Nach turbulentem Spielverlauf reißt Fußball-Thüringenligist SpVgg
Geratal den Erfolg in der 1. Pokal-Runde beim Landesklasse Spitzenteam
in Borsch noch aus dem Feuer.
Na, das kommt doch gerade recht fürs Selbstbewusstsein der
Gerataler! Nachdem beim Punktspiel in Weimar der couragierte Auftritt
nicht belohnt worden war gelang es nun im Landespokal, zweimal einen
Rückstand zu drehen und kurz vor Schluss der Verlängerung das
Weiterkommen zu sichern - und das bei einem der besten Südthüringer
Landesklasse-Teams. "Das war ein wichtiger Schritt, dass die Mannschaft
sich als Einheit findet", fand Trainer Walter Jänicke, dem zwar die
beiden Neuzugänge Weidlich und Al Saeed nicht zur Verfügung standen,
dafür aber der reaktivierte Torjäger-Routinier Marcel Hielscher, der
dann auch prompt für den 3:3-Ausglaich sorgte.
Die erste Halbzeit gehörte zunächst noch klar den Gastgebern, die
da die Partie eigentlich schon hätten vorentscheiden können. Sie
vergaben aber alle erspielten Chancen und brauchten einen Abpraller von
Torwart König nach einem Fernschuss, damit Gimpel für die Führung sorgte
(25.). Das mögliche 2:0 vergab Kimpel, der mit einem von Paradies
verursachten Foulstrafstoß an König scheiterte - der damit seinen Fehler
vom 1:0 wieder gutmachte (41.).
Mit der Einwechslung von Brandl zur zweiten Halbzeit - da er im
nächsten Punktspiel fehlt wollte die SpVgg zunächst eine Variante ohne
ihn testen - wurde Geratals Spiel gefälliger und schneller. Ihr
Passspiel riss zusehends Lücken in die Abwehr der Rhöner. Mit einer
feinen Leistung über links bereitete Linke das 1:1 vor; Brandl
vollendete (59.). Kurze Zeit später zirkelte Brandl einen Freistoß
sehenswert um die Mauer herum und traf zu 1:2 (63.).
Borsch/Geismar gab sich nicht geschlagen. Deren Trainer nahm eine
Umstellung vor und die bewährte sich. Der eingewechselte Schel belebte
die Angriffe. Bei einem 20-m-Schuss von Kimpel wirkte dann Torwart König
überrascht und es stand 2:2 (76.).
Nun wurde die Verlängerung fällig, in welche die Gastgeber besser
starteten: Ein beherztes Solo von Strunz konnten die Gäste nicht stoppen
und Borsch führte 3:2 (104.). Das schien der K.o.-Schlag, zumal Geratal
schon länger in Unterzahl spielte, da sich Priefer einen
Muskelfaserriss zuzog (75.) und kein Wechselspieler mehr zur Verfügung
stand.
Doch abermals Brandl leitete die Wende ein: Er setzte Paradies in
Szene, der sich geschickt durchspielte und auf Hielscher zum 3:3
servierte (116.). Dieses wiederum setzte nun die Gastgeber matt, die
nichts mehr zuzusetzen hatten. Anders die Gerataler: Wieder war es
Brandl, der zu einem Solo gegen gleich drei Gegenspieler ansetzte und es
gewann, dann überlegt auf Linke passte, welcher der SpVgg kurz vor dem
Elfmeterschießen das Weiterkommen sicherte
Die Statistik zum Spiel:
Torfolge: 1:0 Martin Gimpel (25.) --------------------------------------------------- 1:1 Rick Brandl (59.) 1:2 Rick Brandl (63.) 2:2 Jonas Kimpel (76.) --------------------------------------------------- 3:2 Franz Strunz (104.) --------------------------------------------------- 3:3 Marcel Hielscher (116.) 3:4 Andreas Linke (118.)
SpG Borsch /Geismar: Marc Schmitt - Johannes Kraus, Riccardo Fladung (46. Blank), Stefan Kirchner, Strunz, Kimpel (C), Gimpel, Seng (94. Dücker), Niklas Kraus, Melzer, Reuter (73. Schel)
SpVgg Geratal: Anton König - Wollschläger (65. Hielscher), Paradies, Bäuerle (46. Brandl), Steve Möller, Linke, Priefer (75. verletzt ausgeschieden), Heinze, Martin Kellner (C), Barchewitz, Döring
Zuschauer: 155
Schiedsrichter: Steffen Krech (Fambach)
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