Starke zweite Halbzeit sichert Wacker Nordhausen den Sieg gegen den Mitfavoriten aus Meuselwitz.
Wie es Heiko Scholz im Vorfeld schon angekündigt hat, sollte es
keine leichte Aufgabe werden. Dass es nicht über die 90 Minuten
hinausging, hatten die Wackeraner gestern ihrer Nummer 1, Jan Glinker,
zu verdanken. Mit einem überragenden Reflex verhinderte er kurz vor
Schluss den Ausgleich der Gäste und sicherte somit den Sieg der
Südharzer während der regulären Spielzeit.
Die letzte Szene des Spiels gehörte dem Wacker Schlussmann, die erste
der Wacker Offensive. Nach einer scharfen Eingabe durch Göbel landete
der Ball bei Kammlott, der diesen dem Gästetorwart und Ex-Nordhäuser
Aulig freistehend in die Arme schoss (3.). In den nächsten Minuten fand
Meuselwitz besser ins Spiel. Durch frühes Stören und beherzte
Zweikämpfe, konnten die Hausherren ihr Spiel nicht aufziehen. Mit
Dartsch (6.) und Bürger (12.) fanden die Gäste auch zu ihren ersten
Abschlüssen.
Die nächste Aktion der Nordhäuser hatte Heidinger
(20.), der nach Ablage von Pichinot aus gut 20 Metern abzog. Sein Schuss
konnte Aulig jedoch gerade noch zur Ecke klären. Die anschließende Ecke
brachte Scholl auf Blume, dessen Kopfball wurde von Sahanek auf der
Linie geklärt, jedoch auf den rechten Fuß von Ucar, dessen Schuss nur
knapp über die Latte strich. Auch von diesem Achtungszeichen ließen sich
die Zispendorfer nicht beeindrucken und so gehörten die nächsten
Aktionen wieder den Gästen. Erst rutscht Dartsch nur knapp an einer
Eingabe vorbei, danach klärte Lucas Scholl gegen Sahanek zur Ecke und
selbst Kammlott musste im eigenen Strafraum gegen Raithel Defensivarbeit
leisten. In dieser Phase waren die Gäste aus Ostthüringen der Führung
nah. Die letzte Szene hatte Scholl, der den Ball nach einem Pass von
Löhmannsröben über das Tor schoss. So ging es mit einem 0:0 in die
Halbzeit.
Unverändert kamen beide Mannschaften aus den Kabinen. Ähnlich wie
gegen Halberstadt hofften die Fans auf eine starke zweite Hälfte ihrer
Wacker-Jungs. Diese sollten sie auch sehen, jedoch mit einem
überraschenden Start. Nach einer Ecke köpfte Breitfelder vom langen
Pfosten nach innen. Der Abwehrversuch landete auf dem Kopf von Dartsch,
der ohne Mühe zum 1:0 (47.) für die Gäste einnetzen konnte. Jedoch ließ
dieser Rückschlag die Hausherren unbeeindruckt. Nur zwei Minuten später
zog Philipp Blume aus über 30 m ab und Aulig musste in höchster Not zur
Ecke klären. Die anschließende Scholl-Ecke auf den Kopf von Kammlott,
legte dieser auf Ucar ab, der mit seinem Abschluss noch an Aulig
scheiterte. Goldrichtig stand der Ex-Meuselwitzer Müller in diesem
Moment, der den Abpraller ins Tor des Ex-Nordhäuser Aulig schob und so
den wichtigen Ausgleichtreffer erzielte (50.). Wacker war nun im Spiel
und erarbeite sich Chancen. Erst chippte Kammlott den Ball in Richtung
langes Eck (57.), so dass Aulig das nächste Mal sein Können zeigen
musste und dann war es Scholl, der mit einem Freistoß den Hüter prüfte
(63.). In der 70. Minute kamen Kores und Beil für Heidinger und Ucar und
somit nochmal frische Kräfte in der Offensive. Auch Gästetrainer Heiko
Weber wollte den Sieg und brachte nur vier Minuten später seinen
Torjäger Trübenbach für Mauer. Wiederrum nur zwei Minuten später dann
die Führung für Nordhausen. Nach einer Ecke von Scholl kam der Ball zu
Kammlott. Der köpfte den Ball in die Mitte, wo Löhmannsröben eine der
wenigen Unaufmerksamkeiten der ZFC-Abwehr nutzte und zur 2:1 Führung
einnickte (76.). Den sogenannten Deckel hätte Wacker-Kapitän Pichinot
auf die Partie machen können. Erst glänzte Aulig nach einem Schuss vom
Nordhäuser Torjäger (85.). Die anschließende Ecke köpfte Pichinot dann
nur Zentimeter am Tor vorbei (86.). Nun kamen die Gäste nochmal und
somit die anfangs beschriebene Klasse von Wacker-Keeper Glinker. Erst
lenkte er einen Breitfelder-Kopfball mit den Fingerspitzen an die
Querlatte, bevor er einen Schuss von Trübenbach aus Nahdistanz mit einem
überragenden Reflex ablenkte (90.). So blieb es auch nach acht Minuten
Nachspielzeit beim 2:1 für das Team von Heiko Scholz, dass nach einer
starken zweiten Hälfte nicht unverdient im Achterfinale des
Thüringen-Pokals steht.
Heiko Weber (ZFC Meuselwitz): "Glückwunsch an
die Sieger. Wir haben hier gespielt, was wir können und lange
mitgehalten, dem Favoriten ordentlich Paroli geboten. Die Torhüter haben
das Spiel heute entschieden, Jan Glinker hat traumhaft gehalten. Bei
uns passieren die Fehler in den entscheidenden Phasen. Aber ich mache
meinen Jungs keinen Vorwurf."
Heiko Scholz (FSV Wacker 90 Nordhausen): "In der
1. Halbzeit war es ein Katastrophenspiel. Ich muss aber die Mannschaft
in Schutz nehmen, nach den vielen Wechseln kann so eine Halbzeit
passieren. Wir waren zu behäbig und langsam und haben kein gutes Spiel
gezeigt. Aber wir haben einen Mitfavoriten geschlagen. Nicht weil wir
besser waren, sondern weil die Moral der Truppe gestimmt hat."
Die Statistik zum Spiel:
Torfolge: 0:1 Alexander Dartsch (48.) 1:1 Felix Müller (51.) 2:1 Jan Löhmannsröben (76.)
FSV Wacker 90 Nordhausen: Glinker - Stauffer, Blume, Felix Müller, Göbel - Löhmannsröben, Ucar (76. Beil) - Heidinger (70. Kores), Scholl - Pichinot (C), Kammlott (90.+2 Genausch)
ZFC Meuselwitz: Aulig - Sahanek, Striezel (C), Lubsch, Raithel - Rudolph - Dartsch, Bürger, Stenzel, Mauer (74. Trübenbach) - Breitfelder
Zuschauer: 698
Schiedsrichter: Daniel Bartnitzki (Erfurt)
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