Bei herrlichem Wetter stand das Achtelfinale zwischen dem
heimischen FSV 06 Ohratal und der BSG Chemie Kahla auf dem Programm.
Sonnenschein und 24 Grad sind nicht gerade das typische Pokalwetter was
man sonst kennt. Ein typisches Pokalspiel mit „Kratzen und Beißen" wurde
es trotzdem. Das Gastteam angefeuert von ihren feucht fröhlichen
zahlreich angereisten Fans, gleich mit dem Wind im Rücken um Ballbesitz
bemüht.
Hohe und weite Bälle waren größtenteils der Windlotterie
überlassen, der doch sehr stürmisch durch das Goldbergstadion wehte. In
der 12. Minute präsentierten die beiden Innenverteidiger des Gastes eine
Schlafwageneinlage. Nachdem Heimangreifer T. Schönau dem
Gästeverteidiger den Ball wegspitzeln konnte, passte er klug auf den
durchstartenden M. Jung und dieser vollendete unnachahmlich zur Führung.
In der 15. Minute dann ein hartes Foul gegen E. Gorf mit dem
gestreckten Bein von C. Kretzer welches „nur" mit gelb bestraft wurde.
Nach längerer Behandlungspause konnte der Abwehrspieler E. Gorf aber das
Spiel fortsetzen. Allgemein versuchte die BSG über hart geführte
Zweikämpfe in das Match zu kommen. Der Ausgleich viel zu einem
Zeitpunkt, wo sich das Geschehen zwischen den Strafräumen abspielte. Ein
Flanke von der rechten Außenbahn drehte sich dem Wind geschuldet über
Torwart S. Horn wieder in das Feld. Da nahm sich Gästespieler M. Winkler
ein Herz. Der Schuss wurde vom Rücken von A. Hill noch unhaltbar
abgefälscht zum Ausgleich (25. Min). Ansonsten passierte in der 1.
Halbzeit nicht mehr viel, ein gerechtes Ergebnis.
Dafür hatte die 2.Halbzeit alles zu bieten was ein Pokalmatch
ausmacht. Leider auch unschöne Dinge, die man in keinem Spiel dieser
Welt braucht. Aber alles entsprechend der Reihe nach. Am Spiel änderte
sich in erster Linie erstmal nichts gravierendes, beide Teams
neutralisierten sich weitestgehend. Wobei der Gast schon versuchte mit
mehr Ballbesitz das Spiel an sich zu reißen. Die erste zwingende Chance
nutzten sie auch in Form von D. Reuther (55.Min). Mit einem langen Ball
auf rechts frei gespielt, nutzte er den Freiraum um auf das Tor
zuzulaufen. Mit einem harten Schuss auf das lange Eck überwand er den
Heimkeeper, obwohl Heimspieler M. Wildies den Ball am Ende wohl noch zum
Eigentor über die Linie drückte. Die Führung war zu dem Augenblick
nicht unverdient. Das die Heimtruppe um Kapitän P. Kiebert Moral und
Ehrgeiz hat, zeigte sich im weiteren Spielverlauf. Mit der Einwechslung
von Stürmer S. Reinhold kam offensiv mehr Zug in das Spiel. Was sich
vorerst jedoch nicht auf das Ergebnis auswirken sollte, aber jetzt wurde
die gegnerische Abwehr mehr unter Druck gesetzt. Welche in der 82.
Minute wieder mal ein Foul in Strafraumnähe beging. Ein Freistoß aus
20Metern ist natürlich eine Sache für Kapitän P. Kiebert. Dieser
„schweißte" den besagten Freistoß mit einem Hammer flach in das
Torwarteck. Sicherlich sollte man den Torhüter nicht frei von Schuld
sprechen, wenn der Ball in seinem Eck landet, aber diesmal würde ich
diese Aussage anfechten. Der Schuss war unhaltbar: Punkt! Die Gästefans
waren über diesen Ausgleich natürlich nicht sehr erfreut, was sie „noch"
friedlich mit Gesängen zum Ausdruck brachten.
Hinein in die Schlussphase hatte B. Bahner den Hochkaräter zur
Führung (87. Min). Den platzierten Schuss kratzte Keeper S. Horn mit dem
Bein noch von der Linie. Es waren 4 Minuten Nachspielzeit angezeigt vom
Hauptschiedsrichter Schwethelm. Es trennten uns noch 2 Minuten von der
Verlängerung, da zeigte die Truppe um P. Kiebert nochmal ihre
spielerische Extraklasse. Ein Pass in die Tiefe von P. Kiebert auf den
durchstartenden M. Jung, dieser legte den Ball quer auf den mitlaufenden
M. Jüngling. Der brauchte „nur" noch ins leere Tor einschieben, was in
dieser Minute höchstwahrscheinlich nicht das einfachste dieser Welt war.
Auf der einen Seite Riesenjubel und auf der anderen Seite brannten die
Sicherungen der Gästefans durch. Es flogen Flaschen auf die Heimfans wo
Kinder und Frauen saßen. Weiter ging es indem sie bei den Heimfans
vorstellig wurden. Die Situation beruhigte sich nur langsam und nur mit
vollem Einsatz der Ordner.
Das Spiel konnte nach Eintreffen der Polizei nach 30 Minuten
fortgesetzt werden. Mit jeweils einer Großchance auf jeder Seite wurden
die letzten 2 Minuten noch über die Bühne gebracht. So ein hochklassiges
Spiel zweier spielerisch starker Teams hatte „diese vereinzelten
Chaoten" nicht verdient. Ob Sie zum Fußball da waren muss stark
bezweifelt werden! Ausdrücklich möchte ich nicht alle Gästefans über ein
Kamm scheren, viele feuerten ihr Team auch friedlich an. Letztendlich
gewann das Team mit dem größeren Willen. Man sah aber warum die BSG
Chemie Kahla Spitzenreiter ihrer Staffel ist.
Die Statistik zum Spiel:
Torfolge: 1:0 Marty Jung (12.) 1:1 Michael Winkler (25.) ------------------------------------------- 1:2 Max Wildies (55./ET) 2:2 Philipp Kiebert (83.) 3:2 Michael Jüngling (90.+2)
FSV 06 Ohratal Ohrdruf: Horn - Hill (90.+4 Thomann), Jüngling, Kubirske, Schönau (77. Beese), Jung, Baum, Gorf, Dobranowskij (62. Reinhold), Wildies, Kiebert (C)
BSG Chemie Kahla: Felix Müller - Michael Winkler, Bahner, Rauscher (80. Robert Winkler), Enkelmann, Olenberg, Hort (C), Kretzer, Schaft, Schumacher, Reuther
Zuschauer: 295
Schiedsrichter: Ralf Schwethelm (Wingerode)
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