Nach starken Auftritten in der Vorbereitung gegen teils
höherklassige Gegner (man schlug den FSV Kölleda mit 5:1, den
Kalbsriether SV mit 5:2 und landete in Krimderode einen glatten
5:0-Erfolg) hatte sich das Team für die Qualifikation zum Thüringer
Landespokal viel vorgenommen. Dass der TSV Motor Gispersleben, seines
Zeichens Kreismeister und Kreispokalsieger des Fußballkreises
Erfurt-Sömmerda sowie Aufsteiger in die Landesklasse, dabei ein richtig
harter Brocken werden würde, war allen Beteiligten bewusst.
Und
so bestimmten die favorisierten Gäste aus der Landeshauptstadt auch über
weite Strecken die erste Halbzeit. Vor 150 Zuschauern ließen sie den
Ball gut durch die eigenen Reihen zirkulieren, sodass es für die
Gastgeber, die ihrerseits dem TSV zu viel Platz anboten, schwer war
Zugriff auf die Partie zu bekommen. Bereits nach fünf Minuten war es
Gästekapitän David Schönherr, dem ein eigentlich schon geklärter Eckball
vor die Füße fiel und den Ball humorlos aus 20 Metern in die Maschen
hämmerte (5.). Auch danach tat sich der SSV schwer und musste noch in
der ersten halben Stunde zwei weitere Gegentore durch Patric Schenke
über sich ergehen lassen (19./30.). Doch die Hausherren zeigten von nun
an Moral. Zunächst scheiterte Robin Keil nach einer schönen
Körpertäuschung noch vorm Gästekeeper, holte aber wenig später einen
Freistoß in guter Position heraus, den Tobias Stolberg flach im Netz zum
1:3 unterbrachte (41.). Leise Hoffnung keimte nun bei den Grün-Weißen
auf, die sich nur zwei Minuten später noch verstärken sollte. Wieder
trat Tobias Stolberg zum Freistoß an und beförderte das Runde aus ca. 25
Metern mit Wucht und Hilfe des Querbalkens ins Eckige (43.).
Damit kam der SSV mit einem guten Gefühl aus der Kabine und glaubte an
seine Chance. Doch musste man nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff einen
erneuten Rückschlag verkraften, als David Schönherr wieder aus der
Entfernung zum 2:4 traf (47.). Doch die Grün-Weißen leisteten weiterhin
Gegenwehr und konnten die zweite Hälfte durchaus ausgeglichen gestalten.
In der Defensive überstand man die ein oder andere brenzlige Situation
und auf der anderen Seite kam man selbst zu guten Möglichkeiten. Nach
einem Standard aus dem Halbfeld traf Steffen Siebenhüner am zweiten
Pfosten den Ball nicht richtig, ähnlich erging es im weiteren Verlauf
auch Robin Keil bei seinem Abschluss aus zentraler Position. Doch in der
78. Spielminute war es dann soweit. Der eingewechselte Kevin Groß
behauptete sich gut gegen zwei Gästeakteure und traf von der
Strafraumgrenze trocken ins lange Eck. Nach einem intensiven Spiel
konnte der SSV in der Schlussphase allerdings kaum noch gefährlich
werden, nach einer Ampelkarte kurz vor Schluss musste man gar noch in
Unterzahl weitermachen und Patric Schenk besorgte wenige Minuten später
mit seinem dritten Treffer des Tages den 5:3-Endstand (87.).
Am
Ende siegten die spielstarken Gäste verdient und zogen damit in die
erste Hauptrunde des Thüringenpokals ein. Glückwunsch dazu! Beim SSV
ärgerte man sich darüber das Spiel in der ersten halben Stunde
hergeschenkt zu haben und in der restlichen Partie einen zu großen
Rückstand hinterher gelaufen zu sein. Trotzdem kann man der Mannschaft
ab der 30. Spielminute eine starke Moral und wieder mal ein echtes
Kämpferherz attestieren. Daher sollte man aus diesem Spiel viel
Positives mitnehmen. Weiter geht es bereits mit dem Kreisliga-Start am
kommenden Sonntag, 04.08.2019 um 14.00 Uhr! Zu Gast in Udersleben ist
dann die Mannschaft vom SV 90 Großenehrich.
Die Statistik zum Spiel:
Torfolge: 0:1 David Schönherr (7.) 0:2 Patric Schenke (19.) 0:3 Patric Schenke (30.) 1:3 Tobias Stolberg (41.) 2:3 Tobias Stolberg (43.) ------------------------------------------- 2:4 David Schönherr (47.) 3:4 Kevin Groß (78.) 3:5 Patric Schenke (87.)
SSV 1923 Udersleben: Frank Siebenhüner - Böttcher, Stolberg (C), Cepa, Lüddemann, Stutika (70. Groß), Thomas Schmidt (70. Schröder), Steffen Siebenhüner (87. GRK), Wüstneck, Keil, Unbescheid
TSV Motor Gispersleben: Fischer - Preuße, Walter, Hoffmann, Schuchardt (59. Reichl), Schönherr (C), Urbach, Schenke, Dziony (70. Reichmann), Knabe, Gorsboth
Zuschauer: 130
Schiedsrichter: Alexander Roßmell (Nordhausen)
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