Nein, geplant war die Niederlage nicht, aber der Weltuntergang war sie
auch nicht. Die rote Karte, Gelb wäre völlig ausreichend gewesen, hätte
man sich sparen können, sagt der Struther Doppeltorschütze Norman
Wohlfeld, denn so etwas befeuert nur die ohnehin immer aufgeheizte
Atmosphäre in Siemerode.
Wir haben in der vor uns liegenden Saison
noch zwei Mal Gelegenheit Revanche zu nehmen. Und vielleicht gibt es
dann eine Ergebniskorrektur.
Der SV Grün-Weiß Siemerode ist in die zweite Runde des
Fußball-Landespokals eingezogen. Im Duell zweier
Landesklassen-Staffel-2-Teams setzten sich die Grün-Weiße zu Hause vor
102 Zuschauern trotz gut 40-minütiger Unterzahl gegen die SG DJK
Struth/Diedorf mit 4:2 (1:1) durch. Innenverteidiger Dioum Abdoul Aziz
war in der 48. Minute von Schiedsrichter Patrick Stöber (Großbartloff)
wegen einer Tätlichkeit vom Platz gestellt worden.
Aziz, der bereits
in der Vorwoche in der Meisterschaft gegen den SV Altengottern die
gelb-rote Karte gesehen hatte, hatte vor einem Freistoß seinen
Gegenspieler weggestoßen. Assistent Lennart Czosnyka signalisierte dem
Referee daraufhin ein rotwürdiges Vergehen. Siemerodes Spielertrainer
Karsten Wellmann, der dieses Mal den Mittelstürmer gab, hatte dafür kein
Verständnis: „Das war kein Schlagen, da hätte meiner Meinung nach auch
die gelbe Karte gereicht."
Gut für die Gastgeber, die in den
jüngsten vier Pflichtspielen gegen Struth/Diedorf sieglos geblieben
waren, dass sich ein Rückkehrer an diesem Tag zum Pokalhelden
aufschwang: An-ton Klushyn traf nach dem Seitenwechsel gleich dreimal.
Zu¬nächst setzte der Ukrainer einen Rückpass aus 17 Metern volley zum
2:1 ins Eck (54.), und kurz darauf verwandelte er eiskalt einen
Handelfmeter zum 3:1 (56.).
Kurios dabei: Vor dem Strafstoß
wechselte Struth/Diedorfs Doppeltorschütze Norman Wohlfeld, der im
Angriff seinen Dienst verrichtete, aber früher unter anderem in Zwickau
und Nordhausen zwischen den Pfosten stand, kurzerhand ins Tor. Gegen
Klushyns Elfmeter war aber auch Wohlfeld machtlos, Anschließend
wechselte er wie¬der zurück ins Feld. Dieser ungewöhnliche Tausch sei
selten, aber regelkonform, erklärte Schiedsrichter Stöber nach dem
Abpfiff.
Seinen schönsten Treffer hatte sich Klushyn aber noch
aufge¬geben. Nachdem Wohlfeld per tollem Freistoß auf 2:3 aus Sicht der
Gäste verkürzt hatte (65.), setzte der Dreierpacker einen Fernschuss aus
knapp 35 Meter zur Entscheidung in die Maschen. „Seine Tore waren der
Wahnsinn", lobte sein Spielertrainer Wellmann später. „Wir haben es auch
in Unterzahl gut gemacht und verdient gewonnen", befand er.
Jens
Hoffmann hatte die Grün-Weißen in der ersten Halbzeit nach energischem
Nachsetzen mit 1:0 in Front ge¬bracht (35.). Wohlfeld gelang Sekunden
vor dem Pausenpfiff das 1:1, allerdings unter gütiger Mithilfe von
Siemerodes Aushilfskeeper Lucas Schreiber, der den Ball durch die Arme
gleiten ließ.
Die Statistik zum Spiel:
Torfolge: 1:0 Jens Hoffmann (34.) 1:1 Norman Wohlfeld (45.) ------------------------------------------------ 2:1 Anton Klushyn (55.) 3:1 Anton Klushyn (59./ST) 3:2 Norman Wohlfeld (66.) 4:2 Anton Klushyn (69.)
SV Grün-Weiß Siemerode: Schreiber - Wiedenbruch, Möhl, Dioum Abdoul Aziz (47. RK), Eric Kleineberg (87. Aschoff), Klushyn, Cristian Mihai Todericiu, Wellmann, Hofffmann, Apel, Aschenbach (C)
SpG Struth/Diedorf: Hülle - Wohlfeld, Soon-Bo Song, Thomas Nolte (60. Philipp Jakobi), André Müller, Fischer, Rodenstock (C / 71. Benedikt Seipel), Marius Müller, Mock (64. Neuschl), Engelhardt, Käppler
Zuschauer: 102
Schiedsrichter: Patrick Stöber (KFA Eichsfeld-Unstrut-Hainich)
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