Das war sie also. Die vermutlich größte Partie in der Karriere eines
Großteils der FSV-Spieler, ein Pflichtspiel gegen die Profimannschaft
des FC Carl Zeiss Jena. Entsprechend groß war die Kulisse.
Einschließlich Helfer und Kinder dürften gut 2000 Personen am
Fasanengarten gewesen sein und der Großteil von ihnen war der
Schlusspfiff zufrieden. Die Jenaer Anhängerschaft durfte sich über die
erfüllte Pflichtaufgabe freuen, die Schleizer Fans sahen eine
aufopferungsvoll kämpfende FSV-Elf und zeigten sich auch ob des
Ergebnis', das sich ansichts des vier Klassen höher spielenden Gegners
mit 0:5 in Grenzen hielt, absolut im Reinen.
Dieses Gefühl teilten aber nicht alle im FSV-Lager, denn es wäre mehr
möglich gewesen. So sah es auch Trainer Roger Fritzsch. "Glückwunsch an
Jena, aber es war ein Pflichtspiel und deshalb sind wir aufgrund der
hohen Niederlage enttäuscht. Wir hatten die Möglichkeit in Führung zu
gehen und besaßen zweimal die Chance auf das 1:1", meinte der Coach der
Rennstädter im Nachgang.
Erwartungsgemäß war die Schleizer Grundordnung rein defensiv. Gerade
im Zentrum wurden die Räume permanent verdichtet und dem Gegner nur
wenig Möglichkeiten für sein Kombinationsspiel gestattet. Wenn beim FCC
etwas ging, dann fast nur über den auffälligen Anton-Leander Donkor. Er
war es auch, der die erste dicke Gästechance vergab, als FSV-Keeper
Alexander Hebenstreit und Innenverteidiger Marco Saß sein Geschoss aufs
lange Eck mit vereinten Kräften entschärften. Zuvor waren aber erst
einmal die Rennstädter am Zug, doch Andre Hoyers Schussversuch nach
Vorarbeit von Frank Gerisch war dann doch zu harmlos. Bei zwei weiteren
FSV-Möglichkeiten setzten Gerisch und Martin Berger zu hoch an. Jena
agierte weiter mit gefälligem Passspiel, das aber keinen nennenswerten
Ertrag brachte. So musste ein eher schmeichelhafter Freistoßpfiff für
die Führung herhalten. Ole Käuper lief an und versenkte das Leder im
Mauereck (22.). In der 38. Minute gelang es dem Drittligisten dann
einmal sich durch das Zentrum bis in den Strafraum zu kombinieren und
prompt markierte Kilian Pagliuca das zweite Tor.
"Nach dem 0:2 war es dann ganz schwer. Wir haben das ganze Spiel über
sehr gut verteidigt, waren aber bei eigenem Ballbesitz zu mutlos.
Dennoch können die Jungs stolz auf sich sein. Sie haben es gerade im
Spiel gegen den Ball sehr gut gemacht", so Roger Fritzsch. Letzteres sah
übrigens auch Gästecoach Lukas Kwasnik so.
Nach Wiederanpfiff blieb es ein ähnliches Spiel, wobei die Jenaer
ihre Überlegenheit nun besser auf das Feld brachten und gewiss auch von
allmählich abbauenden Kräften der Rennstädter profitieren. Entsprechend
gelangen noch drei weitere Treffer durch Pagliuca sowie den
eingewechselten Doppeltorschütze Niklas Jahn. Das von vielen erhoffte
Ehrentor sollte nicht mehr gelingen. Anders als vor dem Seitenwechsel
schafften es die Hausherren kaum noch, für Entlastung zu sorgen.
Die Statistik zum Spiel:
Torfolge: 0:1 Ole Käuper (22.) 0:2 Kilian Pagliuca (38.) ----------------------------------------- 0:3 Kilian Pagliuca (50.) 0:4 Niklas Jahn (72.) 0:5 Niklas Jahn (83.)
FSV Schleiz: Alexander Hebenstreit - Janek Weiß (43. Stankowski), Nukovic, Hoyer, Nietsch (67. Pham), Martin Berger, Gerisch, Sass, Liebold (C), Horn, Kühnel (60. Oliver Schmidt)
FC Carl Zeiss Jena: Niemann - Sarr (63. Jahn), Käuper, Gabriele, Eckardt (C), Donkor (46. Faßnacht), Grösch, Skenderovic (46. Maximilian Weiß), Zejnullahu, Pagliuca, Obermair
Zuschauer: 1.789
Schiedsrichter: Marcel Rauner (Greiz)
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