Am Ende gut verkauft

Als das Achtelfinale des Oddset-Landespokals ausgelost wurde, wusste der VfB Artern schon, dass eine schwere Aufgabe auf ihn zukommt. Mit dem 1. FC Gera 03 würde immerhin der fast unangefochtene Spitzenreiter der Landesliga und selbsternannte Aufstiegskandidat Nr. 1 ins Salinestadion kommen. Obwohl der letztjährige Finalteilnehmer dadurch sogar schon Erfahrungen im DFB-Pokal sammeln konnte, waren sich Spieler und Trainer einig, dass man wohl zumindest würde mithalten können. Leider musste Trainer Thomas Winkler auf Martin Bernhardt und weiterhin auf Maik Otto verzichten und auch Maik Piesche stand nach zwei gelben Karten im Pokal nicht zur Verfügung. Sein Kollege Nico Quade konnte dagegen aus dem Vollen schöpfen, bis auf Marco Weißhaupt standen alle Geraer „Stars“ auf dem Formular.

Man darf wohl davon ausgehen, dass sich die Gäste die Sache einfacher vorgestellt hatten, aber der VfB zeigte von Beginn an, dass die nächste Runde nicht im Vorbeigehen erreicht wird. Gera setzte ein erstes Achtungszeichen in der siebten Minute, als ein Kopfball von Stefan Winterkorn knapp am Arterner Gehäuse vorbeistreicht. Aber auch Artern markiert durch Tom Dziony (9.) und Jan Gollnow (10.) erste Chancen. Ronny Fuhrmann (12.) und Stefan Winterkorn (20.) verpassen noch die Gästeführung, die schließlich Rock Embingou besorgt. Arterns Abwehr spekuliert auf Abseits, die Fahne bleibt unten und Jens Reinold hat keine Chance (21.). Der Torschütze bereitet dann das nächste Tor vor – er legt per Kopf am langen Pfosten ab und Mike Sadlo bedankt sich (25.). Artern zeigt sich keineswegs geschockt sondern reagiert postwendend. Martin Kinast bringt den Ball in die Spitze, Jan Gollnow geht auf die Grundlinie und legt quer und Tom Dziony kann mühelos den Anschlusstreffer erzielen (26.). Gera sucht vor der Pause noch die Entscheidung, aber Rock Embingou (30.) und Tobias Friedrich, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Arterner Spieler (40./43.) scheitern an Jens Reinold oder verpassen das Tor. Jan Gollnow hat den Ausgleich auf dem Fuß, aber sein schöner Freistoß von der Mittellinie landet dann doch bei Keeper Jens Roß (32.).

So geht es in die Pause. Thomas Winkler ist zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft, warnt aber vor einer Offensive der Gäste nach dem Wechsel.

Die kommt dann auch, aber zunächst kann Dominik Zimmer gegen Rock Embingou retten (50.), dann geht ein Seitfallzieher von Mike Sadlo am Tor vorbei (52.). Aber dann entscheidet Gera mit einem Doppelschlag doch vorzeitig das Spiel. Zunächst kann Geras „Riese“ Ronny Fuhrmann nach Ecke von Stefan Bloss einköpfen (57.), dann steht Stefan Winterkorn allein vor Jens Reinold und erzielt das 1:4 (58.). Der VfB kommt noch mal zurück, als Jan Gollnow nach Zuspiel von Martin Kinast ein Solo startet und den Endstand herstellt (60.). Doch am Ende kann er gegen routinierte Geraer, die den Vorsprung über die Zeit retten, nichts mehr ausrichten. David Krauspe bekommt den Ball von Jens Roß ins Gesicht, doch von dort springt er leider nicht ins Tor (70.). Als er sich fünf Minuten später den Ball erkämpft und von außen abzieht, muss sich Geras Torwart strecken, um den Anschluss zu verhindern. Marcus Rauer kann Jens Roß auch nicht überwinden (79.) und Martin Kinast vergibt die letzte Chance, als er nach Ecke von Thomas Hecker vorbeiköpft (86.).

So endet Arterns Pokalteilnahme im Achtelfinale, aber es bleibt die Erkenntnis, dass ein Klassenunterschied kaum sichtbar war. Der VfB hat sich gegen eine Mannschaft, die nächstes Jahr Oberliga spielen will, mehr als achtbar verkauft und kann sich nun wieder auf die Aufgaben im Ligabetrieb konzentrieren.

Torsten Laube

VfB Artern 1919:

Jens Reinold, Dominik Zimmer, Tobias Friedrich, Hannes Wagner, Marcus Rauer, Tom Dziony (73. Christian Russwurm), Daniel Hinsche (82. Michael Häusler), Martin Kinast, Jan Gollnow, Thomas Hecker, David Krauspe (GK)

1. FC Gera 03:

Jens Roß, Ronny Fuhrmann (GK), Marcel Ast, André Tews (GK/80. Michael Franz), Frank Bangemann (GK), Enrico Neubert, Rock Embingou (76. Chris Fügemann), Stefan Winterkorn, Stefan Bloss (85. Christian Schmidt), Tobias Friedrich, Mike Sadlo