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Männer Thüringenpokal

SV Blau-Weiß´91 Bad Frankenhausen vs. FSV Wacker 90 Nordhausen
8 : 9 n.E.

Starker Pokalfight wird nicht belohnt

Spielbericht von Hompage SV Blau-Weiß 1991 Bad Frankenhausen

Über sieben Monate lang mussten Spieler und Zuschauer darauf warten endlich wieder auf den Platz zu dürfen. Das Achtelfinale des Thüringenpokals brachte nach so langer Zeit endlich wieder Leben auf die Sportstätten der Amateurvereine und die Partie unserer Mannschaft gegen Oberligist Wacker 90 Nordhausen hatte es in sich.

700 Zuschauer durften kommen und waren gekommen. Bereits einige Tage vor dem Spiel waren die Karten restlos ausverkauft. Beide Mannschaften waren heiß auf das Viertelfinale in dem ein attraktiver Gegner wartet. Letztlich behielt der Favorit aus Nordhausen die Nerven, ein Klassenunterschied war in diesem Spiel allerdings nicht zu erkennen.

Nach drei Minuten sendete Wacker das erste Lebenszeichen. Nach einer Flanke von Schneider köpfte Gorges den Ball über den Kasten. Nur fünf Minuten später die erste Karte des Spiels: der schnelle Franz kam gegen Kevin Weber einen Schritz zu spät, Schiedsrichter Wilske zeigte direkt gelb. (8’) Das Spiel plätscherte weiter vor sich hin. Die meisten Szenen fanden im Mittelfeld statt. Für unsere Farben kam es erst nach 20 Minuten zu einem ersten Aufraunen. Carsten Kammlott tauchte im Wacker Strafraum auf, traf den Ball aber zu ungenau. In der 25. Spielminute dann die beste Gelegenheit der ersten Halbzeit. Nach einem Freistoß von Tim Kroll verpasste Christoph Kell per Kopf knapp das Tor. Wacker ließ den Innenverteidiger viel zu frei – das hätte die Führung für den Verbandsligisten sein müssen. Aber von hätte, wenn und aber konnte man sich an diesem Tag auch nichts kaufen. Ein Ballverlust führte dazu, dass Franz in den heimischen Strafraum gelangte. Dort konnte Siebenhüner ihn nur noch per Foulspiel stoppen. Wilske zeigte auf den Punkt. Der im Winter zurückgekehrte Schwerdt trat an und markierte hochumjubelt die Führung für die Gästemannschaft. Die letzten Minuten vor der Pause verlief das Spiel ohne nennenswerte Aktionen. Erst im zweiten Durchgang sollten die ausverkauften Ränge auf ihre Kosten kommen.

Einen Wechsel gab es auf Seiten der Heimmannschaft zu vermelden: Kell verließ das Feld, für ihn kam Peet Schmidt in die Partie. Dieser war nur acht Minuten nach seiner Einwechslung mit wenig Glück gesegnet, als er Knopp im eigenen Sechzehner zu Fall brachte. Wieder trat Schwerdt an – wieder verwandelte er. (53’) Der Favorit aus der Oberliga lag nun bereits mit 2:0 in Führung. Dass man sich diese nochmal nehmen ließ, hätte wohl keiner der Zuschauer gedacht. Der nächste Wechsel für unsere Mannschaft stand bevor: Kroll ging, Neuzugang Leon Teske aus Allstedt kam und bewies direkt wieso man auf den Stürmer aus Allstedt aufmerksam geworden ist. (61’) Nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung machte sich diese sofort bezahlt. Dominic Rother entschied sich für eine gekonnte Seitenverlagerung auf Weber, der setzte sich bis zum Sechzehner durch und fand mit seiner Flanke den eben gekommenen Teske, der per Kopf zum 1:2 traf! (63’) Damit kam wieder Schwung in die Partie, Frankenhausen kam zurück und spielte jetzt auf. Nur fünf Minuten nach seinem Treffer war es wieder Teske, der im Strafraum des Oberligisten auftauchte. Kapitän Vopel konnte diesen nur per Foulspiel stoppen, sodass Wilske zum dritten Mal auf den Punkt zeigte. Der zweite Innenverteidiger Dhaliwal bekam für sein Meckern danach direkt seine zweite gelbe Karte und somit endete die Partie für ihn mit Gelb-Rot. (68’) Ex-Wacker-Profi Kammlott trat am Punkt an und begeisterte die Zuschauer mit einem routinierten Heber mitten ins Tor. 2:2 – Bad Frankenhausen war wieder da! Und die Hausherren bestimmten die Partie nun, ließen hinten nicht viel zu. Einen Freistoß von Schmidt kratze Keeper Wiese in letzter Sekunde aus der Ecke. (83’) Und das war es: nach 90 Minuten ging es in eine kräftezehrende Verlängerung! Bei 30 Grad kam jeder an seine Grenzen. Frankenhausen bestimmte die Partie in den letzten Minuten der zweiten Hälfte und nahm den Schwung sichtbar mit in die Verlängerung.

