Was als langweiliges Spiel auf nicht wirklich sonderlich
unterhaltsamem Niveau begann, wurde zu einem spannenden und sehr
emotionsgeladenen Pokalkampf. In der Endabrechnung behielt der
favorisierte Verbandsligist FC Union Mühlhausen bei der gastgebenden SG
Lengenfeld/Stein etwas glücklich aber keineswegs unverdient mit 3:1 die
Oberhand. Bereits in der ersten Halbzeit, beide Teams wirkten von
ihren Aufgaben in der Liga noch dezent müde, waren die Gäste die
spielbestimmende Mannschaft, ohne allerdings wirklich nachhaltig
gefährlich zu sein. André Meyer aus der Distanz und zwei
Frohn-Freistöße aus aussichtsreicher Position. Union hielt im weiteren
Verlauf den Ball wenig raumgewinnend in den eigenen Reihen, Lengenfeld
stand kompakt und lauerte auf Konter. Bei dem fast überpünktlichen
Pausenpfiff ahnten wohl beide Fanlager nicht, was in der zweiten Hälfte
auf sie zukommen würde. Denn neben den bisher vermissten Toren, kam
auch eine gehörige Portion Spannung und Emotionalität hinzu. Das Spiel
der harmlosen, jedoch defensiv stabilen Platzherren erhielt durch die
Einwechslung des flinken Kim Soohoon nicht nur Belebung, sondern sofort
Würze. Soohoon nutzte einen Aufbaufehler der Unioner eiskalt aus. Er
setzte sich gegen den perplexen René Schönheit durch und legte den Ball
mit feiner Technik an dem herauseilenden, in der Situation machtlosen
Torhüter Krzysztof Kawczynski zum 1:0 vorbei dem Jubel der
Lengenfelder Zuschauer waren die Strapazen der letzten Wochen
anzumerken. Doch der Gast wirkte durch den Rückstand nicht geschockt,
sondern versuchte weiter seine Linie zu fahren. In der Offensive war
jetzt mehr Zug, der Begegnung war an der nun erhöhten Intensität
anzumerken, dass es noch ein echter Pokalkampf werden würde. Viele
Nickeligkeiten auf beiden Seiten und eine nicht immer sattelfeste Linie
von Referee Backhaus brachten ordentlich Feuer auf den Platz. Dieses
entwickelte sich spätestens nach dem 1:1-Ausgleich in einen kleinen
Flächenbrand. Einen sehr langen, weiten Freistoß des bis dahin etwas
glücklosen Thomas Frohn verpasste Meyer zwar mit dem Kopf, doch hinter
ihm stand Martin Janda goldrichtig, und hatte keinerlei Probleme, das
Leder im Gehäuse von Christoph Tauber zu versenken. In den nächsten
Minuten drängten die Gäste auf eine Entscheidung in der regulären
Spielzeit, hätten jedoch beinah selbst noch ein Tor kassiert, als
Fabian Gerstmeier in einem unübersichtlichen Gewühl als einziger die
Übersicht behielt und aus etwa 16 Meter einen satten Schuss nur
hauchdünn neben das Union-Tor setzte. In der fälligen Verlängerung
zogen sich die Lengenfelder weiter zurück und lauerten auf Gegenstöße.
Doch die Entscheidung führten die Blau-Weißen trotz aller Vorsicht fast
selbst herbei. Der eingewechselte Ibo Ibojan bestrafte einen kapitalen
Schnitzer in der Eichsfelder Defensive. Der fleißige Daniel Schmidt
erhöhte wenig später auf 3:1.
Statistik zum Spiel:
Torfolge: 1:0 Soohoon Kim (57.), 1:1 Martin Janda (74.), 1:2 Ibo Ibojan (113.), 1:3 Daniel Schmidt (117.)
SG Lengenfeld/Effelder:
Tauber - Hardegen, Petri, Bonk, Gerstmeier, B. Gorges (97. Bartholomäus), A. Gorges, Thomas (MK), Kaufhold (46. Kim), Lins, Lorenz (71. Knieriemen)
FC Union Mühlhausen:
Kawczynski - Janda, Baumbach, Meyer, Hilbrecht, Schönheit (MK), Rost (99. Ibojan), Otte, Wilke (46. Montag), Frohn (90. Kümpfel), Schmidt
Schiedsrichter: Jürgen Backhaus (Steinheuterode)
Zuschauer: 250