelf selbst der angestrebte Ehrentreffer versagt, da der
Kräfteverschleiß keine Steigerung mehr gegen die cleveren Erfurter
zugelassen hatte.
Erfurter
Trainer Alois Schwartz war froh über diesen Sieg, man habe den ZFC sehr
ernst genommen. Für sein Team habe es diesmal die Plicht zum Sieg
gegeben. Die Erfurter sind aggressiv vorgegangen und führten zur
Halbzeit nicht unverdient, vergaßen aber zu lange nachzulegen. Trotz der
englischen Wochen hätte es keinen Leistungsabbruch gegeben.
Für
ZFC-Trainer Holm Pinder sei der Gästesieg in Ordnung gegangen, da der
ZFC nicht sofort wie gewünscht ins Spiel fand, wie man es eigentlich
vorhatte. Dazu hatte seine Elf die Chancen zu einer Führung nicht
genutzt und sie war nach einer Stunde kräftemäßig heute am Ende. Zwar
ist dieses 0:3 das Pokalaus, aber die Zipsendorfer wollen nun in den
nächsten RL-Spielen den Kopf oben behalten und an die bisher gezeigten
Leistungen der letzten Punktekämpfe anschließen.
Statistik zum Spiel:
Torfolge:
0:1 Smail Morabit (39.)
0:2 Morten Nielsen (45.)
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0:3 Aykut Öztürk (90.+1)
ZFC Meuselwitz:
Teichmann - D. Müller, F. Müller (MK / 46. Hauswald), Kotowski, Weinert (70. Serrek), Starke, Albert, Ferl (38. Latowski), Böhme, Rudolph, Luck
FC Rot-Weiß Erfurt:
Sponsel - Oumari, Möckel, Morabit (81. Drexler), Öztürk, Möhwald (66. Fillinger), Ofosu-Ayeh, Pfingsten-Reddig (MK), Engelhardt, Nielsen (76. Tunjic), Czichos
Schiedsrichter: Michael Wilske (Bretleben)
Zuschauer: 1.539