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Männer Thüringenpokal

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. BSG Wismut Gera
1 : 3

Ein Spiel auf Augenhöhe

von Harry Suhr (Niederpöllnitz)
SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. BSG Wismut Gera 1-3 (0-1)


Vielleicht wollte Wismut-Trainer Korn die aufgebrachte Volksseele nach Abpfiff eines spannenden Pokalspiels beruhigen, als er Richtung Niederpöllnitzer Ecke bemerkte: „Ihr ward spielerisch besser.“ Die moserte nämlich immer noch mit der Entscheidung aus der 89. Minute, als Schiri Hammer nach Konsultation mit seinem Assistenten Harnisch auf Strafstoß für die BSG entschieden hatte. Das Foul von Böttger an Lippold im Strafraum beendet aktionsmäßig damit eine Partie, die die beiden Teams unterm Strich auf Augenhöhe gesehen hatte. Letztlich entschied die Cleverness des Thüringenligisten für die Gäste und die Angst vor der Chancenverwertung gegen die Hausherren.

BW kam schwer in die Partie, wirkte gehemmt, ja fast ängstlich. Wismut brauchte nicht lange, um das zu realisieren und übte die ersten Minuten deutlichen Druck aus. Damit ging die Ahnung von BW-Trainer Rüdiger auf, der das Anrennen der Geraer vorausgesagt hatte. Nach nur 6 Minuten wurde der Eifer der Orangenen belohnt: Nach Ecke und Kopfballverlängerung kommt der Ball Obst vor die Füße und der versenkt das Leder. Erst nach 15 Minuten legte Niederpöllnitz den Respekt ab und spielte mit. Zunächst gab es aber für Steiniger und Co. Kaum schweißtreibende Aktionen, weil die Gastgeber sich schwer taten mit den finalen Pässen, mit Ausnutzen von Freistoß-Vorteilen oder dem Führen von Angriffen über beide Flügel. Da setzte nur Fischer Akzente und belebte die Partie. Aufpassen musste Niederpöllnitz allerdings ständig. Und tat dies auch, zum Beispiel in der 25. Minute, als Froherz durch ist, aber von Anisch gestoppt werden kann. So langsam verschoben sich aber die Aktionen in die Hälfte von Gera. Die hatten in der 26. Minute Riesendusel, als Böttgers Kopfball nach Fisch-Flanke an den Pfosten krachte. Auf der Gegenseite setzte besonders Froherz die mitgereisten Fans in Verzücken (28.). Niederpöllnitz wollte es aber nun wissen und hatte durch Fischer nach einem Traumpass von Reinhardt die nächste Großchance, aber Reiter klärt zur Ecke (31.). Gera war unter Druck geraten, meisterte das aber ohne in Hektik zu verfallen und hatte seinerseits durch Lindners Schuss, den Weißgärber in großer Manier hält, die nächste Chance einer packenden Begegnung (36.). Wiens Schuss beendet die erste Hälfte, die wohl mit einem Unentschieden gerecht ausgegangen wäre (40.).

BW begann nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff gefährlich. Einen schnell ausgeführten Freistoß von Zöllner verpassen Locke und Böttger. Und nach 51 Minuten verschnippelt Zöllner selber die Vorarbeit von Locke. Aber auch die Wismut hielt sich schadlos. Den Kopfball von Lippold (54.) kann Weißgärber halten, aber „das wärs gewesen, wenn der reingegangen wäre“ (Zuschauer). Und nach einer tollen Doppelpassaktion kann Froherz nur noch in Rückenlage abschießen (57.). Die klareren Chancen hatten aber nach wie vor die Hausherren: Böttger (64.) verpasst zunächst noch die Hereingabe von Werner, drei Minuten später kommt er aber ran und zwingt Reiter zu dessen bester Tat. Trainer Korn, bis dato stoisch auf seinem Platz verharrend, rückte erstmals sich nervös etwas in aufrechtere Lage. Gleich darauf konnte er aber beruhigt zurückfallen, denn nach einem Ballverlust der Blau-Weißen und nur halbherzigem Hinterhertraben war Kwiatkowski abgebrüht genug, das 0:2 zu erzielen (71.). Weißgärber hatte bei dem halbhohen Schuss keine Chance. Genau wie sein gegenüber beim Anschlusstor, von Locke per Kopf erzielt (78.). Nun wurde es noch einmal spannend. 12 Minuten verblieben und Niederpöllnitz wollte den Ausgleich. Die Gastgeber warfen die Reihen nach vorn, aber Chancen gab es keine mehr. Und dann kam die 88. Minute und das Duell Böttger – Lippold. Kwiatkowski verwandelt den Foulstrafstoß mit Glück zum 1:3, denn Weißgärber ahnt zwar die Ecke, kann aber den scharfen Ball nicht richtig festhalten.

Niederpöllnitz übersteht also auch in diesem Jahr die zweite Runde nicht. Wismut Gera gewann zum Schluss deutlicher, als es der Spielverlauf hergegeben hatte.

Statistik:

Torfolge:
0-1 Steven Obst (6.), 0-2 David Kwiatkowski (71.), 1-2 Guntram Locke (78.), 1-3 David Kwiatkowski (88./FE)

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz:
Weißgärber - Anisch (GK / 46. Neumann), Böttger, Plötner, Wien (75. Schwikowski), Werner, Hunoldt, Reinhardt (74. Meissner), Zöllner, Locke, Fischer

BSG Wismut Gera:
Reiter - Kwiatkowski, Petzold, Härtel (GK), Neuber, Lippold (89. Gerhardt), Obst (GK / 89. Vitzthum), Jahn, Steiniger (GK), Lindner (GK), Froherz (GK)

Schiedsrichter: René Hammer (Ranis)

Zuschauer: 260

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