Motor Altenburg legte ohne Abtastphase sofort los uns konnte durch die schnellen Reichel und Böhme nach vorn immer wieder gefährliche Akzente setzen. Böhme war es auch, der bereits nach 4 Minuten die Altenburger mit 1:0 in Führung brachte, nachdem ihm Reichel den Ball per Kopf vorlegte. Die technisch gut spielenden Gäste konnten die Motor-Defensive aus dem Spiel heraus nur selten in Gefahr bringen, bei Standardsituationen hingegen sah das schon etwas anders aus. So musste sich Norman Teichmann im Motor-Tor bei einem Freistoß der Weimarer lang machen um einen Ball mit den Fingern aus dem Dreiangel holen, der sonst wie die Faust auf das Auge gepasst hätte.

In der 27. Minute hatte der Motor-Keeper dann weniger Glück, als ein ähnlicher Freistoß von Mario Broemsser getreten aus etwa 20 Metern zum 1:1 Ausgleich im Netz einschlug. Jetzt hatte Weimar etwas mehr vom Spiel, doch die Altenburger in ihren Reihen einen seit Wochen überragenden Patrick Reichel, der in der 37. Minute eine Vorlage von Kapitän Jens Haprich selbstbewusst und eiskalt zur Motor-Führung nutzte.
Jens Wuttke, der sich eingeklemmt zwischen zwei Weimaern im Strafraum perfekt in Position brachte, köpfte einen Freistoß von Thomas Rolle noch vor der Pause zum 3:1 ins Netz später per Kopf souverän auf 3:1. Damit hatte der Defensivspieler, den Motor in der Sommerpause aus Borna holte, bereits 5 Treffer auf seinem Konto.

Nach dem Seitenwechsel passierte lange Zeit nicht viel. Es zeichnete sich in dieser Phase nicht ab, dass noch drei weitere Tore für Motor fallen sollten. Ganz im Gegenteil. Nachdem zuerst Müller und Haprich im Nachschuss mit zwei 100%igen Möglichkeiten am glänzend parierenden Gästetorhüter scheiterten, konterte Weimar blitzschnell was praktisch im Gegenzug zu einem Strafstoß führte. Die Uhr zeigte da bereits die 71. Minute an und was wäre wohl passiert wenn Teichmann diesen Elfer nicht pariert hätte? Das Spiel hätte möglicherweise einen anderen Verlauf genommen. So kann man diesen verpassten Anschlusstreffer als Knackpunkt im Spiel der Weimaer bezeichnen. Wachgerüttelt von diesem Elfer, mobilisierten die Altenburger nochmal ihre Kräfte für die Schlussphase. Der bis dahin agile aber glücklose René Eichelkraut bewies als Routinier die nötige Übersicht und besorgte mit einem eleganten Heber von rechts aus etwa 11 Metern das 4:1. Dann tauchte abermals Motor´s gefährlichster Defensivmann Jens Wuttke auf. Er hämmerte einen fulminanten Freistoß aus 25 Metern zum 5:1 in die Maschen und zieht nunmehr mit 6 Treffern aus den letzten 5 Spielen mit Motors erfolgreichstem Torschützen Jens Haprich in der internen Torschützenliste gleich. Doch der Glühwein für die Fans musste noch warten, der Torhunger der Altenburger war noch nicht gestillt. Der in der 83. Minute gerade eingewechselte Patrick Daniel , stocherte im Strafraum nach einem verlorenen Ball und konnte diesen halb liegend aus der Drehung zum 6:1 Endstand ins Tor befördern.

Am Ende ein vielleicht etwas zu hoch ausgefallener aber jederzeit verdienter Sieg für Motor Altenburg. Manchmal passt eben alles und läuft perfekt, so einen Tag erlebten heute die Skatstädter. Mit 10 Punkten Abstand auf einem Abstiegsplatz, muss man nun nicht mehr nur primär nach unten schauen, sondern ist in einer ausgezeichneten Position um nach der Winterpause den Blick auch verstärkt nach vorn zu richten. Doch Trainer H. Haese warnt, denn bekanntermaßen wird eine Rückrunde meist schwieriger zu spielen sein.

Statistik zum Spiel:

Torfolge: 1-0 Nico Böhme (4.), 1-1 Mario Brömßer (27.), 2-1 Patrick Reichel (35.), 3-1 Jens Wuttke (39.), 4-1 René Eichelkraut (75.), 5-1 Jens Wuttke (80.), 6-1 Patrick Daniel (88.)

SV Motor Altenburg:
Teichmann - Busch, K. Müller, Dornburg, Böhme, Rolle (83. Daniel), Eichelkraut (90. Meier), Reichel, Wuttke, Munzert, Haprich (78. Weiße)

SC 1903 Weimar:
P. Müller - Th. Müller, Sander (71. Oschmann), Zelßmann, Gehre, Kucharz, Romstedt, F. Müller, König (47. Friedrich), Brömßer, Steiner

Schiedsrichter: Alexander Roßmell (Nordhausen)

Zuschauer: 200