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Männer Thüringenpokal

ZFC Meuselwitz vs. FC Carl Zeiss Jena
2 : 1

Lang ersehnter Heimsieg ausgerechnet im Pokalkracher

von Hubert Wolf (Meuselwitz)
ZFC Meuselwitz vs. FC Carl Zeiss Jena 2-1 (1-0)


Der ZFC Meuselwitz hat das Spitzenspiel der Achtelfinalrunde des Thüringer ODDSET-Pokals gewonnen und nach dem Aufstiegssieg gegen Magdeburg im Mai diesen Jahres vor 1670 Zuschauer den ersten Pflichtspielheimsieg in der bluechip-Arena gefeiert. Gegen wenig aggressive und phasenweise pomadig auftretende Jenaer trafen Martin Bocek aus spitzem Winkel und Karsten Oswald mit einem Freistoß, während die Jenaer durch Truckenbrod nur den zwischenzeitlichen Ausgleich schafften.

Schlechter hätten die Vorzeichen nicht sein können, denn Damian Halata waren durch diverse Verletzungen nur zehn von 20 Feldspielern aus dem Regionalligakader verblieben. Dadurch stellte sich die Mannschaft nahezu von allein auf und drei Spieler aus der II. Mannschaft sowie einer aus der A-Jugend nahmen als Reservespieler auf der Bank Platz.

Davon unbeeindruckt zeigte sich der ZFC von der ersten Minute an bissig und aufmerksam, aber auch im Offensivspiel, um sich nicht zu entblößen, ausreichend vorsichtig, was zur Folge hatte, dass bis zur 12. Minute das Geschehen fast nur zwischen den Strafräumen ablief. Erst dann zeigte Jena mal eine schnelle Aktion, indem Amirante mit einem tödlichen Pass durch die Viererkette des ZFC den Stürmer Halwijn gut in Szene setzte, der aber dann deutlich am Tor vorbei schoss. Vier Minuten und ganze zwei ungenutzte Freistöße später setzte dann der ZFC erste Achtungszeichen. Einen Pikl-Freistoß in der 17. Minute von halbrechts köpfte Karsten Oswald knapp am Tor vorbei, eine gute Einzelaktion von Sebastian Gasch endete erst bei den Innenverteidigern (20.) und eine weiter Ecke von Pikl in der 22. Minute schwebte zwar verheißungsvoll durch den Jenaer Strafraum, blieb aber ungenutzt. Der ZFC war nun im Spiel und trieb im Ballbesitz selbigen zielstrebig nach vorn, was die Zuschauer von Minute zu Minute stärker animierte, ihren ZFC anzufeuern. Als dann in der 32. Minute Martin Bocek einen Freistoß von Karsten Oswald aus ganz spitzem Winkel glücklich unter den langsam fallenden Torhüter Nulle hindurch zur 1:0 Führung nutzte, tobte die bluechip-Arena. Zwar zeigte sich Jena, oftmals von Ziegner iniziiert, bemühter, doch mehr als ein Torschuss von Lukimya und ein gefährlich getretener Freistoß von ihm selbst kam dabei nicht heraus. Kurz vor dem Halbzeitpfiff des umsichtigen Schiedsrichter Kasenow gab es die größte Ausgleichchance aber „Pokaltorhüter“ Christian Beer zeigte gegen Halwijn eine Glanzparade.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit berannte Jena den Strafraum des ZFC. In Folge dessen zeigte sich der ZFC mehrfach ein wenig ungeordnet. Dies nutzte dann in der 55. Minute Truckenbrod mit einem schönen mehrfachen Doppelpass durch die Hintermannschaft des ZFC freistehend vor Christian Beer zum Ausgleich. Die ZFC-Zuschauer im Stadion reagierten mit einem Jetzt erst Recht und feuerten ohne Unterlass die Mannschaft an, in einer Leidenschaft, die es so in der Arena noch nicht gegeben hatte. Zwar hatte Jena danach durch Amirante noch einen Freistoß knapp über das Tor und köpfte ein Jenaer Spieler eine missglückte Fußabwehr von Karsten Oswald nach einem Freistoß am Tor vorbei, aber insgesamt nahmen die Gäste wieder den Fuß vom Gaspedal. Das brachte den ZFC erneut ins Spiel. In der 66. Minute nahm Sebastian Gasch einen genauen Pass von Karsten Oswald auf und marschierte zum Tor von Dwars, der in der Halbzeit für Nulle gekommen war, versuchte es aber allein, obwohl ein Querpass zu Bocek möglich gewesen wäre, und bekam nur eine Ecke. Diese köpfte dann Frank Müller nur wenige Zentimeter über das Tor. Der ZFC blieb auch danach am Drücker, stand hinten sicher und konterte im Ballbesitz schlagartig. So wie in der 75. Minute als Sebastian Gasch abermals auf und davon war und nur kurz vor dem Strafraum an der Torauslinie per Foul gestoppt werden konnte. Den Freistoß zog Karsten Oswald etwas schlitzohrig direkt aufs kurze Eck, denn Dwars stand in Erwartung einer hohen Eingabe schlecht. Zwar kam er mit der Hand noch an den Ball, das Tor konnte er aber nicht verhindern. Nun kochte die Glaserkuppe. In der Folgezeit wurde jeder gewonnene Zweikampf gefeiert, jeder Konter bejubelt und jeder von Christian Beer festgehaltene Ball mit Beifall bedacht. Aus dem wütigen, zum Glück planlosen Anrennen der Jenaer resultierte aber in der Schlussviertelstunde nur ein Torschuss, der Christian Beer zu einer Glanzparade zwang. So blieb es bis zum Ende der einminütigen Nachspielzeit bei der knappen aber nicht unverdienten Führung. Während sich Jenas Trainer van Eck sehr enttäuscht zeigte, weil seine Mannschaft nicht aggressiv zur Sache gegangen sei, sagte Damian Halata: „Wir waren endlich mal dran, einen Großen zu schlagen. Trotz der vielen Verletzten hat meine Mannschaft alles gegeben. Das Quäntchen Glück, was uns in den vergangenen Spielen gefehlt hat, war heute auf unserer Seite. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, dass wir vor dieser tollen Zuschauerkulisse gewonnen haben.“

Statistik zum Spiel:

Torfolge:
1-0 Martin Bocek (33.), 1-1 Jens Truckenbrod (55.), 2-1 Carsten Oswald (76.)

ZFC Meuselwitz:
Beer - Brendel, Müller, Ferl, Kotowski, Rudolph, Oswald, Pikl, Weinert, Gasch, Bocek

FC Carl Zeiss Jena:
Nulle (46. Dwars) - Lanzaat  (46. Hähnge), Lukimya, Sträßer, Ziegner, Amirante, Nagy (81. Amrhein), Wuttke, Truckenbrod, Halwijn, Fuß

Schiedsrichter: Andreas Kasenow (Gera)

Zuschauer: 1.670

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