Sieben Minuten dauerte es und Teske wurde wieder gefährlich für den FSV. Ein Querpass von Tino Auerbach fand den Stürmer, der es sich nicht nehmen ließ zum 3:2 zu netzen. (97’) Zwei Tore und eine Torbeteiligung – Trainer Silvio Beer bewies ein gutes Händchen mit dieser Einwechslung! Nun musste auch Wacker wieder mehr kommen um vor den eigenen 190 Dass nicht gegen den Verbandsligisten unterzugehen. Ein Kopfball von Schwerdt sollte die beste Möglichkeit vor dem erneuten Seitenwechsel sein. (101’) Wacker bemühte sich, war aber aus dem Spiel heraus zu ungefährlich. Unser Team schaffte es immerhin über 120 Minuten keinem Gegentreffer der höherklassigen Gäste zuzulassen, der aus dem Spiel heraus geschah. Aber man verpasste es den Deckel drauf zu machen und so schön wie Fußball sein mag, so ungerecht kann er am Ende sein. Denn fünf Sekunden vor Schluss, in der 122. Spielminute war man zu inkonsequent. Wacker nutzte diese Möglichkeit und Knopp markierte das 3:3 praktisch mit dem Schlusspfiff. Die Nordhäuser Fanszene stürmte daraufhin fast den Platz, konnte nur von Ordnern zurückgehalten werden. Für die Zuschauer hätte dieses Spiel nicht spannender sein können. Nach spannenden 90 Minuten erlebte man so eine Schlussphase in der Verlängerung, das Ganze gekrönt von einem spannenden Elfmeterschießen, bei dem das Glück nicht mehr auf der Seite der Hausherren war.

Kammlott und Schmidt behielten auf der Seite der Gastgeber die Nerven, für die Gäste verwandelte Schwerdt. Pietsch trat an und Clemens Hochfeld hielt! Bad Frankenhausen nun in Front, doch das sollte sich nicht lange halten. Rother traf den Pfosten und Ostmann trifft. Hinsche und Auerbach ließen sich ihre Treffer ebenfalls nicht nehmen, auf der anderen Seite waren es Polotzek und Vopel, die für ihre Farben trafen. Die ersten fünf Schützen waren durch: Teske verwandelte sicher, aber auch Ortlepp schaffte den erneuten Ausgleich. Beim Stand von 8:8 war es Schneegaß, der wie Rother nur den Pfosten traf. Der junge Gorges besiegelte das Weiterkommen der Gäste, die danach ausgelassen mit ihren Fans feierten. Da war mehr drin! Bad Frankenhausen belohnte sich letztlich nicht für eine herausragende Moral gegen das phasenweise ideenlos wirkende Wacker Nordhausen und verabschiedete sich unglücklich aus dem Thüringer Landespokal. Ein Sieg für den Underdog wäre am Ende nicht unverdient gewesen.

Die Statistik zum Spiel:

Torfolge:
0:1 Felix Schwerdt (35./FE)
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0:2 Felix Schwerdt (53./FE)
1:2 Leon Teske (59.)
2:2 Carsten Kammlott (69./FE)
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3:2 Leon Teske (94.)
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3:3 Robert Knopp (120.+2)

Elfmeterschießen:
4:3 Carsten Kammlott
4:4 Felix Schwerdt
5:4 Peet Schmidt
5:4 Hagen Pietsch (Nordhausen) scheitert an Clemens Hochfeld (Bad Frankenhausen)
5:4 Dominic Rother (Bad Frankenhausen) schießt an den Pfosten
5:5 Marco Ostmann
6:5 Daniel Hinsche
6:6 Richard Franz
7:6 Tino Auerbach
7:7 Marcus Vopel
8:7 Leon Teske
8:8 Lukas Ortlepp
8:8 Philipp Schneegaß (Bad Frankenhausen) schießt an den Pfosten
8:9 Elias Gorges

SV Blau-Weiß´91 Bad Frankenhausen:
Clemens Hochfeld - Philip Schwabe (114. Schneegaß), Siebenhüner, Kell (46. Peet Schmidt), Rother - Auerbach (C), Bödger (90.+1 Stöhr) - Weber (77. Hinsche), Kammlott, Ränke - Kroll (55. Teske)

FSV Wacker 90 Nordhausen:
Wiese - Erik Schneider (90.+5 Ortlepp), Dhallwal (68. GRK), Marcus Vopel (C), Franz (63. Polotzek) - Schwerdt, Stix - Ostmann, Gorges, Knopp - Pietsch

Zuschauer: 700

Schiedsrichter: Michael Wilske (Bretleben)
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